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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
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hatte einen Herzfehler. Er musste außerdem noch fünf Meilen bis Holdcroft laufen, und dass jemand das tat, wissen wir ziemlich genau durch die Aussage der kleinen Alma Anse.«
    »Da sitzen wir nun und reden, aber worüber wir noch vollkommen unklar sind, das ist das Motiv. Belter hatte eigentlich überhaupt keines.«
    »Wenn wir den Mörder gefunden haben, so wird auch das Motiv klar werden«, behauptete ich. »Wir müssen es anders herum machen und, wie man so sagt, das Pferd am Schwanz aufzäumen. Übrigens halte ich es gar nicht für schlecht, wenn wir uns mit Belters-Tochter aus erster Ehe in Verbindung setzen. Das Mädchen ist sicherlich davon überzeugt, dass es einer der leider so häufigen Unfälle war. Wenn sie hört, was wir wissen und argwöhnen, so kann sie uns vielleicht einen Tipp geben.«
    »Tun wir das, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Wir haben noch eine Figur vergessen«, erinnerte ich, »nämlich Bob Strux, der uns die Hastings Detektiv Agentur auf den Hals gehetzt hat. Was für einen Grund könnte der Junge gehabt haben, wenn er nichts mit der ganzen Geschichte zu tun hat?«
    »Vielleicht hat er sogar einen Auftrag von Belters Tochter, die aus irgendeinem Grund Unrat witterte und der zugetragen worden sein könnte, dass wir beide unsere Nasen hineingesteckt haben.«
    »Dann wusste sie aber nicht, wer wir sind, oder sie selbst hat ein schlechtes Gewissen.«
    »Auch das werden wir herausbekommen.«
    Wir machten uns sofort an die Arbeit. Wir hatten eine Liste von Leutchen gemacht, von der jeder von uns die Hälfte übernahm. Wegen der Exhumierung von Belters Leiche sprachen wir mit Mr. High, der zuerst nicht sonderlich entzückt war, dann aber versprach, seine ganze Autorität dafür einzusetzen, dass wir darüber einen Gerichtsbeschluss bekamen. Dann würden wir es nicht mehr nötig haben, jemanden um Erlaubnis zu fragen.
    Nummer zwei war eine Anfrage an die Untersuchungskommission wegen der Weckerbestandteile. Nummer drei eine dringende Anfrage an die Eisenbahngesellschaft, wo der Stationsvorsteher zurzeit Dienst tue. Ferner forderten wir von der Fluggesellschaft eine Sitzordnung der Passagiere des Unglücksflugzeuges an. Den Besuch bei Antesis Frau verschoben wir auf den nächsten Morgen. Wir wollten nicht riskieren, ihn selbst anzutreffen.
    Zuletzt mussten wir doch die Stadtpolizei in Bewegung setzen, um Bob Strux zu finden. Wir machten auch einen nochmaligen, verzweifelten Versuch, die ermordete Jane Huff zu identifizieren, indem wir einen neuerlichen Aufruf in allen Tages- und Wochenzeitschriften erließen.
    Wir baten darum die zur Verfügung gestellten Bilder möglichst deutlich zu reproduzieren, und setzten außerdem einen Zeichner in Bewegung, der den Auftrag erhielt, mit größter Beschleunigung eine Skizze anzufertigen, die das Mädchen so zeigte, wie es im Leben wahrscheinlich ausgesehen hatte.
    Es wurde fast neun Uhr abends, bis wir dies alles erledigt hatten, und erst jetzt verspürten wir beide einen Bärenhunger. Wir gingen essen.
    Phil wollte nach Hause, aber ich überredete ihn, auf eine Partie Schach und ein paar Drinks bei mir vor Anker zu gehen. Ich saß am Steuer, und mein Freund hatte es sich neben mir bequem gemacht.
    Als wir gerade an der Einfahrt zum Lincoln Tunnel vorbeikamen, lachte er leise.
    »Diesmal ist es kein schwarzer Ford. Es ist ein blauer Dodge.«
    »Was meinst du?«
    »Er hängt hinter uns, seit wir das Restaurant verließen. Ob das wohl wieder einer von Hastings Leuten ist?«
    »Dumm genug wären die Burschen«, meinte ich. »Lassen wir ihnen das Vergnügen.«
    Es wurde wirklich ein Vergnügen. Wir stiegen aus und betrachteten das Haus, in dem sich meine kleine Wohnung befindet. Der Pförtner war unsichtbar. Wahrscheinlich saß er um die Ecke in seiner Stammkneipe.
    Wir gingen auf den Lift zu, und ich hatte bereits die Schlüssel in der Hand, um ihn zu öffnen, als mir die Tür fast ins Gesicht geknallt wäre.
    Vier Mann stürzten heraus. Sie hatten es so eilig, dass sie sich gegenseitig behinderten. Nicht nur diese Eile, sondern auch ihr Aussehen ließ in meinem Hirn ein Alarmsignal aufflammen.
    »Achtung!«, sagte ich mir, aber auch Phil hatte bereits geschaltet.
    Die vier Männer trugen Schlägermützen, dicke Rollkragenpullover und enge Hosen. An den Schläfen sahen ein paar schwarze, geölte Locken hervor, zwei von ihnen hatten Schnurrbärtchen und alle vier pechschwarze Augen.
    Unwillkürlich waren wir ein paar Schritte zurückgewichen. Wenn man

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