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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
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einen Esel und Schafskopf genannt, aber ich beherrschte mich.
    »Ist Ihnen eigentlich noch nie der Gedanke gekommen, Lieutenant, dass ein Mädchen ermordet werden könnte, weil es schwanger ist? Ich halte diese Feststellung durchaus nicht für nebensächlich, sondern für sehr bedeutsam. Diese Feststellung lässt zuverlässige Schlüsse auf das Mordmotiv zu. Wenn ein junges Mädchen ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hat und in Schwierigkeiten kommt, so wird sie immer das Nächstliegende tun. Zuerst wird sie fordern, dass er sich scheiden lässt und sie heiratet. Er wird seinerseits versuchen, ihr Geld anzubieten, und dann wird sie natürlich probieren, so viel zu bekommen, wie irgend möglich. Ist Ihnen das klar?«
    »Ja, wenn Sie es so ansehen.«
    »Ich sehe es so an, und ich würde Ihnen raten, in dieser Richtung nachzuforschen.«
    »Sie haben gut reden. Vorläufig wissen wir ja noch nicht einmal, wer sie ist. Der Name, den Sie Ihnen angab, ist zweifellos falsch. Es gibt hier in New York vier Familien namens Huff, aber keine davon kennt die Tote.«
    »Es ist ja möglich, dass sie aus Philadelphia oder sonst woher stammt.«
    »Wir haben uns bereits die Mühe gemacht, eine Benachrichtigung an alle Bundesstaaten durchzugeben, aber bisher war diese ohne jeden Erfolg.«
    Ich war kaum fertig, als Jerry hereinplatzte. Wir tauschten unsere Erfahrungen und das Resultat unserer Ermittlungen aus und waren beide mehr oder weniger überrascht. Zwischendurch fiel mir die Nummer des schwarzen Ford ein, dessen Fahrer sich so hartnäckig an meine Fersen geheftet hatte.
    Ich telefonierte mit der Verkehrspolizei und erfuhr mit Erstaunen, dass der Wagen der Hastings Detektiv Agentur gehörte. Also hatte uns jemand einen Privatdetektiv auf den Hals gehetzt. Das war jedenfalls eine vollkommen neue Erfahrung.
    Jerry und ich lachten herzlich darüber, aber dann beschlossen wir, den Stier, also Mr. Hastings, bei den Hörnern zu packen.
    ***
    Die Geschäfte des Mr. Hastings schienen nicht schlecht zu gehen. Der Warteraum war besser als üblich eingerichtet, und das ältliche Mädchen hinter der Barriere machte einen recht intelligenten Eindruck.
    »Mr. Hastings«, sagte Phil.
    »Sind Sie angemeldet?«
    Ich schaltete mich ein.
    »Nein, aber es ist sehr dringend. Wir brauchen eine gute Agentur, und Sie wurden uns empfohlen.«
    »Von wem?«
    »Das darf ich Ihnen leider nicht sagen, aber wenn Mr. Hastings keine Zeit hat…« Ich zuckte bedauernd die Schultern.
    »Was für eine Angelegenheit ist es denn?« bohrte das ältliche Mädchen weiter.
    »Das ist gleichgültig«, sagte Phil. »Wenn es doch keinen Zweck hat, so gehen wir eben ein Haus weiter.«
    Das zog. Sie hopste auf und verschwand im Nebenzimmer.
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Sie schloss die Tür hinter sich, und die Gelegenheit benutzte Phil, um den Schreibblock neben dem Telefon ein Stückchen umzudrehen.
    »Bewusste Person war in der Broadway Taverne und anschließend für kurze Zeit im Federal Building. Dann bei dem Juwelier Belter in der Fifth Avenue und wieder im Federal Building. Weiterer Bericht folgt.«
    Gerade hatte Phil den Block wieder richtig hingelegt, als die Gute zurückkam.
    »Mr. Hastings lässt bitten.«
    Wir traten ein und schlossen die Polstertür hinter uns. Ein magerer Mann mit einem Totenkopf gesicht sah uns an, aber er machte keine Miene, aufzustehen.
    »Ich bin Hastings«, knurrte er. »Setzen Sie sich.«
    »Wir möchten eine Auskunft von Ihnen haben, Mr. Hastings«, begann ich.
    »Auskünfte kosten Geld, wenigstens bei mir. Dreißig Dollar am Tag, plus Spesen.«
    »Eigentlich müssten Sie da schon ein reicher Mann sein«, grinste Phil. »Aber was wir wissen wollen, können Sie uns in fünf Minuten und ohne Unkosten geben.«
    »Ich verstehe Sie nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Wollen Sie mich etwa auf den Arm nehmen?«
    »Nein, dafür suche ich mir ein netteres Baby aus«, sagte ich lächelnd. »Aber hören wir auf, uns gegenseitig anzupflaumen.«
    Wieder einmal musste ich meinen Ausweis ziehen. Mr. Hastings warf nur einen Blick darauf.
    »Das hätten Sie ja gleich sagen können«, meinte er, und in diesem Augenblick klingelte das Telefon. Er hörte eine Zeitlang zu, grinste und legte wieder auf.
    »Sie heißen Cotton, und ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich annehme, dass Ihr Begleiter Mr. Decker ist.«
    »Ganz genau«, sagte Phil. »Also ist Ihr Mann endlich dahinter gekommen, was gespielt wird.«
    »Nicht vollkommen, aber er sah Sie zu mir

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