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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daran, die Gläser vollzuschenken.
    Jane beobachtete ihn.
    Sie sah genau das Lächeln in seinem Gesicht. Als die Flüssigkeit in das erste Glas rann, sah sie die rote Farbe.
    Dieser Wein mußte etwas Besonderes sein, er war auch nicht so flüssig wie ein normaler Rotwein, sondern ein wenig dicker.
    Dick wie Blut…
    Jane schluckte, als sie daran dachte. Doch dieser Verdacht ließ sich nicht mehr aus ihrem Gehirn drängen, denn sie glaubte fest daran, daß sich hinter der Maske des Unternehmers Gordon Fariac ein blutrünstiger Vampir versteckte.
    Und der gab seinen Gästen etwas zu trinken.
    Wein oder Blut? Sie nahm das letztere an. Jane Collins tastete nach ihrer Astra. Sie steckte noch im Gürtel, der Pullover fiel über sie.
    Gordon Fariac war geschickt. Er vergoß keinen Tropfen, als er die Gläser vollschenkte. Dabei hielt er sich nahe des Kamins auf, und der Widerschein des Feuers warf tanzende Schatten über sein hageres Gesicht.
    Das achte Glas war zur Hälfte gefüllt.
    Fariac stellte die leere Flasche weg und ergriff die nächste.
    Elf Gläser füllte er. Nein, zwölf. Für sich auch ein Glas. Dann richtete er sich auf.
    Wieder hielt er eine kleine Ansprache. »Schauen Sie auf die Gläser, meine Lieben. Sie sehen da den Wein. Schon allein an der Flüssigkeit ist zu erkennen, wie wertvoll dieses Getränk doch ist. Schauen Sie sich die Dicke an, dieser Wein ist etwas so Edles, so Kostbares, daß man ihn gar nicht trinken möchte. Auch ich habe ihn geerbt, von einem Vorfahren, der bereits seit 300 Jahren tot ist, dessen Erbe aber noch immer in diesem Schloß schlummert. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, es lebendig zu halten, und will das mit Ihnen besiegeln. Sie weihe ich ein, Sie sind meine Partner, und an diese Ehre sollten Sie immer denken. Wer mit mir diesen Wein gekostet hat, ist mir und der Firma für immer verbunden. Das möchte ich sagen, und ich schäme mich auch nicht, diese Worte zu gebrauchen.«
    Niemand sagte etwas. Die Menschen schauten ihren Brötchengeber wie hypnotisiert an. Sie tranken jedes Wort von seinen Lippen.
    Es war ein Credo, das er ihnen da ins Gesicht sagte. Ein Glaubensbekenntnis, das sie ihm abnehmen mußten.
    »Dann darf ich den ältesten in der Runde bitten, das erste Glas aus meiner Hand entgegenzunehmen«, sagte Gordon Fariac lächelnd, hob das schmale Glas hoch und reichte es dem Weißhaarigen, der soviel gegessen hatte.
    Dessen Hand zitterte, als er das Glas anfaßte. Der Mann hatte feuchte Augen, ihm waren die Worte seines Chefs unter die Haut gefahren. Er gehörte zu den Typen, die für ihre Firma starben.
    »Danke«, hauchte er.
    »Mrs. Purdell, Sie als nächste?«
    Eine Blondine kam auf Fariac zu. Nicht mehr ganz jung, aber das Haar gefärbt und ungeheuer aufgetakelt. Auch sie war selig, das Glas in Empfang nehmen zu dürfen, und himmelte Fariac an.
    Der Reihe nach ging er vor.
    Jeder bekam ein Glas.
    »Und nun Sie, Miß Collins«, wandte sich Fariac an Jane und lächelte zuvorkommend.
    Die Detektivin hatte sich bereits vorher überlegt, daß sie nicht nein sagen konnte. Deshalb machte sie gute Miene zum bösen Spiel und nahm ein Glas entgegen.
    »Ich freue mich, daß gerade Sie mir den Gefallen tun wollen, Miß Collins«, sagte der Unternehmer leise. »Und ich glaube wirklich, daß Ihnen der Wein munden wird.«
    »Das denke ich auch.«
    Jane blieb höflich, doch sie dachte nicht im Traum daran, den angeblichen Wein zu trinken. Sie glaubte nämlich nicht, daß sich in den Gläsern nur Wein befand.
    Nein, diese dicke Flüssigkeit bestand sicherlich aus einem anderen Stoff.
    Man stellte sich auf. Mit ihren Gläsern in der Hand bildeten die Menschen einen Halbkreis.
    Auch der Kosmetik-Chef hielt ein Glas in der Hand. Langsam hob er den rechten Arm.
    Jeder schaute ihn an.
    Bis auf Jane. Die ließ ihre Blicke schweifen. Sie hatte sich sehr günstig an den Außenrand des Halbkreises gestellt, und sie schaute an Fariac vorbei.
    Sie sah eine Bewegung. Die Falten des Vorhangs wallten leicht hin und her, als würde ein Windzug über sie streifen.
    Jane wußte nicht, wer sich dort verbarg, aber sicherlich kein Freund.
    »Und so darf ich Sie bitten, das Glas zu erheben und zu leeren, denn so will es das alte Erbe. Wir trinken auf meinen Ahnherrn, den Grafen Fariac, dem dieser Wein geweiht worden ist. Cheerio, Graf Fariac!«
    Die Menschen tranken.
    Sie setzten die Gläser an die Lippen und leerten sie mit einem langen Zug, wie es ihr Chef vorgeschrieben hatte.
    Auch Jane hob ihr

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