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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war verworren. Das arkonidische Imperium, in dessen Schlüsselpositionen fast ausschließlich Terraner saßen, befand sich in Schwierigkeiten.
    Das Imperium war alt und drohte auseinanderzubröckeln. Um des politischen Gleichgewichts willen mußte es jedoch erhalten bleiben. Die terranische Politik konnte dort, wo sich jetzt das Imperium befand, kein machtpolitisches Vakuum dulden. Da waren die Springer, rassisch den Arkoniden verwandt, handeltreibende Zigeuner oder zigeunernde Händler, wie man es auch immer sagen wollte. Sie arbeiteten in die eigene Tasche und waren nur so lange verläßliche Bundesgenossen, wie sie ein Geschäft witterten. Die Rasse der Aras nicht zu vergessen, die genialen, aber für menschliche Begriffe skrupellosen Biomediziner, den letzten Geheimnissen des Lebens auf der Spur und jedem gram, der ihnen bei diesem Bestreben in die Quere kam. Stets bereit, ihre kostspieligen Experimente mit dem Vertrieb lebensgefährlichen Rauschgiftes zu finanzieren, so daß der Erde gar nichts anderes übrigblieb, als ihnen immer wieder in die Quere zu kommen. Und schließlich die Antis, die Báalol-Leute. Obwohl ihre Pläne niemand offenbar waren, wurde nirgendwo daran gezweifelt, daß die Báalols die führende Rolle in der Galaxis spielen wollten. Durch die stillschweigende übernahme der Schlüsselpositionen im arkonidischen Imperium hielt im Augenblick Terra diese Rolle - also wurden auch die Báalols automatisch zu Gegnern. Viel Feind, viel Ehr’, dachte Ron spöttisch. Viel Ruh’, viel Frieden wäre mir lieber. Die terranische Flotte war weithin über die Galaxis verstreut, überall bemüht, den Frieden zu bewahren.
    Bisher hatte sie nirgendwo Rückschläge erlitten. Aber es war keineswegs gewiß, ob dieser erfreuliche Zustand noch lange anhalten würde. An den Grenzen der Galaxis waren Fremde aufgetaucht, merkwürdige Wesen aus einer anderen Milchstraße oder aus den Tiefen des intergalaktischen Raumes, niemand wußte das genau. Es handelte sich um zwei verschiedene Rassen, die Posbis und die Laurins. Die Posbis waren im Grunde genommen Roboter, mit einem winzigen Stück organischer Materie irgendwo in ihrem grotesk geformten Körper, das ihnen erlaubte, die Gefühle organischer Wesen zu empfinden. Sie waren Roboter, die zornig werden konnten. Soweit man von ihnen wußte, betrachteten sie grundsätzlich alles, was in der Galaxis an organischem Leben existierte, als ihren erbitterten Feind. Mit einer Wut sondergleichen - und einer der terranischen weit überlegenen Technik - stürzten sie sich auf jeden, der zufällig oder absichtlich ihren Weg kreuzte, und waren durch nichts davon zu überzeugen, daß niemand ihnen übelwollte, solange sie sich vernünftig benahmen. Das waren die Posbis. über die Laurins wußte niemand etwas, nicht einmal, was sie eigentlich wollten, denn bisher war noch niemand eines Laurins habhaft geworden.
    Ron sah auf. Wenn nur Meech sich endlich melden würde, dachte er.
     
    *
     
    Tappan befand sich noch in der Wachleitstelle, als eine Abordnung der Fremden erschien. Die Tür rollte zur Seite, und von einer Sekunde zur anderen spürte Tappan die Anwesenheit mindestens sechs fremder Gehirne. Ihre Träger blieben unsichtbar. Aber Tappan begriff, daß sie mit ihm reden wollten, wenn sie in solcher Zahl auftauchten. Dilan hatte sich von seinem Platz erhoben und stand mit dem Rücken zur Wand der Bildschirme. In seinen Augen standen Furcht und Abscheu. Wie gebannt schaute er auf die Stelle, von der die undeutliche Ausstrahlung der fremden Gehirne kam. Tappan empfand Sorge für den Jungen - mehr Sorge, als er überraschung wegen des unerwarteten Besuches spürte. Vielleicht war es günstig, den Jungen aus dieser Sache herauszuhalten. „Geh und hol Yram und seine Gruppe", trug Tappan ihm auf. Dilan sah ihn dankbar an, machte einen weiten Bogen um die Stelle, an der die Fremden wahrscheinlich standen, und verließ den Raum. Tappan hätte ebensogut den Interkom benutzen können, um Yram herbeizurufen. Aber es war besser, Dilan mit seiner übergroßen Angst aus dem Weg zu haben. Während er auf Yram wartete, schaltete Tappan den Kreiselmechanismus des Ultrarotscheinwerfers wieder ein. In der Aufregung über den Zwischenfall mit dem Kasten hatte Dilan das vergessen. Die Bildschirme leuchteten jetzt wieder serienweise auf und zeigten alle drei Minuten einmal die gesamte Umgebung des Stützpunktes. Tappan überzeugte sich, daß alles in Ordnung war.
    Dabei arbeitete sein Verstand auf

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