Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu bringen. Fünf Lampen waren im Mittel über eine Ganglänge von fünfzehn bis zwanzig Metern verteilt. Das reichte aus, entschied Meech, um wenigstens während der ersten Sekunden Sicherheit zu gewährleisten. Meechs Vorsorge erwies sich jedoch als überflüssig. Ohne jemand zu begegnen, legte er etwa hundert Meter zurück. Der Gang war bisher schnurgerade verlaufen. Jetzt, am nördlichen Ende des südlichen Haupttraktes, beschrieb er einen rechtwinkligen Knick nach Osten. In diese Richtung führte er etwa dreißig Meter weit, dann bog er wieder nach Norden um. In der Zwischenzeit hatte Meech sorgfältig vierzehn Zweig und Seitengänge registriert, die zu den merkwürdigen ballonförmigen Gebäuden des Mitteltraktes führten. Er hatte noch etwas anderes wahrgenommen, und das erschien ihm wichtig. Die Geräte, die die Báalols in diesem Stützpunkt benutzten, waren nicht zu ebener Erde untergebracht. Meech nahm die aus der Tiefe kommenden Streufelder deutlich wahr. Er erkannte, daß der unterirdische Teil des Stützpunktes weitaus größer und bedeutender war als der oberirdische. Wahrscheinlich gab es hier oben nur Wohn- und Wachräume. Das Ziel, dem der Stützpunkt diente, wurde unter der Erde verfolgt. Meech schätzte, daß er noch etwa vierzig Meter vom Nordende der Anlage entfernt war, als der Gang, in dem er sich bewegte, in einen weiten kreisrunden Raum mündete. Die kreisförmige Halle diente offenbar als Verkehrsknotenpunkt.
    Meech zählte zwanzig Gänge, die nach allen möglichen Richtungen abzweigten. Er überlegte kurz, ob er von nun an eine andere Richtung einschlagen solle. Denn bislang hatte er noch keinen Zugang zu den unterirdischen Anlagen gefunden.
    Andererseits mochte es sich als vorteilhaft für später erweisen, einen solchen zu kennen, wenn er erst einmal Ron Landry und seinen beiden Leuten Zugang zum Stützpunkt verschafft hatte.
    Meech hatte sich noch nicht entschlossen, als er ei ne merkwürdige Wahrnehmung machte. Bislang hatte er die Ausstrahlungen fremder Gehirne, der Báalols und der Fremden, von denen niemand wußte, wer sie waren, aus der Ferne und als unentwirrbares Durcheinander empfangen. Jetzt jedoch trat aus diesem Durcheinander die Ausstrahlung eines einzelnen Gehirns deutlich hervor. Meech blieb stehen. Es wurde ihm bewußt, daß einer jener Fremden sich in seiner unmittelbaren Nähe befand. Für einen Roboter ist der Vorgang der Erinnerung keineswegs intuitiv. Er verläuft auch nicht kontinuierlich. Das Bild formt sich nicht als Ganzes, es muß Stück für Stück aufgebaut werden. Meech mußte Schritt für Schritt seine Speicherinformationen durchsuchen, um festzustellen, warum er das Gehirn dessen, der sich in seiner Nähe befand, als ein völlig fremdes, nicht als das eines Báalol-Mannes identifizierte. Einem Außenstehenden wäre der Vorgang vielleicht dennoch kontinuierlich erschienen. Denn von einem Schritt des Erinnerns zum nächsten brauchte ein Robot von Meechs Bauart nicht mehr als eine halbe Milliardstelsekunde. Die Tätigkeit eines Gehirns verbraucht Energie. Im Prozeß des Energieverbrauchs entstehen Streufelder. Von allen alltäglichen Vorgängen, die wir kennen, ist der Denkvorgang derjenige, dessen energetische Struktur einseitig fünfdimensional ist. Als Transportmedium dient den Streufeldern eines Gehirns derselbe Hyperraum, durch den Raumschiffe zu scheinbar überlichtschnellem Flug befähigt werden. Das war Erkenntnis Nummer eins. Erkenntnis Nummer zwei besagt, daß, abgesehen von ihrem höherdimensionalen Charakter, die Streufelder eines Gehirns sich nicht anders benehmen als die eines Radiosenders. An den Streufeldern eines Radiosenders wird man die Frequenz erkennen können, mit der der Sender arbeitet.
    Man wird mit empfindlichen Geräten auch die ausgestrahlte Sendung hörbar machen oder doch wenigstens ermitteln können, auf welche Weise die Grundfrequenz moduliert ist. Erkenntnis Nummer drei: Einer jeden Rasse sind ein Grundfrequenzbereich und eine begrenzte Zahl von Modulationsmustern eigen.
    Grundfrequenz und Modulationsmuster bieten eine bessere Möglichkeit der Identifizierung als die überprüfung des Körperbaues, solange es sich um Mitglieder verschiedener Rassen dreht, oder Fingerabdrücke bei Mitgliedern ein und derselben Rasse. Erkenntnis Nummer vier: Das Modulationsmuster und die Grundfrequenz, die Meech in diesem Augenblick empfing, waren keiner der bekannten galaktischen Rassen eigen. Erkenntnis Nummer fünf: Der Roboter Meech Hannigan

Weitere Kostenlose Bücher