0142 - Agenten der Vernichtung
Abgrundes gebracht worden. Man kann sich auch mit seinem erbittertsten Gegner einigen; man braucht dabei nicht den Grundsatz von Treu und Glauben zu verletzen, aber man hat auch die Pflicht, im höchsten Maße wachsam zu sein. Darum hätte ich der ultimativen Forderung des akonischen Transmitterkommandos auf Arkon III nie nachgegeben. Dem Vernehmen nach soll Atlan über deine Entscheidung getobt haben. Dicker, es tut mir leid, aber ich kann den Arkoniden gut verstehen."
„Mich aber nicht, wie?" brummte der Dicke, der sich in seiner Haut nicht recht wohl fühlte. „Doch, Bully, dich auch. Wären wir sonst Freunde?"
*
GUS Maltuus verpaßte Geo Arendts Schmetterball. Er flog ins Aus. Das unbestechliche Zählgehirn gab 21:7 an. Auch die dritte Partie war für Maltuus verloren. Am Netz gaben sie sich die Hand. „Ich habe heute meinen schlechten Tag", sagte Maltuus. Sie gingen, den Schläger unter dem Arm, zu den Umkleidekabinen.
„Warst du gestern abend vielleicht auf einer Party?" fragte Arendt und warf seinem Freund einen forschenden Blick zu. „Natürlich, Party!" Es klang bissig. „Eine Party mit unseren drei Laurins. Der Teufel soll alles holen!"
„Auch die Laurins?" GUS Maltuus ließ seinem Unwillen freien Lauf. Er blieb abrupt stehen. „Die zuerst, mein Lieber, und dich anschließend. Du hast dich in der letzten Zeit ja herrlich vor den Untersuchungen gedrückt!" Beide gehörten zu dem großen Team, das vom Ersten Administrator den Auftrag erhalten hatte, den Metabolismus der Laurins zu erforschen. Seit sechs Wochen rangen sie buchstäblich mit dem Problem, mit welchen Mitteln die Laurins für menschliche Augen sichtbar zu machen wären. GUS Maltuus gehörte zu der Medizinergruppe, der die schier unmöglich zu lösende Aufgabe gestellt worden war, lebenswichtige Organe der Laurins zu erkennen und ihre Funktionen soweit wie möglich zu definieren. Sie hatten sich verzweifelte Blicke zugeworfen, als sie von ihrem Auftrag hörten.
Sie wußten damals schon, daß sie von den Mutanten keine Hilfe zu erwarten hatten. Die Parafähigkeiten dieser Menschen kamen bei den Laurins nicht zum Tragen, abgesehen, davon, daß sie die Unsichtbaren orten konnten. Allein auf die Beobachtungen gestützt, die Rhodans Männer auf dem Planeten Aptulad gemacht hatten, waren die ersten Untersuchungen der Laurins vor sich gegangen. Im Tastverfahren hatte man schnell die äußeren Umrisse der Unsichtbaren festgelegt; die blaßgraue, gummi ähnliche Haut hatten Fellmer Lloyd und seine Männer auf Aptulad gesehen, als die Laurins sich in der Nähe von Antis aufgehalten hatten und durch deren - geheimnisvolle Absorptionskräfte sichtbar geworden waren. Innerhalb des Tastverfahrens hatte das Gerät einen kropfartigen Auswuchs an den drei Laurins festgestellt, der sich dort befand, wo bei den Menschen der Kehlkopf saß. An diese Untersuchungen dachte GUS Maltuus, als er seinem Freund Geo Arendt die barsche Antwort gab.
Arendt blickte seinen Freund schmunzelnd an. „Besten Dank für deine Wünsche, GUS. Aber du irrst dich. Ich habe mich nicht von den Tests gedrückt, sondern auch ein wenig gearbeitet.
Wahrscheinlich nicht so sehr Grundlagenforschung betrieben wie ihr armen Mediziner, aber immerhin auch überreichlich experimentiert. Uns Physikern steht nämlich ebenfalls ein Laurin zur Verfügung, und ich möchte ihn gar nicht dorthin wünschen, wo du ihn gern wissen möchtest. Im Gegensatz zu deiner Annahme machen wir Fortschritte, aber vielleicht weniger Sensation daraus als ihr."
„Geo, soll ich dir vielleicht die Freundschaft kündigen?" fragte GUS Maltuus scharf, der empfindlich war, wenn man versuchte, seine Berufsehre anzugreifen. „Wegen dieser verflixten Laurins, GUS? Ich bitte dich! Komm, wir duschen erst einmal kalt. Das erfrischt Danach reden wir weiter über unsere Fleißkarten, die wir uns alle in den letzten anderthalb Monaten verdient haben." Eine Viertelstunde später standen sie sich umgekleidet gegenüber. Geo Arendt, der mit seinen zweiundvierzig Jahren viel jünger aussah und ein leidenschaftlicher Tennisspieler war, setzte sich langsam in Bewegung, als GUS Maltuus seine Kabine verließ und ihm folgte.
Maltuus, leicht untersetzt, erst dreißig, war einen halben Kopf kleiner als sein Freund, aber in seinen Bewegungen erstaunlich schnell. Die beiden Männer kannten sich schon über zehn Jahre.
Während sie die Tennisanlagen verließen und auf dem gepflegten, menschenleeren Spazierweg den Park
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