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0142 - Agenten der Vernichtung

Titel: 0142 - Agenten der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchschritten, berichtete Geo Arendt über die Ergebnisse des physikalischen Teams, dem er angehörte. „Daß das Flexo-Organ, dieser knorpelartige Auswuchs, ein auf biologischer Basis arbeitender Deflektorschirm ist, hat uns fast umgeworfen. Nachdem wir uns von dieser bösen überraschung gerade erholt hatten, verblüfften uns die komplizierten lichtablenkenden Impulse, welche dieses Organ auslöst." GUS Maltuus waren Arendts Erklärungen zu langatmig. „Ich habe etwas von einer Antiflex-Brille munkeln hören. Wie weit seid ihr damit?" Lakonisch erwiderte Arendt: „Wunder dauern bei uns etwas länger!" Maltuus ließ nicht locker. „Ist diese Brille, durch die man die Unsichtbaren sehen können soll, in nächster Zukunft zu erwarten?"
    „Wenn du den Begriff nächste Zukunft nicht zu eng begrenzt, ja! Weißt du übrigens, daß sich die Laurins mit ihren drei Augen untereinander sehen können, trotz Deflektorschirm?"
    „Ja. Diese Nachricht hat mich nicht verwundert; sie war zu erwarten. Aber wenn ich mir die Körperform der Laurins vorstelle: von vorn wie ein Pfahl, von der Seite wie ein Strich, dann müssen sie uns mit unserem kompakten Körperbau für Ungeheuer halten. Ob daher ihre Todesangst herrührt, die exakt mit dem Psychometer angemessen worden ist?"
    Beide Männer bogen nach links in den schmalen Seitenweg ein, der sie zum Parkplatz ihres Schwebers führte. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Das ferne Grollen startender oder landender Raumschiffe nahmen sie längst nicht mehr bewußt wahr. „Was die Todesangst der Unsichtbaren betrifft, so habe ich darüber eine andere Ansicht gehört, GUS. Heute oder morgen wird sie offziell allen Teammitgliedern bekanntgegeben werden.
    Demnach soll ein dominierender Selbsterhaltungstrieb die irrsinnige Angst der Unsichtbaren auslösen. Kraß gesagt: Die Laurins sind Feiglinge."
    „Hm... nicht schlecht, aber unglaubwürdig", meinte Maltuus. „Das habe ich zunächst auch gedacht. Die neue Version enthält aber noch einige Erklärungen.
    Wir dürfen die Feigheit der Laurins nicht nach unseren moralischen Maßstäben beurteilen, sondern müssen sie als eine psychische Eigenart der Unsichtbaren bewerten. Erinnere dich aller Raumschlachtberichte, in denen Kämpfe mit Laurinschiffen vorkommen. Haben die Tropfenraumer nicht immer wieder die Flucht ergriffen, wenn sie auf hartnäckigen Widerstand stießen?"
    „Von drei Gefangenen sofort auf eine gesamte Rasse zu schließen ... Geo, ist das nicht etwas leichtsinnig gefolgert?" Geo Arendt ließ sich nicht beirren. „Vergiß nicht, wo diese drei Unsichtbaren gefangengenommen wurden. Und bedenke, daß bei solchen Unternehmen die Laurins aller Wahrscheinlichkeit nach von denselben überlegungen ausgehen wie wir und nur Spitzenkräfte dafür abstellen."
    „Ein kluger Mensch ist noch lange kein anständiger Mensch!" warf GUS Maltuus ein. Geo Arendt gab es auf. „Du hast heute tatsächlich deinen schlechten Tag. Ich frage mich nur, warum du, statt Tennis zu spielen, nicht lieber geschlafen hast." Die Antwort, die Maltuus darauf gab, war bezeichnend. „Ich war zu müde, um schlafen zu können. Aber jetzt freue ich mich auf mein Bett. Und was machst du heute nachmittag?"
    „Um fünfzehn Uhr beginnt mein Dienst. Gauß- und Oerstedmessungen am Flexo-Organ. Mir graut jetzt schon davor, weil wahrscheinlich dabei wieder keine greifbaren Ergebnisse herauskommen."
     
    *
     
    Bungalows, einer schöner als der andere, erstreckten sich entlang des Seeufers. In der Ferne stand die Silhouette Terranias vor dem wolkenlosen Himmel. An seiner Südterrasse lag in einem arkonidischen Sonnenstuhl Herr Leutnant Guck und schien zu schlafen. Im maßgeschneiderten Hausanzug wirkte der Mausbiber fast lächerlich. Neben dem Sonnenstuhl in einem wartungsfreien Kühlgefäß stand, leicht von Rauhreif beschlagen, eine Flasche mit klarem Schnaps. Voll war sie nicht mehr. über den Kiesweg, den Gucky persönlich in Ordnung hielt, wenn er einmal Zeit dazu fand, kamen Schritte. Der Mausbiber rührte sich nicht. Ein Mann tauchte auf. Der Robotiker Van Moders. Neben dem Sonnenstuhl blieb er stehen. „Gucky!" rief er den Mausbiber an. Leutnant Guck rührte sich nicht. Moders streckte die Hand aus, um nach Guckys Barthaaren zu greifen. In diesem Moment wurde sie von unsichtbarer Kraft hochgerissen. Moders vollführte eine leichte Drehung, stürzte über den Kühlkübel mit der Flasche, wobei diese unter normalen Umständen auf den Steinboden gefallen

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