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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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Eindruck.
    »Ist verdammt wenig für meiner Mutter Sohn«, knurrte er und bemühte sich vergeblich, es scherzhaft klingen zu lassen. »Zweitausend Bucks für das Risiko, geschmort zu werden, wenn sie uns erwischen, sind wirklich nicht viel. Kannst du nicht was zulegen, Will?«
    Kendale zuckte mit keiner Wimper. Er zündete sich eine Zigarette an, nahm die Flasche vom Tisch und tat einen tüchtigen Schluck.
    »Könnte schon«, sagt er dann. »Aber ich will nicht, Irvin.«
    »Verdammt«, sagte Fox. »Wäre ganz hübsch, wenn du uns mal erklären würdest, wie du auf diese Quote gekommen bist.«
    »Mach’ ich«, sagte Kendale und setzte sich auf die-Tischecke. »Zum ersten- und zum letzten Mal werde ich es dir erklären, Fox. Wir haben 20 000 gemacht. Davon bleiben 10 000 als Betriebskapital, und der Rest geht in fünf Teile sodass auf jeden 2000 fallen. Ist das klar?«
    Fox schüttelte den Kopf.
    »No«, sagt er. »Das ist nicht klar, denn wir sind nur vier.«
    »Wir sind fünf«, antwortete Kendale ruhig. »Du vergisst in deiner Rechnung Miss Perkins. Sie hat das gleiche Risiko gehabt wie wir, und vielleicht brauchen wir sie noch einmal.« Kendale schob Sammy die beiden restlichen Bündel hin. »Bring sie ihr. Du weißt ja, wo sie wohnt. Heute Abend, Punkt 9 Uhr, wirst du die Bucks durch den Briefkastenschlitz ihrer Tür werfen. Du ziehst dir einen weißen Kittel an und nimmst ein Wäschepaket mit, damit du eine Ausrede hast, wenn dir jemand in den Weg läuft, verstanden?«
    Sammy White nickte und steckte die Dollar ein. Kendale wandte sich noch einmal Fox zu.
    »Damit kein Missverständnis entsteht, Irvin«, sagte er. »Hier bin ich der Boss, und ich bin es gewohnt, dass alles, was ich sage widerspruchslos gemacht wird. Wenn dir das nicht passt, dann musst du es sagen, und wir trennen uns. Anderenfalls hast du zu spuren. Wir treiben ein verdammt hartes Spiel. Das weißt du. Wenn uns nur der kleinste Fehler unterläuft, sind wir fällig. Ein Fehler aber kann uns nur dann unterlaufen, wenn einer von uns nicht haargenau das macht, was ich ihm sage. Meine Pläne sind bis in letzte Detail genau auskalkuliert. Nimm zur Kenntnis, dass ich mir sie von keinem versauen lasse. Nicht einmal dann, wenn er einsneunzig groß ist, ein Kreuz wie zwei Kleiderschränke hat und Irvin Fox heißt.«
    Der Gangster hatte Kendale grinsend zugehört. Was er in diesen Augenblicken über ihn dachte, war wenig schmeichelhaft. Er legte sich, während Kendale sprach, bereits die Worte zurecht mit denen er ihm an den Wagen fahren wollte. Doch dann ließ er es sein. Er blickte in Kendales Augen, und was er darin las, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken, obwohl er bestimmt nicht ängstlich war. Zum ersten Mal erkannte er, was unter der ruhigen, glatten Oberfläche seines Bosses verborgen war. Kalte Grausamkeit, unbeugsame Härte, die vor nichts zurückschreckte.
    »Okay«, sagte er deshalb lahm und senkte den Blick. »Du bist hier der Boss.«
    Damit war die Angelegenheit erledigt.
    Kendale rutschte von der Tischkante, schenkte die Gläser voll, und dann tranken sie auf ihren ersten Sieg.
    »Wie bringen wir den Kleinen zurück?«, fragte Fox nach einer Weile, um auf ein anderes Thema abzulenken.
    »Ganz einfach«, meinte Kendale lächelnd. »Wahrscheinlich werden die Cops und die G-men die ganze Gegend am Henry Hudson unsicher machen. Wir werden ihnen nicht den Gefallen tun, wir werden…«
    Kendale entwickelte seinen Plan mit wenigen Sätzen.
    ***
    Als wir Mr High von unserem Reinfall in Ransoms Boarding-house erzählten, schmunzelte er.
    »So etwas kommt immer einmal vor«, sagt er dann. »Immerhin war es ein völlig unbekannter Trick, dem ihr zum Opfer gefallen seid. Im Übrigen aber habt ihr saubere Arbeit geleistet. Welche Pläne habt ihr jetzt?«
    »Keine nennenswerten Mister High«, antwortete ich. »Wir können nur versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Es gibt zwei Möglichkeiten. Einmal sollten sich die Kollegen der Spurensicherung sofort mit Zimmer 5 von Ransoms Boarding-house beschäftigen, und zum anderen müsste die-Villa von Bendix abgeriegelt werden. Die Gangster haben ihr Geld, und es ist jetzt praktisch jeden Augenblick damit zu rechnen, dass sie den Kleinen zurückbringen, wenn sie ihn nicht…« Ich schwieg, aber ich hatte den Eindruck, das mich die anderen trotzdem verstanden.
    Mr High nickte. Er griff zum Telefon und ließ sich von der Zentrale mit dem Commissioner der City Police verbinden.
    Als er ihn an der

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