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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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deshalb, um den anderen eine Lehre zu erteilen. Ich denke, das genügt für heute. Grüßen Sie Ihre Leser.«
    Frage: »Von wem?«
    Boss: »Schreiben Sie, vom Schwiegersohn des Teufels.«
    Will Kendale legte den Hörer auf die Gabel und grinste. Er war davon überzeugt, dass die Daily Times dieses seltsame Interview bringen würde.
    ***
    »Hi, Jerry!«, grölte Mackie Marlow durch das ganze Lokal, als er mich erspäht hatte. »Komm her und lass uns einen auf die Heilsarmee heben.«
    Wir arbeiteten uns zur Theke vor, und ich machte shakehands mit Mackie, der mich von einem Ohr zum anderen angrinste.
    »Mein Gott. Du glaubst nicht, wie mich das freut, dass sie dich noch nicht erschlagen haben«, meinte er taktvoll und holte seine Spezialmarke unter der Theke hervor.
    »Ist der auch von deiner Firma?«, fragte er und deutete mit einer Kopfbewegung zu Phil, der neben mir stand.
    Ich nickte.
    »Sei nett zu ihm, Mackie«, sagte ich.
    Mackie lachte und zwinkerte Phil zu. Dann schenkte er uns einen Bourbon ein, der so alt war, dass ihn mein Urgroßvater schon getrunken haben konnte.
    Wir zündeten uns Zigaretten an, und ich blickte mich im Lokal um, der Laden war noch nicht sonderlich besetzt, denn es war reichlich früh am Tage.
    Mackie hatte die wenigen Gäste, die an den Tischen saßen, versorgt und daher ein bisschen Zeit für uns.
    Er wischte sich mit einem nicht mehr ganz sauberen Tuch die Schweißperlen von seiner Glatze, lehnte sich über die Theke und musterte uns ungeniert.
    »Wenn du jetzt sagst, du hättest dich nur deshalb nach Harlem verlaufen, um meinen Whisky zu probieren, dann schenke ich dir Salzsäure statt Bourbon ein. Was also soll es sein, G-man?«
    »Nichts weiter als ’ne Auskunft, Mackie«, sagte ich und schob ihm unmissverständlich unsere leeren Gläser hin. »Wir wollen uns mal mit Johnny Simon und Will Kendale unterhalten. Kennst du die beiden, und weißt du, wo man sie antrifft?«
    Mackie verzog sein Vollmondgesicht zu einer Grimasse.
    »Verdammt«, sagte er. »Kannst du nicht zwei andere suchen?«
    Er schenkte ein, und wir tranken ihm zu. Der alte Whisky rann wie Öl durch unsere Kehlen und schmeckte herrlich rauchig und nach Fass.
    »No, Mackie«, sagte ich ich. »Die oder keinen. Du siehst wir sind markenbewusst.«
    Der Wirt kratzte sich hinterm rechten Ohr und blickte sich unauffällig um. Dann änderte er sein Verhalten und begann leise zu sprechen.
    »Wo sich Kendale herumdrückt, das weiß ich nicht. Aber den langen Johnny findest du in Saydoms Guest Home. Das liegt in der 180. Straße zwischen Riverside Driver und Washington Avenue. Wollt ihr noch ’nen Whisky?«
    Ich nickte gleichgültig und blickte Phil an. Wir hatten beide den gleichen Gedanken. Dieses Guest Home lag in der Nähe des Henry Hudson Parkway und in diesem Zusammenhang war das ein bisschen auffällig.
    »Wirst du mir zuliebe mal nach Kendale herumhören, Mackie«, fragte ich.
    Mackie kratzte sich diesmal hinterm linken Ohr.
    »Du kennst ihn nicht, wie?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Siehst du«, meinte Mackie. »Wenn du ihn kennen würdest, dann ließest du einen unbescholtenen Wirt damit in Ruhe. Will Kendale, den sie Wilkie nennen, ist gefährlicher als eine Königskobra, der man auf den Schwanz getreten hat. Er wird sofort gemein, wenn man sich um ihn kümmert. Sie machen alle einen Bogen um ihn weißt du. Und mit ihm anzubändeln, kommt einem Selbstmord gleich. Dabei ist er gerissener als ein Dutzend Einzelhändler zusammen.«
    Mackie nahm die Bourbon-Flasche und schenkte ein.
    »Vergiss es, Mackie«, sagte ich. »War nur ’ne Anfrage.«
    Marlow winkte ab.
    »Wenn eure Firma die Kosten für meine Beerdigung übernimmt, dann versuche ich es«, sagt er und versuchte zu grinsen. Es gelang ihm nicht recht, und ich wusste, dass seine Behauptungen einen ernsten Hintergrund hatten.
    »Lass die Finger davon, wenn es so ist«, riet ich ihm deshalb. »Wir finden den Mann auch allein. Bisher haben wir noch jeden gefunden, nach dem wir Sehnsucht hatten.«
    »So war es auch nicht gemeint«, sagte Mackie ziemlich lahm. »Ich rufe dich an, wenn ich was weiß.«
    Wir tranken ein letztes Glas, dann machten wir uns auf die Strümpfe, um Johnny Simon zu besuchen.
    Ich hatte meinen Jaguar ein bisschen abseits und außer Reichweite der nächsten Straßenlampe geparkt, weil ich mir sagte, dass es Leute gab, denen der Wagen bekannt Vorkommen könnte, und ich wollte Mackie auch nicht mehr als nötig in Schwierigkeiten

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