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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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bringen.
    Wir hatten ihn noch nicht erreicht, als Phil mich freundschaftlich mit dem Ellbogen in die Rippen stieß und leise knurrte: »Schau nach links, Jerry.«
    Ich tat es und sah auf der anderen Straßenseite einen schweren dunkelblauen Buick, der etwa zehn Yard vor einer erleuchteten Telefonzelle entfernt parkte.
    Nun, seit unserem Reinfall in Ransoms Boarding-house interessierte ich mich natürlich für dunkelblaue Buicks.
    Wir schlenderten über die Straße und gingen langsam an dem Wagen vorbei.
    Die Stelle, wo der Schlitten stand, war ziemlich hell, und so sahen wir, dass ein kohlrabenschwarzer Neger am Steuer saß.
    Also, um es genauer zu sagen: Seit besagtem Reinfall interessierten uns blaue Buicks mit schwarzen Negern besonders.
    Deshalb öffnete ich einfach die Tür des Wagens und sagte höflich: »Hallo, Sammy. Wie geht es Miss Perkins?«
    Die Augen des riesigen Negers gewannen Kuchentellergröße. Sein Gesicht wurde grau, und seine Lippen bewegten sich lautlos.
    Ich streckte meine Hand aus, um den Zündschlüssel zu angeln.
    In diesem Augenblick fiel bei Sammy der Groschen. Er trat das Gaspedal durch, der Motor schnurrte hoch, und ich bekam von der halb offenen Tür einen Stoß, der mich Phil in die Arme trieb.
    Meine Hand fuhr zur Schulterhalfter, aber dann ließ ich es sein, weil ich mir sagte, dass unser-Verdacht noch auf recht schwachen Füßen stand.
    Wir warfen uns herum und liefen zu meinem Jaguar zurück, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Als ich hinter dem Steuer saß und auf den Anlasser trat, sah ich, dass der Buick vor der Telefonzelle stoppte, dass ein Mann herausstürzte und sich in die Polster warf. Mit aufheulendem Motor ging es weiter.
    »Verflixt!«, rief ich. »Das hätten wir wissen müssen.«
    Der Jaguar, der im Gegensatz zu dem Buick noch nicht war mgelaufen war, kam nicht so rasch auf Touren, wie der Wagen des Negers, der zudem mit laufendem Motor gewartet hatte. In diesem Augenblick verfluchte ich zum ersten Mal die automatischen Getriebe. Hätte Sammy erst kuppeln und den Gang einlegen müssen, würde ich den Zündschlüssel noch rechtzeitig erwischt haben. Und dann: Wer konnte ahnen, dass er noch mal vor der Telefonzelle hielt? Die zehn Yard hätten wir spielend geschafft und uns zumindest den Burschen gegriffen, der zugestiegen war.
    Ich preschte mit Rotlicht und Sirenengeheul die 137. entlang und starrte auf die Rücklichter des Buick, die immer kleiner zu werden schienen.
    Nach einer Weile schaltete ich Rotlicht und Sirene wieder aus, weil mir bewusst geworden war, dass ich damit dem Burschen vor mir nur die Straße frei machte.
    Wir rasten die 137. bis zur St. Nicholas Avenue entlang.
    Hier riss der Neger den Buick, der sich jetzt nur noch etwa dreißig Yard vor uns befand, herum, nahm auf zwei Rädern eine haarscharfe Linkskurve und brauste in entgegengesetzter Richtung in die 136. Straße, wo das gleiche Spiel von neuem begann.
    Ein Verfolger ist bei solch einem Rennen immer im Nachteil, weil er nicht weiß, was der andere vielleicht schon lange vorausplant. Ich wurde daran erinnert, als der Buick plötzlich abbremste, mit schreienden Pneus ins Schleudern geriet und mit unheimlicher Präzision in eine Toreinfahrt schoss.
    Ich trat zwar auch sofort auf die Bremse, aber ich konnte es nicht verhindern, dass der Jaguar erst zwanzig Yard hinter der Einfahrt zum Stehen kam.
    Wir spritzten ins Freie, holten im Laufen unsere Pistolen aus den Schulterhalftern und spurteten zurück.
    Als wir beim Tor ankamen, wurden wir vorsichtig, weil wir uns ausrechnen konnten, dass wir prächtige Zielscheiben abgaben, wenn wir von der hell erleuchteten Straße ins Dunkel der Einfahrt liefen.
    Phil und ich drückten uns langsam und gebückt um die Pfeiler des Tores.
    Vor uns lag ein menschenleerer, betonierter Hof, der nur matt von den Fenstern der umliegenden Wohnungen beleuchtet wurde.
    Mitten auf diesem Hof, und mit der Schnauze bereits wieder zur Toreinfahrt zeigend, stand der Buick mit eingeschaltetem Fernlicht.
    Ich kam mir vor wie auf dem Schießstand, und zwar mit dem Rücken zum Kugelfang.
    Wir sahen zu, dass wir das Tor hinter uns brachten und schmiegten uns an die Wand eines Schuppens, der sich in etwa zehn Meter Länge zur Hofmitte hin erstreckte. Der Buick stand zirka zwanzig Schritt davon entfernt.
    Ein paar Yard weiter befand sich eine Tümische in der Schuppenwand.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder waren die Burschen längst im Haus verschwunden und hatten es auf der anderen

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