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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fort. „Wenn es uns gelungen ist, einen Funkspruch abzusetzen, ziehen wir uns sofort zurück." Er nickte Bergmann und Shawlee zu. „Machen Sie nicht den Versuch, uns vor Ablauf von zwei Tagen zu folgen. Wir werden die Möglichkeit überprüfen, ob es uns gelingen könnte, die Energiezentrale der Station abzuschalten.
    Damit wäre die Positronik mit ihren Robotern außer Gefecht gesetzt. Wir könnten uns in aller Ruhe umsehen." Er räusperte sich durchdringend und schüttelte Bergmann und Shawlee die Hände.
    Albright winkte mit seinem Universalschlüssel, Loden nickte stumm. Als sie in den Gang krochen, stellte Loden fest, daß sie einen unerwarteten Begleiter hatten. Ein Snoof folgte ihnen. „Hallo, mein Bursche", sagte Loden sanft. „Du kannst nicht mit uns gehen." In dem schwachen Licht, das durch den Eingang drang, sah Loden, wie der Snoof witternd seine Schnauze hob. „Schöpproit gehen", sagte er störrisch zu Loden. Loden strich über den Pelz des Eingeborenen. „Wir können dich nicht brauchen, mein Freund", sagte er bedauernd. „Die Arbeit, die uns erwartet, ist zu gefährlich." Schöpproit hatte ihn nicht verstanden. Aber in seinen Augen stand eine ernste Entschlossenheit, als er schnaubend wiederholte: „Schöpproit gehen."
    „Halten Sie uns nicht länger auf, Emmet", rief Riesenhaft. „Lassen Sie den Snoof mit uns gehen." Loden stieß eine Verwünschung aus. Mit zufriedenem Zischen schloß sich der Eingeborene an. Riesenhaft kroch voran, Albright und Loden folgten mit dem Snoof. Obwohl Loden wußte, daß der Gang stellenweise nur einen Meter unter der Oberfläche hindurchführte, machte sich ein beklemmendes Gefühl in seinem Innern bemerkbar. Für Riesenhaft war es kein Problem, seinen zierlichen Körper auch an engeren Stellen leicht vorbeizubringen.
    Albright hingegen blieb mehrmals an Abstützungen hängen und mußte sich mühevoll hindurchzwängen. Die Entfernung zur Station, die auf der Oberfläche so gering erschien, kam Loden hier unten unerträglich weit vor. Jedesmal, wenn Albright vor ihm steckenblieb, hatte Loden den unvernünftigen Wunsch zurückzukriechen. Da der Gang sehr schmal war, hätte er sich dazu rückwärts bewegen müssen. Nur in der Mitte des Stollens hatten die Snoofs eine große Vertiefung gegraben, um den Männern eine Umkehr zu ermöglichen. An dieser Stelle wartete Dr.
    Riesenhaft auf Albright und Loden. Der Snoof schüttelte lockere Erde aus seinem Pelz und kroch zwischen Lodens Beine.
    „Die Hälfte haben wir geschafft", erklang Riesenhafts Stimme in der Dunkelheit. „Es klappt besser als ich gehofft habe." Albrights Lachen ertönte kurz und hart, aber er schwieg über seine Schwierigkeiten. „Wir warten bis zur völligen Dunkelheit", gab Riesenhaft bekannt. „In der Nacht sind wir vor den Robotern sicherer." Loden hockte zusammengekauert an seinem Platz. Er hörte die Atemgeräusche des Snoofs, die ihm nun schon vertraut erschienen. „Es geht weiter", befahl Riesenhaft. Gleich darauf vernahmen sie, wie sich der Kybernetiker entfernte. Albright erklärte: „Ich fühle mich stellenweise wie ein Sektkorken", dann hörte ihn Loden davonkriechen. „Gehen?" erkundigte sich der Snoof begierig. „Ja", murmelte Loden, „gehen." Allmählich verklebte Lodens gesamter Körper mit feuchter Erde.
    Wahrscheinlich würde er bei Tageslicht unvorstellbar verdreckt aussehen. In Loden erwachte der Wunsch, in einem solchen Aufzug vor einem Kreis seiner wohlgepflegten Kollegen auf Terra zu erscheinen, um ihnen ein Beispiel praktischer Arbeit zu zeigen. Der Dreck war sogar unter seinen Fingernägeln, in seinen Haaren und knirschte zwischen seinen Zähnen. Sein Bart war zu einer verkrusteten Masse geworden. Trotzdem fühlte Loden sich nicht unglücklich. Zum erstenmal in seinem Leben ging er einer Aufgabe mit innerer Begeisterung nach. Auch die tödliche Gefahr der Roboter machte ihn nicht besonders ängstlich. Vor sich hörte er Albright fluchen, der mit seiner Jacke an einer Abstützung hängengeblieben war. Geduldig wartete er, bis sich der Mann befreit hatte. Vielleicht hatte Riesenhaft bereits das Ende des Schachtes erreicht. Ein Erdbrocken fiel in Lodens Nacken, zerplatzte und rieselte seinen Rücken hinab. Loden spuckte den Dreck aus seinem Mund und kroch weiter. Nach einiger Zeit kam Albright abermals zum Stillstand, diesmal jedoch freiwillig. „Wir sind da, Emmet!" rief er zu Loden zurück. „Der Kleine ist bereits aus dem Schacht geklettert." Lodens Erregung wuchs.

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