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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inzwischen war es auf Fossil Nacht geworden. Wie sollten sie sich innerhalb des Stützpunktes orientieren? Loden glaubte nicht, daß es ihnen überhaupt gelingen würde, eines der Gebäude zu betreten.
    Albright stieg aus dem Gang, seine Füße trampelten Erde und Steine auf Loden zurück. „Alles in Ordnung, Emmet" hörte ihn Loden gleich darauf flüstern. Loden legte das letzte Stück des Schachtes zurück und streckte seinen Kopf ins Freie. Sofort umfing ihn kühler Nachtwind, der in seinen Haaren spielte und ihn erleichtert aufatmen ließ. Riesenhaft und Albright waren zwei flach auf dem Boden gepreßte Schatten. Loden zog sich aus dem Gang und ließ sich neben die beiden Männer fallen. Der Stützpunkt blieb ruhig. Hinter ihnen arbeitete der Snoof an der Tarnung des Schachtausgangs. Von außerhalb der Mauer ertönte der Ruf eines unbekannten Tieres, wild und klagend, wie in schrecklicher Not. Loden erschauerte. „Sieht aus wie ausgestorben", flüsterte Albright. ,So ist es auch’, dachte Loden. ,Ausgestorben.’ Oder sollten sie die Roboter als Leben betrachten, das in falscher Auffassung längst gegebener Befehle fortfuhr, seine sinnlose Existenz zu erhalten? Der Stützpunkt war tot, die Roboter waren nur ein Teil seines Todes, bewegliche Boten, die von dem Untergang einer mächtigen Rasse zeugten. über allem lag der Hauch längst vergangenen Lebens, kaum spürbar, aber sich mit scheinbarer Verzweiflung an diese nutzlos gewordenen Maschinen klammernd. Es war nicht einmal mehr der Geist der untergegangenen Wesen von Mechanica, der hier in den Gebäuden geblieben war. Es war nicht mehr als eine vage Erinnerung, ein fliegender Gedanke, ein Huschen über tote, bewegungslose Dinge aus Metall und Plastik. ,Trotzdem’, dachte Loden, ,ist es ein unvergleichliches Denkmal.’ „Außerhalb der Gebäude scheinen sich keine Roboter aufzuhalten", drang Riesenhafts Stimme zu ihm herüber. „Wohin wollen wir uns jetzt zuerst wenden, Emmet?" Die Frage war für Loden überraschend, denn im allgemeinen entschied Riesenhaft allein. „Ich denke, daß es gleichgültig ist", sagte er gedämpft. „Jedes dieser Gebäude ist von gleicher Gefährlichkeit." Die kleine Gestalt des Wissenschaftlers richtete sich neben ihnen auf, in der Dunkelheit kaum sichtbar. Unwillkürlich blickte Loden zum Himmel empor.
    Die Nacht war klar, aber sie unterschied sich doch von einer Nacht auf der Erde. Im ersten Moment wußte Loden nicht, warum das so war. Doch dann, mit plötzlichem Erkennen, sah Loden, daß der nächtliche Himmel fast ohne Sterne war. Das konnte nur bedeuten, daß sie sich am äußersten Rand der Galaxis befanden.
    Ein Gefühl völliger Einsamkeit überkam den Kybernetiker. In dieser Sekunde wurde ihm klar bewußt, daß sie zwischen den Sternen verloren waren. Sein Verstand sagte ihm, daß er einfach hier liegenbleiben konnte, denn ihr Eindringen in ein Gebäude des Stützpunktes würde ihnen nicht weiterhelfen. Das Bewußtsein der grenzenlosen Entfernungen, die ihn von bekannten Planeten trennten, lahmten seine Entschlußkraft. „Kommen Sie, Emmet!" zischte Albright an seiner Seite. Gewaltsam wandte Loden seine Aufmerksamkeit den Geschehnissen in seiner nächsten Umgebung zu. Sie waren im Nichts verschollen, aber er hatte kein Recht, einfach aufzugeben. Die lächerliche Hoffnung, daß es ihnen gelingen könnte, einen Sender zu finden und diesen in Betrieb zu nehmen, mußte genügen, um ihn gegen sein sicher scheinendes Schicksal ankämpfen zu lassen. Er schlich hinter Riesenhaft und Albright her. Zu seinen Füßen huschte der Snoof über den glatten Boden, ein kleines Geschöpf voller Zutrauen und Mut. Plötzlich griff Riesenhafts Hand aus der Dunkelheit nach ihm und zog ihn auf die andere Seite. Loden gelangte neben den kleinen Mann. Er fühlte den Atem Riesenhafts über sein Gesicht streichen. „Ich weiß nicht, ob wir überhaupt in eines der Gebäude eindringen können", sagte Riesenhaft leise. „Sollte es möglich sein, wird Albright am Eingang Wache halten, während wir das Innere inspizieren." Loden nickte stumm, dann fiel ihm ein, daß dies Riesenhaft in der Nacht nicht sehen konnte und er sagte: „Es kann losgehen, Doc." Ohne behelligt zu werden, langten sie bei einem Gebäude an. Loden tastete sich an der glatten Außenwand entlang, bis er auf den Eingang stieß. Sofort war Riesenhaft neben ihm. „Hören Sie etwas?" fragte er flüsternd. „Nein, nichts", erwiderte Loden. Seine suchenden Hände glitten über das

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