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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn deren Hautfarbe unterschiedlich gewesen war. Schaudernd dachte ich an die Glaubenskriege zurück, die ich während meiner langen Wanderung auf der Erde erlebt hatte. Die Seelen der Menschen waren verwirrt gewesen, sie hatten sich noch im Stadium des Erwachens befunden.
    Jetzt saßen zwei Vertreter dieses bemerkenswerten galaktischen Volkes vor mir und sorgten sich um das Wohlergehen von Intelligenzen, die bestimmt viel fremdartiger waren, als es ein dunkelhäutiger oder andersgläubiger Mensch der Vergangenheit jemals hatte sein können.
    Ein Gefühl der Freude durchströmte mich. Die Terraner wurden Tag für Tag geeigneter für ihre Aufgabe, die galaktischen Völker zu lenken.
    Perrys Humanität gegenüber Fremden war bereits zu einem galaktischen Diskussionsthema geworden. Er hatte einen gänzlich neuen Weg zur Völkerverständigung beschritten.
    Meine Vorfahren waren mit Schlachtschiffen und Strahlkanonen bemüht gewesen, Frieden und Ordnung zu schaffen. Rhodan machte es anders. Er kämpfte erst einmal mit dem begütigenden Wort. Dann argumentierte er im Rahmen der Vernunft, und nur im äußersten Notfall setzte er die Flotte ein.
    Wir konnten für die Willys nichts tun. Als sie ihren Schmerz überwunden hatten und uns ihr Leid klagten, meldeten sich wieder die Steuergehirne. Ich wusste aus früheren Erfahrungen, dass sie in sechs großen Stahlkuppeln ruhten, die in der Zentrale verankert waren.
    Die Ausführung aller Befehle unterlag natürlich der hochwertigen Positronik. Das Plasma selbst konnte keine Schaltungen vornehmen.
    Ein Bildschirm leuchtete auf, und ich hielt den Atem an. Ich sah einen großen Planeten, der von zwei herrlichen Ringen umgeben wurde. Fast glich er dem Saturn, der jedoch nur einen Ring aus kosmischen Partikeln besaß.
    Noch verblüffender war die Tatsache, dass dieser Planet keine Dunkelwelt war wie die Stützpunkte Frago und Everblack.
    Ich gewahrte zahlreiche Atomsonnen, die in Äquatorhöhe den Himmelskörper umgaben, jedoch erfuhr ich erst später, dass er sogar rotierte. Die künstlichen Sonnen standen in einer mittleren Entfernung von hunderttausend Kilometern im interkosmischen Raum.
    Der Planet schien auch eine Lufthülle zu besitzen. Ich erinnerte mich daran, dass das Zellplasma auf Sauerstoff angewiesen war.
    Hatten wir hier einen Himmelskörper gefunden, der mit den Hilfsmitteln einer unvorstellbaren Technik durch Kunstsonnen beleuchtet, erwärmt und mitten im Raum zwischen den Galaxien als Existenzgrundlage erhalten wurde?
    Es gab keine andere Möglichkeit. Die erkennbare Scheibe wurde sehr schnell größer. Grüne Kontinente, Bergmassive und Meere zeichneten sich ab. Da wusste ich, dass die Posbis ein Wunderwerk erschaffen hatten. Oder waren es die ursprünglichen Erbauer der Robots gewesen?
    „Ist die Luft für uns atembar?" erkundigte sich Perry bei den Willys. Sein Sinn für das Praktische hatte die Verblüffung schon überwunden.
    Ja, die Atmosphäre enthielt genug Sauerstoff für uns. Ich hörte, dass etwa zweihundert Atomsonnen ein natürliches Gestirn ersetzten. Fast gegen meinen Willen begann ich mit der Berechnung des Energieaufwandes, der auf der Posbiwelt betrieben wurde. Ich zog Vergleiche zu der Kunstwelt Wanderer.
    Die Posbis schnitten dabei nicht schlecht ab.
    Schließlich konnte der Himmelskörper nicht mehr voll übersehen werden. Wir schienen mit fast lichtschneller Fahrt zu fliegen, wonach wir den Gesetzen der Zeitdilatation unterlagen. Von unserem Bezugspunkt aus gesehen, dauerte es nur Minuten, bis wir zur Landung ansetzten.
    „Die ,Hundertsonnenwelt'," sagte Perry fast träumerisch. „Endlich liegt sie vor uns. Sie muss tief im Interkosmos stehen, oder wir hätten sie geortet. Die Kunstsonnen hätten kaum übersehen werden können. Wir sind mehr als zweihundertfünfzigtausend Lichtjahre ins Nichts vorgestoßen."
    „Mit einer Transition, Sir?" fragte der Mutant zweifelnd.
    „Es scheint wenigstens so. Unter Umständen haben die Posbis eine Technik entwickelt, die eine Verknüpfung von zahlreichen Hypersprüngen hintereinander gestattet. Damit wären die schweren Belastungen erklärt. Das ist aber augenblicklich uninteressant."
    Der Meinung war ich allerdings auch. Die Triebwerke arbeiteten mit einer so hohen Bremsbeschleunigung, dass wieder zehn bis zwölf Gravos durchkamen.
    Wir lagen flach und der Besinnungslosigkeit nahe auf unseren seltsamen Polsterbetten. Die Willys gaben sich alle Mühe, unsere Körper zu umschließen. Die Elastizität

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