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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihres Gewebes veränderten sie entsprechend den entstehenden Beharrungskräften.
    Als ich der aufsteigenden Ohnmacht, die mit großer Atemnot verbunden war, kaum noch Widerstand entgegensetzen konnte, verging die Qual. Wir konnten wieder freier atmen. Die Zentnerlast auf meiner Brust verflüchtigte sich.
    Ächzend richtete ich mich auf. Draußen heulten verdrängte Luftmassen. Der Bildschirm zeigte Ausschnitte der Oberfläche, die wir anscheinend mit gefährlich hoher Fahrt überflogen.
    Rhodans Erklärungen gaben mir zu denken. Er hatte recht: Wenn die Hundertsonnenwelt, wie er den Planeten treffend getauft hatte, näher als zweihundertfünfzigtausend Lichtjahre vom Rande unserer Galaxis entfernt gewesen wäre, hätten unsere Spezialstationen die Atomsonnen orten müssen. Demnach zu urteilen waren wir so tief in den Raum zwischen den Sterneninseln vorgestoßen, dass sich der Verstand weigerte, diese Tatsache als gegeben aufzufassen. Selbst für unsere modernsten Spezialschiffe bedeutete es ein Problem, nur zweihunderttausend Lichtjahre zu überwinden. Unsere Triebwerke eigneten sich nicht für solche Aufgaben.
    Ich schüttelte die Überlegungen von mir ab und konzentrierte mich auf das Kommende. Industrieanlagen von enormer Ausdehnung huschten unter dem Schiff hinweg. Trotzdem waren die Werke nicht so dicht beieinander erbaut worden, wie wir es auf dem Posbiplaneten Everblack erlebt hatten. Dort hatte die Oberfläche einer vegetationslosen Stahlwüste geglichen, in der sich eine Fabrik an die andere reihte.
    Hier entdeckte ich immer wieder weite Grünflächen, Savannen, Gebirge und große Meere. Wer zeichnete für die Gestaltung der Hundertsonnenwelt verantwortlich?
    „Das Zentralplasma" meldete sich mein Logiksektor. „Es benötigt echten Lebensraum."
    Ich nickte sinnend. So konnte es sein. Die Verhältnisse auf den anderen Planeten und Außenstationen waren dagegen primitiv.
    Oder - der Gedanke überfiel mich - oder hatte es das Plasma nur auf der Hundertsonnenwelt durchsetzen können, dass ihm eine natürliche Umgebung zugebilligt wurde? Hatte der Kampf zwischen Robotgehirn und organischer Materie schon vor undenklichen Zeiten begonnen?
    „Ein Kommando des ,Gnadenlosen' wird euch erwarten und untersuchen", hallte es aus den Lautsprechern. „Es ließ sich nicht verhindern. Wir werden versuchen, den Vorgang abzukürzen. Es besteht keine Gefahr."
    Rhodan stand auf und versuchte, auf der weichen Unterlage einen Halt für seine Füße zu gewinnen.
    „Wer ist der ,Gnadenlose', Willy?" erkundigte er sich.
    Diesmal antwortete nur ein Quallenwesen. Vielleicht war es dasselbe, das uns auf der Wasserwelt Sumath erwartet hatte.
    „Du nennst ihn Robotgehirn, junger Freund."
    „Ich verstehe", antwortete Rhodan zögernd. „Seit wann wird die Hyperinpotronik so genannt?"
    „Seit Zeiten, die niemand ergründen kann."
    „Woher kommst du, Willy? Du stammst nicht von dieser Welt."
    Die fremden Wesen verfärbten sich. Es schien eine bedeutungsvolle Frage gewesen zu sein. Endlich antwortete Willy: ,Von drüben, wurde uns gesagt. Wir wissen nicht, was damit gemeint ist."
    „Von drüben? Von einer anderen Galaxis?"
    „Wir wissen es nicht. Solange wir denken können, sind wir die Behüter des Inneren."
    Wir verzichteten auf weitere Nachforschungen. Trotzdem stammten die Willys aller Wahrscheinlichkeit nach nicht aus der Milchstraße. Ich dachte an den Andromedanebel, der unserer Sternenheimat am nächsten lag. Wenn die Quallenwesen von dort gekommen waren - wie war dann ihre Abhängigkeit von dem Plasma zu erklären?
    Stammte es etwa ebenfalls aus einer anderen Galaxis? Wenn ja, wer hatte es dort ursprünglich erzeugt?
    „Falls es überhaupt synthetisch ist!" sagte mein Extrahirn.
    Ein kräftiger Stoß schleuderte Rhodan zu Boden. Wir waren gelandet. Einige Posbis erschienen in einem aufgleitenden Schott.
    Sie trugen unsere schweren Impulsstrahler.
    „Die Waffen müssen abgeliefert werden", erklärte ein Willy, von dem ich annahm, dass es sich um unseren alten Bekannten handelte. „Wir werden euch beschützen."
    Rhodans Gesicht drückte all seine Zweifel aus. Die Quallen wollten uns beschützen? Sie schienen nicht recht zu erfassen, wie hilflos sie waren.
    Vorsichtig schritten wir auf das Schott zu. Die Posbis verhielten sich schweigsam. Wahrscheinlich waren sie auch nicht fähig, sich verständlich zu machen.
    Ich drückte auf den Schalter des im Kampfanzug eingebauten Symboltransformers. Dabei kam es mir zum erstenmal

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