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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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richtig zu Bewusstsein, dass die Posbis große Mühe zur Konstruktion eines Übersetzungsgerätes aufgewendet hatten. Bisher hatten wir uns immer mit Hilfe der typischen Posbisymbole verständigt, die von unseren Spezialapparaturen in verständliche Laute umgewandelt wurden.
    Ich ließ das Gerät laufen, immer in der Hoffnung, vielleicht einige Anweisungen des sogenannten „Gnadenlosen" auffangen zu können. Vielleicht war es gut, wenn wir über seine Befehlsgebung informiert wurden.
    Ein zentral angelegter Antigravschacht brachte uns nach unten.
    Die Inneneinrichtung des Schiffes war ebenso alptraumhaft, wie die Gestaltung der Außenzelle. Wir wussten bis heute noch nicht, warum die Konstrukteure solche Raumschiffe hergestellt hatten.
    Worin lag der Zweck für diese verwinkelten Ausführungen?
    Ich erinnerte mich an terranische Burgen und Festungen der Frühzeit. Aus ehemals übersichtlichen Anlagen waren im Laufe der Jahrhunderte durch zahllose Anbauten verschachtelte Gebäudekomplexe entstanden, die nur noch ein Kenner übersehen konnte. Hatten die Posbis ähnlich gehandelt, als es sich herausgestellt hatte, dass die ursprünglichen Konstruktionen zu klein geworden waren? Waren sie unfähig gewesen, etwas gänzlich Neues zu entwerfen und auch zu bauen?
    Ich teilte Rhodan flüsternd meine Meinung mit. Vielleicht hatten wir damit eine Lösung gefunden. Er brummte etwas, das ich nicht verstehen konnte.
    Fellmer Lloyd erreichte vor mir die Luftschleuse. Mehrere Willys erwarteten uns.
    Als der Mutant den Kopf ins Freie streckte und prüfend die Luft einsog, fuhr er plötzlich zurück. Er wurde bleich, und seine Lippen zuckten.
    „Was ist?" fragte Rhodan hastig.
    „Kontakt, ein starker Kontakt", stöhnte Fellmer. „Das Zentralplasma muss ganz in der Nähe sein. Es überschwemmt mich mit seinen individuellen Strahlungen."
    „Sendet es auf Psi-Ebene?"
    „Nein, keine Spur davon. Es ist allein das Fluidum. Dazu kommen noch die typischen Posbi-Impulse."
    Ich riet ihm, sich abzuschirmen. Der Boden lag mehr als zwanzig Meter unter uns. Rechts und links ragten asymmetrische Kuppeln aus der Schiffswand. Sie versperrten uns den Blick.
    Ich sprang in das leuchtende Antigravfeld hinein und ließ mich nach unten tragen. Dabei bemerkte ich, dass wir auf einem Raumhafen gelandet waren, der - so weit man blicken konnte - von Industrieanlagen umgeben wurde.
    Wahrscheinlich Werften, überlegte ich. Unten angekommen, sah ich mich um. Die zweihundert Atomsonnen bildeten, von hier aus betrachtet, einen Ring, der voll und ganz die Strahlung eines natürlichen Gestirns ersetzte.
    Weit im Hintergrund ragten vegetationsarme Berggipfel in den Himmel. Rhodan klappte den Helm in den Schulterscharnieren zurück. Es war warm. Mein Allzweckgerät zeigte 29,8 Grad Celsius an. Die mittleren Temperaturen lagen wohl bei 23 Grad.
    Die Luft war mild und würzig. Ein sanfter Wind kühlte mein erhitztes Gesicht. Die Hundertsonnenwelt wäre ein herrlicher Planet gewesen, wenn er nicht einer Roboterdynastie als Stützpunkt gedient hätte.
    Und jetzt?" fragte Rhodan sachlich.
    Er brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten. Ein Maschinenungeheuer rollte auf uns zu. Glitzernde Linsen richteten sich auf uns. Rechts und links von der Maschine standen Posbis von jenem Typ, den wir in unangenehmer Erinnerung hatten.
    Von zwiespältigen Gefühlen, geplagt, blickte ich auf die Mündungen der Roboterwaffen. Mein Symboltransformer sprach an. Die Posbis erhielten Anweisungen von einer Zentrale.
    Ich wartete einen Moment, bis das Gerät die Zeichen aufgeschlüsselt und übersetzt hatte.
    „Identifizierung positiv. Sie sind wahres Leben", gab ein Sender durch, der ganz in unserer Nähe stehen musste. Da die Maschine im gleichen Augenblick abfuhr, ahnte ich, dass sie unsere Individualschwingungen überprüft hatte.
    Ich sah Rhodan lächeln, aber seine Augen blieben kalt und aufmerksam.
    „Sieh da!" sagte er leise. „Die Herrschaften wissen mehr über uns, als wir angenommen haben. Sie besitzen sogar unsere Schwingungsdiagramme. Woher sie die wohl haben?"
    Ich wusste die Antwort.
    „Du hättest den Posbiraumer nicht in die Lufthülle der Erde einfliegen lassen sollen", entgegnete ich etwas spöttisch. „Was denkst du wohl, was die vielen Spezialgeräte an Bord des Fragmenters alles gemessen und aufgenommen haben? Ich halte es für dringend erforderlich, mit den hiesigen Befehlshabern zu einer Einigung zu kommen, oder es könnte geschehen, dass über kurz oder

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