0145 - Armee der Gespenster
Schiff zur Verfügung stellen?"
Für lange Sekunden war es ruhig, dann antwortete der Unsterbliche, diesmal in Form des weißlichen Nebels und damit so gut wie unsichtbar: „Eine Reise nach Barkon? Jetzt? Nein, Rhodan, die Bitte muß ich dir abschlagen. Frage nicht nach einer Erklärung, ich werde dir keine geben. Gut, es ist eine Gefahr aufgetaucht, aber du wurdest bereits halb mit ihr fertig. Den Rest wirst du allein schaffen, ohne meine Hilfe oder die der Barkoniden in Anspruch nehmen zu müssen."
„Wäre ich gekommen, wenn ich auch davon überzeugt wäre?
Nein, wir müssen die Ursprünge kennen lernen, nicht allein der Gefahr wegen. Außerdem interessiert mich das Schicksal der Barkoniden. Sie sagten mir einst, ich würde es noch bereuen, ihnen geholfen zu haben - und ich habe es damals getan, weil du mich darum gebeten hast. Was soll das bedeuten: Ich werde es bereuen, ihnen geholfen zu haben?"
„Sie meinen keine wirkliche Gefahr, sondern nur deine Eitelkeit Du wirst die Galaxis beherrschen, aber wenn die Barkoniden in dein Leben treten, wirst du erkennen, wie klein du bist - und wie klein die Galaxis. Mehr kann ich dir nicht sagen."
Rhodan wußte zwar, wie sinnlos es war, den Unsterblichen umstimmen zu wollen, aber er gab nicht auf.
„Hör zu, mein unsterblicher Freund. Dein Gedächtnis ist gut, und du wirst dich daher erinnern, daß auch du nicht unfehlbar bist und in Not geraten kannst. Damals, als du in die Zeitebene der Druuf verschlagen wurdest, war deine Zeit so gut wie um. Du warst verloren. Hast du aber vergessen, daß wir Terraner dich gerettet haben - unter Einsatz unseres Lebens?"
„Ist das nicht eine Schuld, die bereits von mir abgezahlt wurde?"
„Eine solche Schuld ist niemals völlig aus der Welt zu schaffen!"
„Du verlangst also die Reise nach Barkon als Lohn für deine damalige Hilfe?"
„Willst du es anders? Zuerst habe ich dich gebeten, aber nun muß ich fordern."
Zehn Sekunden lang gab der Unsterbliche keine Antwort, dann sagte er: „Deine Forderung macht auf mich keinen Eindruck, aber ich will nicht, daß du mir grollst. Ihr Terraner gefallt mir, wenn es auch noch manche Dinge gibt, die ihr euch besser abgewöhnen solltet.
Immerhin - frohlocke nicht zu früh. Ich kann dir diesmal kein Zeitreiseschiff zur Verfügung stellen, sein Einsatz unterliegt gewissen Beschränkungen, mußt du wissen. Einmal, in nicht sehr ferner Zukunft, werde ich wieder mit einem solchen Schiff eine Reise unternehmen und dich mitnehmen, aber frag mich nicht schon heute, wohin uns diese Reise führt. Nur soviel: Wir werden einen Freund suchen. Einen Freund, der im Strom der Zeit verlorenging."
„Du meinst...?"
„Sei still, Rhodan! Es ist zu früh, mehr darüber zu sagen. Doch zu den Barkoniden! Du willst den wandernden Planeten finden? Weißt du, wie groß die Entfernung zwischen ihm und uns ist? Sie ist ungeheuerlich!"
„Du willst, daß ich Barkon suche? Ohne seine Position zu kennen?"
„Nein, das will ich nicht. Ich werde dir morgen die Position geben, aber ich glaube nicht, daß dir das viel nützen wird."
„Warum erst morgen?"
„Auch das hat seine Gründe, die ich dir jedoch nicht mitteilen kann. Kehre jetzt in dein Schiff zurück und warte. Ich werde mich morgen melden und dir die Position geben. Dann liegt es bei dir, ob du den Flug wagen willst oder nicht. Er ist mit Gefahren verbunden, Terraner. Mit Gefahren, die du noch nicht kennst, und gegen die die Gefahr der Laurins oder Posbis ein Kinderspiel ist.
Es ist eine Gefahr, die für dich noch lange nicht akut ist, aber wenn du ihr entgegeneilst, wird sie sehr bald akut werden. Es liegt allein bei dir."
„Eine Gefahr? Eine neue Gefahr?"
Aber es erfolgte keine Antwort mehr. Der Nebel stieg schnell zur Decke empor und verflüchtigte sich dort.
Perry Rhodan war wieder allein. An der Tür stand Homunk und wartete auf ihn.
Mein Ziel habe ich zwar nicht erreicht, dachte er, aber immerhin erhielt ich eine Zusage. Nachdenklich kehrte er zur THEODERICH zurück, wo er bereits mit Ungeduld erwartet wurde. Seine Eröffnung, daß der Unsterbliche ihnen kein Zeitreiseschiff zur Verfügung stellen wollte, löste allgemeine Enttäuschung aus, aber Rhodan beruhigte sie.
„Keine Sorge, Freunde. Der Unsterbliche wird uns morgen die genauen Koordinaten von Barkon mitteilen. Wir werden Barkon mit der THEODERICH aufsuchen. Eine Zeitverschiebung haben wir ja dank des Absorberfeldes nicht zu befürchten, also können wir sehr gut auf das
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