Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0145 - Armee der Gespenster

Titel: 0145 - Armee der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Roboter - oder wie immer man ihn nennen will. Ich bin mit ihm als Empfangskomitee durchaus zufrieden, Bully. Du kennst doch die Launen des Unsterblichen, er hätte uns genauso gut Caesars Armee oder einen Haufen Kannibalen schicken können. Homunk kennen wir wenigstens - und er ist ein ernstzunehmender Roboter."
    Kommodore Claudrin sagte überhaupt nichts, denn er war vollauf mit der Landung beschäftigt. Langsam sank die gigantische Kugel tiefer, bis die Teleskopstutzen den Boden berührten. Die einsame Gestalt des Roboters hatte das Winken eingestellt, und erst jetzt kam Rhodan zu Bewußtsein, wie seltsam doch ein freundlich winkender Roboter anmutete.
    Als er zehn Minuten später mit Bully, van Moders und den beiden Mutantinnen - von Antigravfeldern gehalten - aus der Hauptschleuse zur Oberfläche von „Wanderer" hinabschwebte, stand Homunk immer noch am selben Platz vor den geheimnisvollen Anlagen des Unsterblichen. Unbeweglich erwartete er seine Besucher.
    Es war recht ungewöhnlich, daß diesmal die merkwürdigen Späße fehlten, mit denen man sie sonst immer empfing. Hatte der Unsterbliche seinen Humor verloren, oder hatte er einfach keine Lust?
    Rhodan schritt voran, die beiden Frauen und Männer folgten in geringem Abstand.
    Homunk erwartete sie. Der Roboter hatte das Aussehen eines Menschen und trug eine mehrfarbige Kombination. Sein Gesicht war ausdruckslos. Lose hingen die Arme zu beiden Seiten des Körpers nach unten. Als Rhodan ihn erreichte, sagte er mit ungewöhnlich sanfter Stimme: „Willkommen auf ,Wanderer’, Perry Rhodan. Du bringst zwei deiner Leute zur Zelldusche?"
    „Ja, die beiden Frauen", erwiderte Rhodan. Er war durchaus nicht überrascht, daß Homunk es wußte. „Wir danken dir für deinen Gruß, Homunk. Eine Anmeldung war leider nicht möglich, da wir keine Verbindung mit deinem Herrn aufnehmen konnten."
    Das war eine versteckte Frage, auf die Homunk auch prompt einging.
    „Mein Herr weilt nicht auf ‚Wanderer’, Perry Rhodan."
    Nun war Rhodan doch überrascht.
    Rasch sah er zu Bully, der inzwischen herbeigekommen war.
    Van Moders betrachtete interessiert die gewaltigen Anlagen der Zelldusche und schien sich zu fragen, wer sie wohl errichtet hatte.
    Wenn er erst einmal ein wenig von den Zauberkunststückchen des Unsterblichen am eigenen Leibe erfuhr, würde er bestimmt nicht mehr darüber nachdenken.
    Betty und Ishi standen stumm und abwartend beiseite. Beide waren etwas blaß, obwohl es nicht ihre erste Zelldusche war.
    „Er ist nicht hier?" fragte Rhodan, obwohl er genau wußte, wie sinnlos es war, Homunk nach dem Unsterblichen zu fragen, wenn der sich nicht selbst bemerkbar zu machen wünschte. „Nun, wir reden später darüber. Kannst du jetzt dafür sorgen, daß die beiden Frauen ihre Dusche erhalten?"
    „Dafür bin ich da", lautete die eindeutige Antwort. Er wandte sich an die Mutantinnen, machte eine vollendete Verbeugung und sagte höflich: „Darf ich die Damen bitten, mir zu folgen? Es ist alles vorbereitet." Erneut sah er Rhodan an. „Es wird, wie üblich, einige Stunden dauern. Niemand hat etwas dagegen, Sir, wenn Sie sich die Beine vertreten."
    Etwas steifbeinig ging er auf die nahen Hallen zu, nahm Betty und Ishi mit und verschwand mit ihnen Sekunden später in dem großen Kuppelbau.
    Bully sah ihnen mit zusammengekniffenen Augen nach.
    „Komisch", meinte er zögernd.
    Rhodan sah ihn fragend an.
    „Was ist daran so komisch?"
    „Eigentlich alles, Perry. Der Unsterbliche soll nicht hier sein? Wo ist er dann? Auf Reisen? Ziemlich unwahrscheinlich, nicht wahr?
    Außerdem habe ich immer angenommen, er könne an mehreren Orten zugleich sein."
    „Dafür gibt es keine Beweise, Bully. Was wissen wir von den Angelegenheiten des unsterblichen Energiewesens? Wenn Homunk sagt, ES sei nicht auf ‚Wanderer’, so müssen wir das glauben."
    Bully schüttelte den Kopf und drehte mit der rechten Fußspitze einen kleinen Stein in den weichen Boden.
    „Homunk kann genauso schwindeln wie der Unsterbliche. Er hat eben keine Lust, uns zu begrüßen, das ist es. Reichlich eingebildet, unser großer Freund, außerdem ..."
    Sie erfuhren nie, was außerdem noch sei. Genau an der Stelle, an der Bully stand, formte sich eine Bodenwelle wie bei einem Erdbeben und schnellte förmlich einen Meter in die Höhe. Dann war sie wieder verschwunden. Es dauerte höchstens eine halbe Sekunde und ging so schnell, daß Bully einen Meter hochgehoben wurde und dann plötzlich frei in der Luft hing.

Weitere Kostenlose Bücher