0145 - Armee der Gespenster
schüttelte den Kopf.
„Wie bist du ihnen entkommen?"
„Du wärest auch abgehauen!" zischelte Gucky.
„Abgehauen... vor bloßen Luftspiegelungen? Niemals!"
„Immer ich!" piepste Gucky kläglich. „Immer nimmt der Unsterbliche mich hoch! Ausgerechnet Katzen! Er weiß genau, daß ich vor Katzen Angst habe, wenn sie so groß sind wie ausgewachsene Tiger." Bullys Gesicht war zum Malen.
„Du meinst, der Unsterbliche...?" Er sah sich ängstlich nach allen Seiten um. „Und Katzen? Lieber Himmel, was mag er sich da für mich ausgedacht haben? Immer diese dummen Scherze...!"
Nach der ersten Flugperiode begab sich Bully in seine Kabine, um einige Stunden zu schlafen. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, weiteten sich seine Augen. Friedlich schnurrend und behaglich zusammengerollt lagen zehn Katzen in seinem Bett.
Einige von ihnen hoben den Kopf, schnurrten und gähnten wohlig.
Dann streckten sie sich und schliefen weiter.
Bully verzichtete darauf, die Katzen aus dem Bett zu werfen oder jemand den Vorfall zu melden. Er legte sich neben dem Bett auf den Boden und war infolge seiner Müdigkeit schnell eingeschlafen.
Damit, so tröstete er sich, würde er den Unsterblichen ja doch am meisten ärgern.
Lediglich als Gucky am anderen „Morgen" kam, um seinen Freund zu wecken, entstand eine lebhafte Debatte darüber, ob der lange Flug durch den intergalaktischen Raum nicht doch gewisse Auswirkungen auf das menschliche Gehirn haben könne und ...
Denn Gucky fand es wirklich höchst verdächtig, daß ein Mann wie Bully auf dem Boden schlief, während direkt neben ihm das frisch gemachte Bett mit sauberen, glatten Decken stand und nur darauf wartete, daß er hineinschlüpfte.
*
Gonozal VIII., Imperator von Arkon, den Terranern besser als Atlan bekannt, hörte sich Rhodans Bericht stumm und ohne zu unterbrechen an. Dann, als Rhodan endete, sah er aus dem breiten Fenster des Palastes hinaus auf den Raumflughafen von Arkon III, wo die mächtige Kugel der THEODERICH in aller Eile kurz überholt und zum Flug nach Terra vorbereitet wurde.
„Also Luxiden nanntet ihr sie?" sagte er sinnend. „Luxiden!"
„Sie leuchten intensiv, wenn sie Energie aufnehmen", erklärte Rhodan.
„Oh, nicht deswegen", erwiderte Atlan. „Mein Nachdenken hat einen anderen Grund. Ich möchte schwören, daß schon einmal in ferner Vergangenheit solche Luxiden in unserer Milchstraße auftauchten. Frag mich jetzt bitte nicht, ich könnte dir keine Auskünfte geben, aber die Erinnerung daran steckt tief in meinem Unterbewußtsein. Eines Tages wird es mir einfallen. Immerhin - sie bedeuten eine fürchterliche Gefahr. Ganz bestimmt für das uns freundlich gesonnene Denk-Plasma der Posbis. Warnen wir es also, wenn der Unsterbliche es empfiehlt."
„Ist die Groß-Funkstation sendebereit?"
„Ein entsprechender Befehl erging, da du so etwas andeutetest.
Kann ich nun den genauen Sendetext haben?"
Er nahm den Zettel, den Rhodan ihm reichte. „Also gut, Kybernetik-Impulse, Hyperfunk. Zehnmal wiederholen. Willst du die Antwort hier abwarten?"
„Nein, ich müßte vielleicht lange warten. Auf der Erde gibt es Wichtiges zu tun. Du kannst mich während des Heimfluges jederzeit erreichen, sonst über Terrania-Station. Teile mir sofort die Reaktion des Plasmas mit. Es ist wichtig. Wir müssen es davon überzeugen, daß wir seine Freunde sind. Wenn wir eines Tages bis Andromeda vorstoßen, erwarten uns große Gefahren, aber es würde mich beruhigen zu wissen, daß wir dort wenigstens einen Freund besitzen: Den Plasma-Planeten, von dem die Laurins wußten."
Während die Funkimpulse Arkon III verließen, startete die THEODERICH und trat den Heimflug zur Erde an.
Er erfolgte ohne jeden Zwischenfall, und zwei Tage später landete das Schiff wohlbehalten auf dem großen Raumflughafen von Terrania.
Rhodan ging zusammen mit Bully sofort von Bord und fragte in der Funkzentrale an, ob inzwischen eine Nachricht von Arkon eingetroffen sei. Der negative Bescheid enttäuschte ihn, denn er hatte gehofft, die Welt der hundert Sonnen würde die Warnung zumindest mit einer Bestätigung beantworten.
Die Plasmagehirne reagierten nicht. Sie würden es wahrscheinlich erst dann tun, wenn tatsächlich ein Planetoid mit ausgehungerten Luxiden bei ihnen eintraf.
Es war ein Trost, wenn auch ein schwacher.
Am nächsten Tag lag vor Rhodan der ausführliche Bericht über den Zustand der Triebwerke der THEODERICH. Unterschrieben war dieser Bericht von Dr.
Weitere Kostenlose Bücher