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0145 - Armee der Gespenster

Titel: 0145 - Armee der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überlicht."
    Van Moders rechnete einige Sekunden, dann meinte er: „Dann benötigen wir für ein Lichtjahr ganze drei Sekunden - das ist nahezu Irrsinn! Wenn unsere THEODERICH das aushielte, ununterbrochen, meine ich, wären wir ja bald im Andromedanebel." Nacro lachte belustigt auf.
    „Da rechnen Sie aber lieber schnell noch einmal nach, Herr Kollege. Bis zum Nebel sind es anderthalb Millionen Lichtjahre.
    Alle drei Sekunden ein Lichtjahr - das wären viereinhalb Millionen Sekunden, also genau fünfundsiebzigtausend Minuten oder einundfünfzig Tage. Und das bei ununterbrochenem Flug mit dieser Geschwindigkeit. Rechnen wir die Pausen hinzu, wären wir also mehr als hundert Tage unterwegs."
    Van Moders sah Nacro gespannt an.
    „Sie wollen damit also andeuten, daß wir noch schneller fliegen als mit zehnmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit?"
    „Wir legen theoretisch in den dreißig Minuten der Höchstgeschwindigkeit ziemlich genau dreitausend Lichtjahre zurück, haben also eine Geschwindigkeit von fünfzig Millionen Überlicht.
    Die Pausen sind länger als die eigentlichen Flugperioden mit Überlicht. Rechnen wir mit zehn Flugperioden pro Tag, so sind das dreißigtausend Lichtjahre am Tag."
    „Also elf Tage bis zum Ziel", rief Van Moders beeindruckt. „Und dann hätten wir erst ein Fünftel der Entfernung bis zum Nebel zurückgelegt!"
    „Es wäre also doch theoretisch möglich, nach Andromeda zu gelangen", warf Bernd Keller eifrig in die Debatte. „Mit der von Ihnen geschilderten Methode wären wir in zwei Monaten dort."
    „Theoretisch schon", erklärte Major Nacro. „Leider kennen wir nicht die Größe der Beanspruchung, der unser Material ausgesetzt ist. Es werden gewisse Ermüdungserscheinungen auftreten, die nicht vorauszusehen sind. Trotzdem ...", seine Stimme hob sich und ließ die anderen gespannt aufhorchen, „... werden wir es eines Tages wagen."
    Für eine Weile blieb es still in der Messe, dann erhob sich Nacro.
    „Ich habe in der Beobachtungskuppel zu tun. Wenn sich jemand für die Aussicht interessiert, kann er mich begleiten. Das Schiff wird in wenigen Minuten seine Flugperiode unterbrechen und auf einfache LG gehen."
    Auch Keller und van Moders folgten dem Major, um sich das Ereignis nicht entgehen zu lassen. Einige der Wissenschaftler kamen ebenfalls mit.
    Die Kuppel war eine Ausbuchtung in der Kugelhülle der THEODERICH mit durchsichtigen Wänden. Die Sicht war nach allen Seiten frei, nur die dem Schiff zugewandte Seite wurde durch Bildschirme und Instrumente ausgefüllt.
    Es war, als stünde man plötzlich frei im Raum.
    Draußen herrschte ein eigentümliches Dämmerlicht. Nur in Flugrichtung war dieses Dämmerlicht nicht so ausgeprägt, sondern die Sicht blieb unbehindert. Ein längliches Leuchtgebilde, hell und weiß strahlend, stand dort. Der Andromedanebel. Dicht daneben, und vielleicht Millionen oder Milliarden Lichtjahre entfernt, waren winzige Lichtpunkte zu erkennen - ferne Milchstraßen. Der Kreis der Sichtbarkeit war nicht groß, scheinbar nur wenige Meter.
    „Wenn wir uns im Halbraum aufhalten", erklärte Nacro seinen Zuhörern, „ist die Sicht natürlich eingeschränkt. Das Ziel jedoch ist stets zu erkennen. Und da die Position Barkons zufällig genau in Richtung von Andromeda liegt, sehen wir den Nebel immer."
    „Das ist schon ein Glück", meinte einer erleichtert. „Die Hypersprünge früher müssen ja furchtbar gewesen sein."
    „Der Linearantrieb hat seine Vorteile", gab Nacro gern zu. Dann sagte er plötzlich schnell und aufgeregt: „Sehen Sie, meine Herren! Dort in Flugrichtung! Wir fallen in den Normalraum zurück. Die Pause."
    Der Sichtbarkeitsring wurde schnell größer, auch beim Heck. Das Band der Milchstraße vergrößerte sich, bis die ganze Galaxis sichtbar wurde. Sie füllte den größten Teil des rückwärtigen Himmels aus. Im Abgrund selbst blieb der Andromedanebel das einzige größere Objekt, während die anderen noch weiter entfernten Galaxien Lichtpünktchen blieben.
    „Viel mehr wie vorher ist nicht zu sehen", meinte van Moders enttäuscht. „Man nennt ihn wirklich mit Recht den Abgrund."
    „Es ist in der Tat ein bodenloser Abgrund", bestätigte Nacro gelassen. „Seine Tiefe ist praktisch unmeßbar, denn Andromeda ist in ihm nichts als eine relativ winzige Insel, genau wie unsere eigene Milchstraße, wenn ihr Durchmesser auch siebzigtausend Lichtjahre beträgt."
    „Unvorstellbar, wahrhaftig unvorstellbar", sagte jemand ergriffen.
    „Noch zwei

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