0145 - Armee der Gespenster
müssen abwarten. Jedenfalls, van Moders, bin ich Ihnen noch heute für Ihren Vorschlag dankbar, den Planet der Barkoniden aufzusuchen.
Wenn irgend jemand in der Galaxis etwas über die längst vergessene Vergangenheit weiß, dann die Barkoniden auf ihrem wandernden Planeten. Von ihnen können wir die Hinweise erhalten, die wir so dringend suchen - und benötigen. Ich muß zugeben, in diesem Zusammenhang zuerst nicht an die Barkoniden gedacht zu haben, erst van Moders brachte mich darauf, Barkon aufzusuchen."
Die terranischen und arkonidischen Wissenschaftler nickten beifällig. Sie sollten die Expedition begleiten. Wissenschaftler von Akon waren nicht zugelassen worden. Die Vorfahren der Arkoniden und Bewohner des Blauen Systems waren immer mehr von dem geschlossenen Bündnis abgerückt, und das um so deutlicher, je geringer die Gefahr der Posbis und Laurins geworden war. Rhodan sah keinen Grund, sie in seine neuesten Pläne einzuweihen. „Da kommt der Admiral", piepste eine helle Stimme im Hintergrund. „Seine Gedanken überschlagen sich fast, so neugierig ist er auf das, was er hier zu erfahren gedenkt. Ich würde ihn ganz schön zappeln lassen."
Rhodan sah in Richtung des Sprechers.
„Der Admiral ist eine Respektsperson, Gucky." Seine Stimme hatte einen verweisenden Unterton. „Und daß Rabelli neugierig geworden ist, kann ich ihm nicht verdenken. Außerdem ist er nicht Telepath wie du."
Der Mausbiber Gucky, der in der hintersten Reihe der Sessel zwischen Betty Toufry und Ishi Matsu saß, kicherte schadenfroh, enthielt sich aber jeden Kommentars. Sekunden später betrat Rabelli den Saal.
Er kannte alle Begleiter Rhodans und hatte mit den meisten von ihnen schon hier und da einige Worte gewechselt, aber es war heute das erstemal, daß er an einer der vielen Besprechungen teilnehmen durfte. Er meldete sich zur Stelle und überhörte in seinem Eifer Guckys gemurmelte Feststellung: „Als ob wir das nicht selbst sähen!"
Rhodan reichte ihm die Hand und sagte freundlich: „Wir haben Sie eingeladen, weil wir es für richtig halten, Sie nicht mehr länger im Ungewissen zu lassen. Bitte, nehmen Sie Platz, Admiral."
Der Offizier blieb stehen.
„Verzeihen Sie, Sir, wenn ich Sie darauf aufmerksam mache, daß die THEODERICH bereits Landeerlaubnis erhalten hat. Sie muß jeden Augenblick auf Pluto eintreffen."
Die Blicke fast aller Anwesenden gingen automatisch zum Wandbildschirm, aber von dem gigantischen Schlachtschiff war noch nichts zu sehen. Rhodan zog die Augenbrauen hoch.
„Das ist früher, als wir erwarten durften. Ausgezeichnet, Admiral.
Es war höchste Zeit, daß ich Sie rufen ließ." Er wartete, bis Rabelli sich umständlich in einem Sessel niedergelassen und seine nächsten Nachbarn begrüßt hatte, dann fuhr er fort: „Ein Flug zu dem Kunstplaneten ,Wanderer’ wäre kaum außergewöhnlich genug, um die von uns diesmal getroffenen Vorbereitungen zu rechtfertigen. Ich habe die THEODERICH überholen und neu ausrüsten lassen. ‚Wanderer’ ist unser erstes Ziel, aber wahrscheinlich nicht unser letztes. Wir wollen wissen, wie nun die Posbis reagieren, aber um das herauszufinden, brauchen wir den Kontakt mit ihnen. Draußen im Abgrund werden wir ihn finden.
Vielleicht werden wir wahllos nach ihnen suchen müssen, vielleicht erhalten wir aber auch Hinweise durch den Unsterblichen auf ‚Wanderer’. Er hat uns schon oft geholfen, und wenn ich mich nicht irre, ist er uns sogar noch etwas schuldig. Wir werden ihn daran erinnern. Unser Flug nach ‚Wanderer’ wird zugleich mit der anfallenden Zelldusche für unsere beiden Mutantinnen Toufry und Matsu verbunden; damit haben wir den offiziellen Grund unseres Kommens."
Admiral Rabelli hatte aufmerksam zugehört. So etwas wie Enttäuschung überzog sein Gesicht. So, ein Flug nach ‚Wanderer’? Na, und wenn schon? Er hatte etwas ganz anderes erwartet. Und darum so ein Theater und diese Geheimniskrämerei?
Er ahnte noch nicht, was alle anderen schon zum Teil wußten.
Rhodan sprach weiter.
„Die THEODERICH ist heute das einzige Schiff, das einen nennenswerten Vorstoß in den interkosmischen Raum hinein wagen kann. Nur mit der THEODERICH ist es möglich, den Andromedanebel anzusteuern, wenn ich auch den direkten Flug bis dorthin für vorerst zu gefährlich halte. Unsere Wissenschaftler haben einige Bedenken angedeutet, die ich anerkennen muß. Aber ein Flug nach Andromeda ist ja auch keineswegs geplant, lediglich ein Vorstoß in Richtung auf diesen
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