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0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

Titel: 0145 - Falschgeld, Gift und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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fühle mich keineswegs als Ihr Vorgesetzter. Nummer zwei: Ich finde, daß Ihre Idee verdammt viel für sich hat. Lassen Sie uns sofort an die Arbeit gehen. Am besten wird es sein, wenn Sie mit zum FBI kommen haben ein vollständigeres Verzeichnis der Fälle, die in Frage kommen.«
    »Gern«, sagte der Sergeant und man sah ihm an, daß er sich geschmeichelt fühlte.
    Zusammen fuhren sie zurück zum FBI. Fast zwei Stunden arbeiteten sie fleißig und durchstöberten alle als unaufgeklärt abgelegten Fälle, die eine Todesstrafe erwarten ließen.
    Sie sortierten zunächst alle Fälle aus, die entweder mit Sicherheit von einer Frau oder von einem Jugendlichen begangen waren. Danach blieben noch vier Morde übrig, von denen einer aus dem laufenden, zwei aus dem vergangenen und der letzte aus dem vorvergangenen Jahr stammte.
    Danach nahmen sie sich die älteste Sache vor. Gemeinsam studierten sie die angelegte Akte. Wie üblich in Mordfällen waren die winzigsten Spuren genau aufgezeichnet und festgehalten worden. Hinzu kamen eine Fülle von Vernehmungsprotokollen, die sie aufmerksam lasen, wobei abwechselnd der eine vorlas und der andere zuhörte und dann wieder umgekehrt.
    Plötzlich kam Phil beim Vorlesen eines Vernehmungsprotokolls an eine Stelle, wo es hieß:
    »…mein Junge trug immer eine durchlöcherte Münze auf seiner Brust. Er nannte sie seinen Talisman. Die Münze war etwas kleiner als ein Silberdollar. Das Geldstück hatte in der Mitte ein Loch, und dadurch hatte mein Sohn ein silbernes Kettchen gezogen. Das Kettchen hatte er von seiner verstorbenen Schwester. Am Verschluß waren die Buchstaben VC eingraviert. Die Münze sollte aus Frankreich stammen, hat mir mein Sohn erklärt. Er war nämlich während des Krieges in Frankreich. Ich weiß, daß er die Münze an dem Kettchen immer um den Hals getragen hat. Als man mir meinen Jungen zeigte — nach der Tat —, trug er das Kettchen mit der Münze nicht mehr.« Phil blätterte um und las weiter: »Mehr Angaben kann ich nicht machen. Ich weiß nicht, ob mein Sohn Feinde gehabt hat, die ihm nach dem Leben trachteten. Ich halte es für unwahrscheinlich, denn er war ein guter Junge. Ich weiß auch nicht, ob jemand davon Wissen konnte, daß mein Junge jeden Freitag sechshundert Dollar bei sich hatte, wenn er von der Arbeit kam, weil er als Sprengstoff-Fahrer sehr viel verdiente. Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben…«, schloß Phil.
    Als er aufsah, fiel ihm der Gesichtsausdruck des Sergeanten auf.
    »Was ist los?« fragte Phil.
    »Kann ich schnell mal telefonieren?«
    »Sicher, da steht ja der Apparat.« Phil sah, daß der S&rgeant die Nummer vom Hauptquartier der Stadtpolizei wählte, nachdem er sich mit einem Druck auf das weiße Knöpfchen am Fuße des Apparates in das Ortsnetz eingeschaltet hatte.
    »Hallo?« sagte der Sergeant, als er seine Verbindung hatte. »Hier spricht Bob Ronning. Geben Sie mir die Motorradbrigade. ---Hallo, George, bist du das?---Ja, ich bin's. Hör mal, George, ich bin im FBI-Gebäude. Kannst du mal einen deiner Männer rauf ins Labor schicken? Er soll einen schönen Gruß von mir sagen und fragen, ob man die von mir eingereichte Münze schon untersucht hätte oder nicht. Halt! Nein, er soll sagen, ich brauchte die Münze, gleichgültig, ob sie schon untersucht wäre oder nicht! Und dann soll er mit seinem Motorrad mal rauf zum FBI brausen. Ich bin in Zimmer —«
    Er sah fragend zu Phil. Mein Freund sagte unsere Zimmernummer. Der Sergeant wiederholte sie und legte dann den Hörer auf.
    »Hat der Tote etwa so eine Münze bei sich gehabt?« fragte Phil gespannt.
    »Nicht nur so eine Münze! Auch ein Kettchen, an dem sie hing! Ich habe vorhin, als Sie sich seine Sachen angesehen haben, nicht daran gedacht, daß ich ich die Münze ins Labor geschickt hatte zur Untersuchung. Ich weiß auch nicht, ob auf dem Verschluß Buchstaben standen. Aber das werden wir ja in kurzer Zeit wissen…«
    Die gleiche Aufregung hatte nun beide Männer gepackt. Es war die Aufregung, die jeder Kriminalbeamte verspürt, wenn er auf eine brandheiße Spur gelangt und noch nicht ganz sicher weiß, ob sie auch wirklich zum Ziele führen wird oder nicht.
    Eine halbe Stunde später gab es keinen Zweifel mehr. Ein Cop von der; Motorradbrigade der Stadtpolizei hatte das Kettchen mit der Münze gebracht. Phil sah dem Sergeanten über die Schulter, als dieser den Verschluß untersuchte. Fast gleichzeitig entdeckten sie die winzigen, eingravierten Buchstaben

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