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0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

Titel: 0145 - Falschgeld, Gift und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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des Mannes traf.
    Augenblicklich drehte sich der Mann um und bahnte sich rücksichtslos einen Weg durch den Menschenstrom.
    Sie muß mich gesehen und ihm ein Zeichen gegeben haben, schoß es Phil durch den Kopf, während er in größter Eile die Verfolgung aufnahm.
    Der Mann konnte nicht wissen, daß er praktisch eingekreist war. Er lief genau dem Kollegen in die Arme, den Phil bereits hinter seinem Rücken gesehen hatte. Aber er reagierte wesentlich schneller, als unser Kollege es erwartet hatte. Phil sah nur, Wie der Mann plötzlich mit beiden Fäusten zuschlug und der Kollege ins Straucheln geriet.
    »Lassen Sie mich durch!« rief Phil. »Bundespolizei!«
    Mit den Ellenbogen stieß er die Passanten beiseite. Als er an der Stelle angekommen war, wo der Kollege sich gerade wieder mühsam aufrappelte, sah Phil den Gesuchten in großen Sprüngen über die Straße hasten.
    Phil hatte sich darauf vorbereitet, daß er den Kollegen würde ein Signal geben müssen.
    Er zog die kleine Pfeife aus der Tasche, setzte sie an die Lippen und stieß den zweitönigen Signalpfiff hervor.
    Dabei hetzte er selbst schon über die Straße. Gott sei Dank, der Bursche schlug eine Richtung ein, aus der der dritte Kollege kommen mußte. Phil boxte sich durch die Menge, wobei er immer wieder rief:
    »FBI! Lassen Sie mich durch! Bundespolizei! Gehen Sie beiseite!«
    Gerade als er den Kopf hob, um über die Menschenmenge hinweg nach dem Verfolgten auszuschauen, sah er ihn eilig in die Schaufensterfront eines weit zurückgebauten Warenhauses rennen.
    Phil atmete auf. Hier in den Passagen zwischen den Schaufenstern waren nicht so viel Leute wie vorn, direkt auf dem Gehsteig. Atemlos hetzte Phil hineinblickte durch sechs Schaufenster und sah den Mann auf die große Eingangstür des Warenhauses zulaufen.
    Die Schaufensterfront war so angelegt, daß lauter dreieckige Gebilde entstanden, die von allen Seiten mit hohen Glasscheiben abgetrennt waren. Viele solcher Dreiecke lagen neben- und hintereinander, bevor man an die eigentliche Eingangsfront des Warenhauses kam.
    Es mochte an der verzerrten Lichtbrechung durch die dreieckige Form der Ausstellungsecken liegen, daß Phil sich zunächst in der Richtung täuschte und viel zu weit links von der Eingangstür auf die Fensterfront stieß.
    Als er Glas klirren hörte, befand er sich ungefähr zehn Yards links von der Eingangstür. Er wandte sich nach rechts, riß seine Pistole heraus und jagte an der hier schnurgeraden Fensterfront entlang, hinter der das eigentliche Warenhaus begann.
    Aus einem der Gänge zwischen den dreieckigen Ausstellungspavillons kam ihm einer der Kollegen entgegengerannt. Es war jener, der sich hatte übertölpeln lassen.
    »Telefon!« rief Phil ihm zu. »Nächstes Revier und FBI-Bereitschaft! Das ganze Gebäude abriegeln! Keiner darf heraus!«
    Der Kollege stutzte einen Augenblick, dann drehte er sich um und jagte davon. In seinem Gesicht stand die flammende Röte der Scham, daß er sich als G-man von einem Gangster hatte überspielen lassen, obgleich er von dem Gangster gewußt, dieser aber von ihm nichts hatte wissen können. Jeder kann einmal Pech haben — nur ein G-man wird sich damit nie trösten können.
    Unterdessen hatte Phil die Tür erreicht. Schon strömten von allen Seiten Menschen heran, die das Bersten des Glases gehört hatten.
    Phil drehte sich um.
    »FBI! Ziehen Sie sich soweit wie möglich von diesem Gebäude zurück! hier ist ein Gangster eingedrungen! Es kann sein, daß er schießen wird! Ziehen Sie sich soweit wie möglich zurück! In Ihrem eigenen Interesse! Befolgen Sie meinen Rat!«
    Er hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern, ob sich die Menge tatsächlich so verhielt, wie er es ihr angeraten hatte. Er warf sich herum und war mit zwei Sprüngen an der Tür.
    Sie bestand aus zwei großen Stahlflügeln, die vergoldet waren. In jedem dieser Metallrahmen befand sich eine über mannshohe Glasscheibe. Der Kerl mußte die linke entweder eingetreten oder eingeschlagen haben. Denn hier gab es nur noch ein paar zackige Scherben im Rahmen und einen Haufen Splitter auf dem Boden.
    Wie ein gähnender Schlund starrte Phil die Dunkelheit des Warenhauses entgegen. Er lauschte.
    Kein Geräusch drang heraus.
    Phil holte Luft. Dann setzte er mit einem schnellen Sprung durch die Tür, rutschte auf dem blankgebohnerten Parkett aus und knallte hart auf sein Gesäß. Vom Schwung seines Sprunges getrieben rutschte er weiter, bis er mit den Füßen voran in eine Ansammlung von

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