Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
Vom Netzwerk:
Großaufnahme abzubilden.
    »Ich habe es nicht gern, wenn die Presse uns bei der Arbeit dazwischenfunkt«, knurrte Inspektor Call. »Wahrscheinlich werden wir in nächster Zeit wieder ’ne Menge über unsere Unfähigkeit zu lesen bekommen.«
    ***
    Es war spät geworden, so um zehn Uhr herum.
    »Ich denke, wir hören auf«, meinte Phil, »oder hast du eine Idee, was wir noch unternehmen könnten?«
    »No«, antwortete ich. »Erst einmal schlafen.«
    Wir waren schon an der Tür, als das Telefon läutete. Ich ging zurück und nahm ab.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    Zuerst antwortete niemand, aber ich hörte das Atmen eines Menschen.
    »Hallo, melden Sie sich!«, rief ich in den Apparat.
    Der Anrufer räusperte sich. Dann fragte er mit heiserer Stimme: »Sind Sie der G-man, der den Raubüberfall auf den Juwelierladen in der Fifth Avenue bearbeitet?«
    »Ja, das ist mein Job.«
    »Ist ’ne Belohnung für jemanden vorgesehen, der euch auf die Sprünge hilft?«
    »Wer sind Sie? Nennen Sie Ihren Namen!«
    »Den Teufel werde ich tun! Ich will wissen, ob ihr zahlt, wenn ich euch einen Tipp geben.«
    Ich gab Phil ein Zeichen mit der Hand. Er sauste zum zweiten Apparat, nahm den Hörer ab und flüsterte: »Feststellen, woher Anruf auf Apparat Cotton kommt!«
    »Es ist zwar noch keine offizielle Belohnung ausgesetzt«, sagte ich unterdessen, »aber die beraubten Juweliere werden Ihnen bestimmt ein dickes Dollarpaket in die Hand drücken, wenn Sie helfen, den Schmuck wiederzubeschaffen.«
    »No, daran glaube ich nicht«, knurrte der Mann. Seine Stimme schwankte, und ich hatte den Eindruck, dass er betrunken war. »Die Geldsäcke versprechen alles und halten nichts. Ich will wissen, ob der Staat mir ’ne Belohnung garantiert, sonst…«
    Ich fürchtete, dass er einhängen könnte und sagte schnell: »Hören Sie, ich kann Ihnen keine Belohnung versprechen, wenn ich nicht weiß, ob Ihre Informationen etwas taugen. Sagen Sie mir, was Sie wissen, und ich werde…«
    Er lachte meckernd.
    »No, mein Junge. Sie können mich nicht leimen. Keine Belohnung, keinen Tipp. Gebt bekannt, was ihr bezahlen wollt. Vielleicht melde ich mich dann wieder. Good bye!«
    Ich griff zum letzten Mittel.
    »Na schön«, schrie ich in den Apparat. »Scheren Sie sich zum Teufel. Anrufe wie den Ihren bekommen wir jeden Tag ein Dutzend. Sie sind auch nur einer von den verdammten Wichtigtuern. In Wirklichkeit wissen Sie gar nichts. Ich wette, dass Ihr Tipp nicht die Cents für dieses Telefongespräch wert ist.«
    »Nein?«, höhnte er. »Wisst ihr denn schon, wer der Bursche ist, der in der Fifth Avenue erschossen wurde?«
    Für einen Augenblick schwieg ich verblüfft. Der Anrufer bemerkte die Pause.
    »Ihr wisst es also nicht«, triumphierte er. »Aber ich weiß es, und wenn ihr ’ne hübsche Summe als Belohnung aussetzt, dann sage ich es euch vielleicht.«
    »Hören Sie…« schrie ich in die Muschel, aber der Mann hatte eingehängt.
    Fast in der gleichen Sekunde summte der zweite Apparat. Phil nahm ab, lauschte und warf ein paar Zeilen auf einen Zettel.
    »Anruf kam vom Anschluss Horse-Inn, W. 31. Straße 1211.«
    »Dann los«, sagte ich.
    ***
    Der Jaguar raste mit Blaulicht und heulender Sirene durch New York. Ich glaube, ich schaffte die Strecke zwischen dem Hauptquartier und der genannten Adresse in einer absoluten Rekordzeit, die für Landfahrzeuge schwerlich zu unterbieten wäre.
    Das Horse-Inn war eine ganz gewöhnliche Kneipe, in der mehr oder weniger biedere Leute ihren Durst löschten. Es gab eine Theke und ein rundes Dutzend Tische.
    Ich winkte den Wirt hinter der Theke hervor.
    »FBI«, sagte ich und zeigte den Ausweis. »Wo ist Ihr Telefon?«
    »Dort in der Zelle.«
    »Hat einer der Anwesenden es in den letzten fünfzehn Minuten benutzt?«
    Er überlegte ein paar Sekunden lang.
    »Niemand, außer Jimmy Drawn, denke ich«, sagte er.
    »Wer ist Jimmy Drawn?«
    »Der angetrunkene Bursche hinten in der Ecke.«
    Der Mann, den er uns bezeichnete, war ein schlecht gekleideter Kerl mit einem grauen Gesicht, das durch einen mehrtägigen Stoppelbart nicht freundlicher aussah. Er hatte rotgeränderte Triefaugen.
    Als wir an seinen Tisch traten, sah ich, dass die Spätausgabe des Daily Report vor ihm lag. Das Bild des Erschossenen starrte uns an.
    Er hob den Kopf.
    »FBI. Du hast uns vor einer Viertelstunde mit deinem Anruf beehrt, Drawn!«
    »Nein«, antwortete er erschrocken. »Ich habe kein Telefon angefasst.«
    Ich sah ihn ohne eine Antwort an. Er

Weitere Kostenlose Bücher