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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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versuchte zu lachen.
    »Mein Geld ist mir für ’n Telefongespräch zu schade. Ich lege es lieber in Whisky an.«
    Ich nahm mir einen Stuhl, setzte mich und Phil nahm sich einen Stuhl und setzte sich an die andere Seite des Mannes. Er drehte den Kopf von einem zum anderen. Man sah, dass seine Angst immer größer wurde.
    »Es ist völlig zwecklos, dass du leugnest, Jimmy«, sagte ich. »Ich habe deine Stimme sofort erkannt. Der Anruf wurde vom Apparat dieser Kneipe geführt, und außer dir hat niemand in der letzten Viertelstunde das Telefon angerührt.«
    Er schluckte. »Wie… habt… ihr das herausbekommen?«, stammelte er.
    »Kein Kunststück. Eine Rückfrage beim Telefonamt während des Gespräches genügte. Du hättest nach dem Gespräch sofort die Mücke machen müssen. Einfach sitzen zu bleiben, war leichtsinnig von dir.«
    »Ich habe nichts verbrochen«, stieß er hervor.
    »Das hat niemand behauptet, aber wenn du wirklich etwas weißt, so wirst du jetzt dein Wissen mit oder ohne Belohnung herausrücken.«
    Ich tippte auf das Bild des Gangsters.
    »Du kennst den Mann?«
    Jimmy Drawn dachte nicht an Widerstand. Er nickte.
    »Los, erzähle schon. Lass dir nicht jedes Wort einzeln abpressen.«
    »Das ist Slim Portland. Ich war vor drei Jahren mit ihm in Denver mal zusammen. Wir wurden bei der gleichen Razzia gefasst, und die Cops sperrten uns für eine Nacht in die gleiche Zelle. Slim muss damals schon einiges auf dem Kerbholz gehabt haben, denn die Cops behielten ihn länger da als uns andere.«
    »Seitdem hast du ihn nicht mehr gesehen?«
    »Doch, vor vier oder fünf Tagen. Ich traf ihn ganz zufällig auf dem Broadway. Er war mächtig fein in Schale. Erst erkannte er mich nicht, aber als ich ihn an Denver erinnerte, wusste er Bescheid. Er war so freundlich, mir ein paar Drinks zu spendieren, und als wir die ersten Gläser hinter uns hatten, fing es ihm selbst zu schmecken an. Wir vertilgten eine ganze Menge miteinander. Je mehr Slim trank, desto großartiger redete er daher. Schließlich war er ziemlich blau.«
    »Was sagte er? Überlege genau und wiederhole es wörtlich!«
    »Er sagte, er habe jetzt einen Job, der ihn zum reichen Mann mache. Für ihn regne es jetzt Dollars. Er stecke jetzt in einem Geschäft, das todssicher sei und das mehr Geld brächte als eine Hundert-Dollar-Wette auf einen 1:50-Außenseiter. Ich fragte ihn, ob er mich nicht ein wenig mit verdienen lassen wolle, aber er sah mich nur verächtlich an und knurrte, für den Job sei ich zu feige. Es wäre eine Arbeit für Männer.«
    Vielleicht lag ein wenig Zweifel in meinem Blick, denn Drawn versicherte: »Wirklich, G-man. Das ist alles, was ich weiß. Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, von welcher Art sein Job war, und erst als ich sein Bild in der Zeitung sah, wusste ich, wovon er gesprochen hatte. - Er hat recht gehabt, G-man. Mit einer Kanone in der Hand in einen Laden zu gehen, das ist wirklich kein Job für mich. Ich bin ein paar Mal wegen Landstreicherei eingebuchtet worden, und einmal haben sie mir vierzehn Monate auf gebrummt wegen eines Diebstahls, den ich in Wahrheit nicht begangen hatte, aber härtere Sachen habe ich nie angefasst.«
    »Schon gut«, unterbrach ich. »Was geschah noch an dem Abend?«
    »Als Slim nicht mehr richtig stehen konnte, verlangte er ein Taxi, um nach Hause zu fahren. Ich hing mich an seine Rockschöße. Ich wollte wissen, wo er wohnte. Ich dachte mir, es wäre gut, seine Adresse zu wissen. Wenn ich mal Durst hätte und gar keinen Cent in der Tasche, hätte ich ihn aufsuchen können, um zu sehen, ob er in Spendierlaune wäre. - Er hatte auch nichts dagegen, aber als wir vor seiner Wohnung ankamen, schlug seine Laune um. Er warf mich aus dem Wagen, trat mich in die Kehrseite und schrie mich an, ich solle mich zum Henker scheren. Er dächte nicht daran, noch mehr für mich zu zahlen. Ich verzog mich, und weil er zum Schluss so böse war, habe ich nicht gewagt, ihn in der Zwischenzeit aufzusuchen. Bis ich dann in der Zeitung von seinem Ende las, habe ich…«
    »Die Adresse!«, verlangte ich.
    »W. 112 Straße - Nummer 344.«
    ***
    Wir packten Jimmy Drawn auf den Notsitz des Jaguar und fuhren zu der angegebenen Adresse. Nummer 344 war ein großes, ungepflegtes Haus. Der Name Portland war nicht an der Tür angegeben. Wir erkundigten uns in der ersten Etage bei einer dicken, schmuddeligen Frau, an deren Schürze zwei Kinder hingen.
    »Wahrscheinlich meinen Sie den

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