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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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genagelt hatte und immer wieder auf mich einschlug, obwohl ich schon verteidigungsunfähig war, da brüllten die anderen ›Gib’s ihm, George!‹ - Daher weiß ich, dass er George heißt.«
    »George MacKnew«, murmelte ich. »Also doch! Ich hätte es ihm nicht zugetraut.«
    Auf den Treppen polterten Schritte. Unsere Leute kamen. Ich sagte ihnen rasch, was sie zu tun hätten, bedankte mich bei dem Stahlarbeiter, drückte Jimmy Drawn einen Zehn-Dollar-Schein in die Hand, sagte ihm, dass er mich in den nächsten Tagen anrufen solle, und dann sausten Phil und ich zum Jaguar.
    Unser Ziel war die Kneipe, in der wir vor ein paar Tagen die Unterhaltung mit dem rothaarigen Bandenboss geführt hatten.
    »Es wäre ja irrsinnig, wenn er sich von uns fangen lässt«, sagte Phil.
    ***
    George MacKnew schien irrsinnig zu sein. Er stand im Hinterzimmer und probierte Billardstöße. Als wir eintraten, brachte er gerade eine schwierige Vierer-Karambolage zustande. Um ihn herum standen die gleichen Männer wie bei unserem ersten Besuch.
    Der Ire verdrehte die Augen.
    »Himmel«, stöhnte er. »Schon wieder die Bullen!«
    »Ich glaube, wir haben ein ernstes Gespräch zu führen«, sagte ich.
    Bei unserer ersten Begegnung war MacKnew wenigstens am Anfang noch ziemlich zurückhaltend gewesen. Jetzt grinste er frech.
    »Verspüre nicht die geringste Lust dazu. Ich habe gerade ’ne gute Strähne, G-man, wie Sie beim letzten Stoß sicherlich gesehen haben, und die Strähne möchte ich nicht unterbrechen. - Warten Sie ’ne halbe Stunde.«
    Er hob das Queue und schickte sich an, die Partie fortzusetzen. Ich riss es ihm mit einer heftigen Bewegung aus der Hand.
    MacKnew fuhr hoch. Es zuckte in seinen Schultern, und für einen Augenblick sah es aus, als wolle er sich auf mich stürzen. Er war fast einen Kopf größer als ich, und seine Schultern waren so breit, dass man annehmen musste, er könne eine Tür nur seitwärts durchschreiten.
    Rechtzeitig fiel ihm ein, dass er eine Unmenge Ärger ernten würde, wenn er sich mit uns einließe. Er faltete sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln auseinander und trompetete: »Diese Staatsbeamten verstehen einfach keinen Spaß.«
    »Du kanntest Slim Portland, MacKnew?«, fragte ich.
    Er leugnete nicht eine Sekunde lang.
    »Selbstverständlich.«
    »Und du weißt, wo er jetzt ist?«
    »Im Leichenschauhaus«, antwortete er kalt. »Ich weiß, dass er heute morgen auf der Fifth Avenue erschossen wurde. Ich lese ja Zeitungen.«
    Ich sah ihm in die Augen.
    »Ich kann mir nicht denken, dass das alles ist, was du zu diesem Fall zu sagen hast.«
    »Ich kann mir denken, dass du mir den Überfall auf den Juwelenladen anhängen willst, und am liebsten wahrscheinlich auch noch die andere Sache, wegen der du schon einmal hier warst. Du irrst dich, G-man. Heute Morgen als die Sache passierte, saßen ich und alle meine Freunde in Long Beach und angelten, und so um Mittag herum haben wir alle in einer Kneipe dort unten gegessen. Ich wette, dass der Wirt sich an uns erinnert, und wenn er das tut, so wirst du mir zugeben müssen, dass es ohne Hubschrauber unmöglich ist, in einer Stunde von der Fifth Avenue nach Long Beach zu gelangen. Such deine Juwelenräuber woanders, G-man! Bei mir bist du an der falschen Adresse.«
    »Okay, George, das werden wir nachprüfen. Und was ist mit Slim Portland?«
    Er zuckte ausdrucksvoll die mächtigen Schultern.
    »Der alte Slim hat mal eine Zeit lang in unserem Kreis verkehrt«, antwortete er, »Aber dann hat er sich selbstständig gemacht. Vielleicht passte ihm mein Gesicht nicht, vielleicht erwischte er woanders eine bessere Chance. Ich bin nicht Al Capone, G-man. Ich lege die Leute nicht um, die von der Freundschaft mit mir genug haben. Ich bin Anhänger der freien Wirtschaft. Bei mir kann jeder seinen Arbeitsplatz wechseln wie er will.«
    Ich drehte mich um und ging zur Theke.
    »Das Telefon«, verlangte ich. Der Wirt gab mir den Apparat hinüber. Ich wählte unsere Nummer.
    »Schickt mir einen Transportwagen«, sagte ich und nannte die Adresse. »Ich habe eine prächtige Vereins versammlung abzutransportieren.«
    MacKnew schüttelte den Kopf.
    »Du willst also tatsächlich meine Billardpartie unterbrechen, G-man?«
    Ich nickte. »George MacKnew, ich verhafte dich und die hier Anwesenden wegen Verdachts gemeinsam verübter Verbrechen.«
    »Du bist einer der dämlichsten Bullen, die ich je gesehen habe«, schrie er.
    ***
    Wir ließen MacKnew und seinen Verein für den Rest der

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