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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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Sergeant, »Die Zeitungen werden uns durch den Fleischwolf drehen.«
    Sie gingen zu der offenen Tür zurück. Plötzlich packte der Sergeant den Inspektor am Arm.
    »Da, Inspektor!«, stieß er hervor.
    Call folgte mit dem Blick der ausgestreckten Hand. Er sah die Beine eines Menschen, die hinter zwei zusammenstehenden Mülltonnen hervorragten. Es waren Frauenbeine, mit Nylonstrümpfen bekleidet, aber nur noch an einem Fuß hing ein Schuh.
    Call und der Sergeant näherten sich der Stelle. Als sie sich über die Mülltonnen beugten, sahen sie die reglose Gestalt einer Frau in dem Schmutz liegen. Das Gesicht war verfärbt und die Augen standen weit offen.
    »Sie ist erwürgt worden«, sagte Call und musste schlucken.
    ***
    Phil, Inspektor Call und ich saßen im Büro des Inspektors im 18. Revier. Es war später Abend. Draußen auf den Straßen brüllten die Zeitungsjungen die Schlagzeilen der Abendblätter aus.
    Wieder Überfall auf ein Geschäft der Fifth Avenue. Eine Verkäuferin ermordet! Riesige Beute der Gangster!
    Call seufzte. »Was glauben Sie, welche Nettigkeiten erst morgen über uns in den Zeitungen stehen werden.«
    Call hatte uns kurz nach dem Überfall über Sprechfunk erreicht und wir hatten an der Untersuchung teilgenommen. Wir wussten über alles Bescheid, aber leider wussten wir nicht, wer die Täter waren.
    Es war klar, dass ein Mann, der sich Fulton Bright genannt hatte, eine wichtige Rolle spielte. Jenny Tebeen hatte hin und wieder zu ihren Kolleginnen über die Bekanntschaft gesprochen, aber keines von den Mädchen hatte Fulton Bright je zu sehen bekommen. Auch hatte Jenny Tebeen nie erwähnt, wo er wohnte. Wahrscheinlich hatte sie es selbst nicht gewusst.
    Harwood, den man erst relativ spät in dem Schrank gefunden hatte und der den Pistolenhieb einigermaßen überstanden hatte (er war der einzige, der nicht ins Krankenhaus gebracht werden musste, während der Zustand von Rasting sogar bedenklich war, Harwood also hatte zunächst behauptet, Jenny Tebeen müsste mit den Gangstern unter einer Decke gesteckt haben. Später, als er ruhiger geworden war, kamen ihm selbst Zweifel an dieser Meinung. Das unglückliche Mädchen galt als eine der zuverlässigsten Angestellten.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wissentlich den Gangstern die Tür geöffnet hat«, sagte der Manager. »Ich kann mir auch nicht denken, dass sie dem Mann Einzelheiten über unsere Sicherungseinrichtungen erzählt hat. Ich glaube, sie wäre sofort misstrauisch geworden, wenn er danach gefragt hätte. Und dann bedenken Sie: Der Gangster wusste den Namen des Angestellten in dem Überwachungsraum nicht. Diesen Dienst versieht Rasting seit drei Monaten. Gerade das hätte Jenny ihm doch zuerst verraten, wenn sie ihm überhaupt irgendetwas über unser Geschäft erzählt hätte.«
    Die Aufstellung, die Harwood uns gab, ergab einen Verlust an Schmuck im Wert von über sechshunderttausend Dollar. Innerhalb weniger Wochen hatten die Gangster Edelsteine, Ringe, Ketten, Armbänder zusammengebracht, die fast zwei Millionen Dollar wert waren.
    »Wenn die Jungs das Zeug einigermaßen günstig verkaufen können, haben sie ausgesorgt«, meinte Phil.
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie unternehmen wollen, Cotton«, sagte Inspektor Call. »Ich fange langsam an zu befürchten, dass die Gangster alle 32 Juweliergeschäfte der Fifth Avenue auszurauben beabsichtigen.«
    ***
    Ich wälzte alle Einzelheiten der drei Raubüberfälle und des Mordes an Henry Webman eine Nacht lang in meinem Gehirn, aber das alles verknäulte sich zu einem unentwirrbaren Gespinst wie die Fäden eines Wollknäuels, mit dem eine junge Katze gespielt hat.
    Nur einer der Gangster war in unsere Hände geraten, aber er war tot.
    Nur eine Frau hatte das Gesicht eines der Räuber lange genug gesehen, um eine einwandfreie Beschreibung liefern zu können, aber Jenny Tebeen war tot.
    Nur ein an sich harmloser Mann hatte in irgendwelchen Beziehungen zu den Gangstern gestanden, aber Henry Webman war tot.
    Meine Gedanken kehrten immer wieder zu dem alten Goldschmied zurück.
    An anderen Morgen, sehr unausgeschlafen, rief ich Phil an, sagte ihm, dass er allein zu unseren Hehlern fahren solle, und fuhr selbst zu dem Hinterhaus in der 43. Straße. Ich erbrach das Siegel und betrat den Raum.
    Staub hatte sich auf dem Tisch abgelagert, an dem Henry Webman gearbeitet hatte, und an dem er gestorben war. Noch einmal nahm ich jeden einzelnen Gegenstand in die Hand, und schließlich vertiefte

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