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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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Herr mit einem sehr roten Gesicht in die Halle.
    »Burbork«, bellte er. »Was wünschen Sie?«
    »Sie haben vor einiger Zeit in dem Geschäft von Barowick & Son auf der Fifth Avenue einen Rubin-Ring gekauft. Können wir diesen Ring sehen?«
    Er drehte den Kopf dem Butler zu.
    »John, gehen Sie zu meiner Frau und lassen Sie sich den Ring geben, den ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe.«
    Schweigend warteten wir auf die Rückkehr des Dieners. Mister Burbork forderte uns nicht einmal auf, Platz zu nehmen. Er sah vor sich hin, und ich nahm an dass er über irgendwelche Börsentransaktionen in Zinn-Aktien nachdachte.
    Der Butler kam zurück und trug eine kleine Schatulle so feierlich, als trüge er die Kroninsignien der Königin von England. Mister Burbork riss sie ihm aus der Hand, öffnete sie und reichte sie mir.
    Ich gab sie wortlos an Professor Hough weiter.
    Der Edelstein-Fachmann nahm einen Ring mit einem großen Stein heraus, zog die Augenbrauen hoch, schob die Brille in die Stirn und hielt den Ring nahe vor seine Augen. Dann ließ er die Brille mit einem Ruck wieder auf die Nase fallen, hob den Ring gegen das Licht und schüttelte den Kopf.
    Er legte ihn in die Schatulle zurück, gab sie mir und sagte lakonisch: »Glas.«
    Burbork hob den Kopf, aber noch verstand er nicht.
    Ich fragte den Professor: »Kein Rubin?«
    »Nicht die Spur davon. Es ist Glas, rotes Glas, meisterhaft geschliffen, aber trotzdem nicht mehr als fünf Dollar wert, einschließlich der Fassung natürlich.«
    Als von Dollars die Rede war, begriff Mister Burbork. Er riss mir die Schatulle aus der Hand.
    »Das soll fünf Dollar wert sein?«
    »Jedenfalls nicht mehr als zehn. Ich kenne die Preise nicht genau.«
    Der Millionär schlug mit der Faust auf die Schatulle.
    »Und ich habe eintausendvierhundert dafür bezahlt!«, schrie er. »Ich werde diesen Barowick, diesen verdammten Betrüger hinter Gitter bringen. Ich werde…«
    Ich nahm ihm die Schatulle wieder aus der Hand.
    »Sie werden freundlichst vorläufig gar nichts tun, Mister Burbork«, sagte ich. »An diesem Stein hängen mehr als vierzehnhundert Dollar. Es hängen zwei Morde und drei Raubüberfälle daran, und bevor wir diese Verbrechen nicht aufgeklärt haben, werden Sie darauf verzichten, irgendetwas wegen Ihrer Dollars zu unternehmen.«
    Allan Burbork sah ein, dass auch ein Millionär nicht tun darf, was er will.
    »Bringen Sie den Kerl auf den elektrischen Stuhl«, knurrte er, drehte sich auf dem Absatz um und überließ es dem Butler, uns hinauszubegleiten.
    Ich fuhr Professor Hough nach Hause.
    »Danke, Professor«, sagte ich.
    »Sie brauchen mich nicht mehr?«, fragte er.
    »Vorläufig nicht. Was Stahl ist, weiß ich allein, und ich glaube, in den nächsten vierundzwanzig Stunden wird nur von Stahl die Rede sein.«
    Ich fuhr zu Phils Wohnung. Er saß bereits am häuslichen Herd, genoss den Feierabend-Whisky und las.
    Ich nahm ihm das Buch aus der Hand.
    »Komm«, sagte ich.
    Er sah mich nicht freundlich an.
    »Ich habe weder Lust auf Kino noch auf die Bar. Ich habe nur Lust, diesen Whisky zu trinken und in diesem Buch zu lesen.«
    »Davon kann keine Rede sein. Ich will Frederic Barowick verhaften.« Er trank seinen Whisky aus und stand auf.
    »Du wirst alt, Jerry. Traust du dich nicht mehr, solche Kleinigkeiten allein zu erledigen?«
    ***
    Als wir zusammen im Jaguar saßen und durch das nächtliche New York rauschten, in dem die Lichtreklamen wie ein riesiges Feuerwerk zuckten, fragte er: »Hast du genug Beweise, dass du ihn nicht nach vierundzwanzig Stunden wieder laufen lassen musst?«
    Ich nahm eine Hand vom Steuer, griff in die Tasche und gab Phil die Schatulle mit dem Burbork-Ring.
    »Eines der geraubten Stücke?«, fragte Phil.
    »Nein, ein Stück, das geraubt werden sollte, aber die Umstände und ein hartnäckiger Millionär zwangen Barowick es vorher zu verkaufen. - Es ist nicht echt.«
    Phil stieß einen langen Pfiff aus.
    »Ich verstehe. Du glaubst, Barowick habe sich Imitationen rauben lassen. Dann müsste er also mit den Gangstern unter einer Decke stecken. Sie haben ihn immerhin niedergeschlagen.«
    »Würdest du dir für zweihunderttausend Dollar nicht ’ne kleine Beule verpassen lassen?«
    Phil schob mir eine Zigarette zwischen die Lippen.
    »Aber wo ist das Geschäft? Das Zeug gehörte ihm doch.«
    »Die Versicherungssumme.«
    »Die Central Assurance hat nicht gezahlt.«
    »Ja, und ich glaube, dass Barowick jun. sich so darüber geärgert hat, dass er auch die

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