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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lauf seiner Waffe zu senken. An Stelle einer Verdichtermaske trug er einen Halbhelm, ein Gerät, das die vordere Hälfte des Kopfes luftdicht gegen die Umgebung abschloß. Hinter der Sichtscheibe funkelten seine Augen unternehmungslustig.
    Ron war einen Schritt zurückgetreten. Mißtrauisch musterte er den Fremden, der nicht wie ein Galaktischer Händler aussah. Er war mittelgroß, sein Gesicht auffallend schlank und seine Stirn von erstaunlicher Höhe. Ron hatte plötzlich den Eindruck, er hätte bei der Ausarbeitung seines Plans eine wichtige Einzelheit übersehen.
    Der Eindruck verstärkte sich, als noch mehr Bewaffnete sich vom Boden der Wüste heraufschnellten und den Kommandostand zu füllen begannen. Dabei trieben sie mit erhobenen Waffen die Besatzung vor sich her und drängten sie in einer Ecke zusammen.
    Sie alle hatten im großen und ganzen die gleiche Statur und die gleichen Gesichter. Sie waren zu siebt, und nach den ersten Sekunden der ungläubigen Überraschung war sich keiner von der Schiffsbesatzung mehr darüber im unklaren, woher sie kamen. Es hätte der Erklärung des einen von ihnen nicht mehr bedurft, der sich vor Ron Landry hinstellte und verkündete: „Sie befinden sich im Gewahrsam der Regierung von Sphinx.
    Betrachten Sie sich als Gefangene!"
     
    *
     
    „Ich bestreite Ihr Recht, mich und meine Sippe gefangenzunehmen", erwiderte Ron Landry ruhig. Er sprach einen Springer-Dialekt, wie er rund zwölf tausend Lichtjahre von hier in der Alepsio-Gegend gesprochen wurde. Der Akone schaute ihn verächtlich an. „Erstens", antwortete er auf arkonidisch, „haben Sie überhaupt keine Sippe, wie Sie uns vom Raum aus selbst erklärten. Sie sind ein Ausgestoßener, um den niemand eine Träne weinen wird. Und zweitens handeln wir nach Kriegsrecht. Taphors Planet ist von unseren Truppen besetzt worden." Ron war zufrieden. Der Akone behandelte ihn mit all der Verachtung, die einem Springer-Paria zukam. An der Geschichte, die ihm aufgetischt worden war, hegte er offenbar keinen Zweifel. „Ich wußte nicht", antwortete Ron Landry einfältig, „daß zwischen Sphinx und Taphors Planet der Kriegszustand herrscht."
    „Wir hatten auch keinen Anlaß, es an die große Glocke zu hängen", erklärte der Akone höhnisch. „Auf jeden Fall sind Sie jetzt hier, und Sie werden vorerst hier bleiben. Man wird Ihnen in der Nähe des Landefeldes sichere Unterkünfte anweisen. Unternehmen Sie keinen Fluchtversuch. Wir ahnden solchen Leichtsinn mit strengen Gegenmaßnahmen."
    „Frag ihn, warum, Tufatz!" krähte Lofty Pattersons Stimme aus dem Hintergrund. Ron sah den Akonen fragend an. „Das hat Sie nicht zu kümmern", war die schroffe Antwort. „Was hier auf Taphors Planet vorgeht, ist unsere eigene Angelegenheit. Sie haben den Mund zu halten und vernünftig zu sein." Ron bleckte die Zähne.
    „Es ist wahr, ich bin nur ein Ausgestoßener", sagte er mit Nachdruck, „und meine Leute sind nicht besser als ich. Aber Sie sollten vielleicht lieber aufpassen, daß Ihnen die Hochnäsigkeit nicht eines Tages den Hals bricht." Das Gesicht des Akonen färbte sich rot vor Wut. Dann wandte der Zornige sich um und schrie seine Männer an: „Bringt sie nach unten in die Wagen! Rasch!"
    Die Akonen wechselten ihre Positionen und fingen an, einzelne Männer mit den Läufen ihrer Waffen auf das Leck zuzutreiben.
    Ron zog sich ein paar Schritte zurück und war einer der letzten, die das Schiff verließen. Als er durch das Loch hinaussprang, befanden sich noch drei Mann der Besatzung und fünf Akonen im Kommandoraum. Während man ihn zu einem der wartenden Fahrzeuge dirigierte, sah er die restlichen drei seiner Leute in den Sand herabspringen. Drei Akonen waren dicht hinter ihnen. Die letzten beiden verließen das Schiff, als er sich auf der Rückbank des Flugwagens zwischen seinen beiden Bewachern zurechtsetzte. Er atmete auf. Sie hatten Meechs Versteck nicht gefunden.
     
    *
     
    Auf einmal sah die Lage ganz anders aus. Die Akonen waren nicht nach Taphors Planet gekommen, um mit der ohnehin etwas verdächtigen Sippe der Springer, die das Geschäft hier betrieb, irgendwelche dunklen Abmachungen zu treffen. Sie hatten Taphors Planet regelrecht angegriffen und besetzt. Viel Schwierigkeiten konnten sie dabei nicht gehabt haben. Die Springer hatten wohl genug Waffen besessen, um sich gegen eine Schar Banditen zu verteidigen. Aber was die Akonen aufboten, sah mehr nach einer regulären Truppe aus. Die Frage, was die Akonen auf Taphors

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