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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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was sagen deine Karten?«
    »Tod«, preßte Vanessa heiser hervor. »Sie kündigen den Tod an, Abel. Sie haben mir eine unheimliche Begegnung vorausgesagt. Ich werde leben und doch gestorben sein.«
    »Sag mal, findest du nicht albern, was du da von dir gibst, Vanessa?« fragte Cool ungehalten. »Was soll denn das heißen, du wirst leben und doch gestorben sein?«
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Vanessa besorgt. »Ich kann mir nur vorstellen, daß das bedeutet, jemand wird sich meinen Geist holen. Ohne ihn kann ich nicht mehr denken. Es wird so sein, als würde ich tot sein. Nur mein Körper wird leben.«
    »Ist mir zu anspruchsvoll!« knurrte Cool. »Willst du etwa damit sagen, daß du den Verstand verlieren wirst?« Cool kicherte. »Ich denke, das ist bereits geschehen. Du spinnst ja schon total.«
    »Dir sagen meine Karten unmißverständlich den Tod voraus, Abel.«
    »Jetzt langt’s mir aber, Vanessa. Ich will kein Wort mehr davon hören, verstanden?«
    Zornig schwenkte Cool den Lichtschein der Stablampe von Vanessas kummervollem Gesicht weg.
    »Wirf jetzt einen Blick auf Whorf«, zischte er grimmig. »Und dann laß uns nach Hause gehen!«
    Der Lichtfinger kroch über die Felswand.
    Überall war noch die rußige Schwärze zu erkennen, die sich während des Brandes hier niedergeschlagen hatte. Der Strahl glitt auf den Boden der Höhle und erreichte wenig später die Stelle, wo Lauritz Whorfs Leichnam verbrann worden war.
    Die Stelle war leer.
    Cools Herz krampfte sich zusammen. Der Lichtschein der Stablampe zuckte geisterhaft über den Höhlenboden.
    Whorfs verkohlter Leichnam war nicht mehr vorhanden.
    »Das ist doch…«, stammelte Cool verstört. »Das kann doch nicht wahr sein! Das kann es doch nicht geben!«
    »Glaubst du jetzt, daß Robert Goldstone, dem Friedhofswärter, Whorf begegnet ist?«
    Cool schüttelte unwillig den Kopf. »Es muß für das Verschwinden der Leiche eine andere Erklärung geben!«
    »Glaubst du, jemand hat den Toten fortgeholt?«
    »Klar. Von selbst konnte Whorf die Höhle ja wohl kaum verlassen. So, wie der ausgesehen hat, nachdem wir…«
    »Ich sage dir, unser Ende ist nahe, Abel!«
    »Verflucht noch mal, ich will das nicht mehr hören!« brüllte Cool seine Frau an.
    Der laute Schall seiner Stimme brach sich an den Höhlenwänden und kam als zitterndes Echo wieder.
    »Sterben werden wir!« kreischte Vanessa Cool. »Begreif doch endlich, Abel. Wir sind dem Tod geweiht. Es hat keinen Sinn, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Lauritz Whorf hat sich mit dem Satan arrangiert. Der Teufel hat ihm Höllenurlaub gegeben, damit er sich an uns rächen kann!«
    Cool spürte zum erstenmal die Angst. Sie saß mit eiskalten Krallen in seinem Nacken.
    Das macht ihn wütend.
    Er machte Vanessa dafür verantwortlich. Sie hatte so lange von Unheil, Rache und Tod geredet, bis er sich auch fürchtete.
    Im plötzlichen Aufwallen einer unbändigen Wut schlug er zu. Vanessa flog gegen die Wand.
    - »Kein Wort mehr!« brüllte Cool sie an.
    Aber mit dieser Ohrfeige erzielte Cool genau das Gegenteil von dem, was erreichen wollte. Der Schlag peitschte Vanessas Hysterie erst richtig auf.
    »Tod! Tod! Tod!« kreischte sie, halb verrückt vor Angst. »Wir haben keine Chance gegen den Teufel. Wir werden sterben. Warum mußte es nur dazu kommen? Ich bin ja so unglücklich. Ich soll sterben. Ich, eine unschuldige, schwache Frau!«
    Cool brach in höhnisches Gelächter aus. »Was hör’ ich da? Du nennst dich eine unschuldige Frau?«
    »Ich habe mit dieser ganzen unseligen Geschichte nichts zu tun. Du hast das alles inszeniert! Es ist deine Schuld, daß Whorf nicht mehr lebt! Ich will nicht für das büßen, was ein anderer verbrochen hat!«
    »Nun halt aber mal die Luft an, ja!« schrie Cool zornig. »Du verdrehst doch die Tatsachen!«
    »Dein Werk, Abel! Alles war dein Werk!«
    »Sag mal, bist du wirklich schon so verrückt, oder stellst du dich bloß so? Mein Werk soll das sein?«
    »Ja!« schrie Vanessa schrill. »Dein Werk. Deines ganz allein. Ich muß Lynton verlassen. Ich kann in diesem Ort nicht bleiben. Ich gehe gleich morgen früh weg.«
    »Du gehst weg? Ohne mich? Sag mal, sind wir denn nicht verheiratet? Ist dein Platz nicht mehr an meiner Seite?«
    »An deiner Seite erwartet mich der Tod, Abel Cool. Deshalb werde ich dich verlassen. Whorf wird zu dir kommen. Er wird Rache nehmen für das, was du ihm angetan hast.«
    »Verflucht noch mal, es war deine Idee!«
    »Du hast Lauritz und

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