Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Datum kann ich Ihnen leider nicht dienen, Professor.«
    »Es war während der drei Tage, die ich mit meiner Kusine in London verbrachte«, schaltete sich Wendy in das Gespräch ein. Sie nannte das Datum. Ihr Blick musterte Barton. »Das kannst du doch nicht vergessen haben. Erinnerst du dich nicht mehr, Barton? Ich kam zurück. Du sagtest, Lauritz wäre unauffindbar. Es war das erste, was du gesagt hast.«
    Zamorra hakte nach. »Mr. Moffatt, haben Sie sich mit Whorf während dieser drei Tage getroffen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wir waren doch immerzu zusammen. Da kriegt man auch mal genug voneinander, können Sie das nicht verstehen?«
    »Der Kitt, der euch zusammenhielt, war Wendy, Ihre nunmehrige Frau, nicht wahr?«
    »Wenn Sie es so wollen, ja«, knurrte Barton.
    »Sie haben Whorf also in diesen drei Tagen kein einziges Mal zu Gesicht bekommen.«
    »Nein«, gab Barton zurück. Zamorra wunderte sich darüber, wie gereizt er das tat.
    »War etwas zwischen Ihnen und Whorf, worüber Sie heute nicht sprechen möchten?« fragte Zamorra.
    Barton starrte ihn erschrocken an. »Was soll denn gewesen sein?«
    »Ein Streit vielleicht.«
    Bartons Augen schossen Blitze auf Zamorra ab. »Ich begreife, worauf Sie hinauswollen, Professor.«
    »Worauf?«
    »Sie möchten mir etwas ganz Bestimmtes anhängen!«
    »Ich versuche nur Licht in dieses Dunkel zu bringen, das Whorfs plötzliches Verschwinden umgibt. Sie müssen doch zugeben, daß die Umstände ziemlich mysteriös sind.«
    »Mysteriös oder nicht. Wir haben keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist«, sagte Barton erregt.
    »Es gibt keinen Grund, daß ich Ihnen das nicht glaube«, sagte Zamorra freundlich. »Wann haben Sie erfahren, daß Whorf verschwunden war?«
    »Am dritten Tag von Wendys Abwesenheit.«
    »Wie kam das?«
    »Jemand fragte mich, ob ich wisse, wo Lauritz stecke. Ich sagte nein. Der Mann behauptete, Lauritz wäre seit zwei Tagen nicht mehr zu Hause anzutreffen. Da begab ich mich zu Lauritz’ Haus. Er war tatsächlich nicht da.«
    Jetzt schoß Zamorra unvermittelt scharf. »Wer hat Whorf umgebracht, Mr. Moffatt?«
    Die Frage hätte Barton umgeworfen, wenn er nicht gesessen hätte. Er reagierte völlig falsch.
    Er hätte sagen können: ›Ich habe keine Ahnung.‹ Oder: ›Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten !‹ Er hätte viele Antworten geben können, nur nicht diese.
    Wütend schrie er: »Warum fragen Sie ausgerechnet mich das?«
    War nicht auch Kain wütend gewesen, als er gefragt wurde, wo sein Bruder Abel sei - nachdem er ihn erschlagen hatte? ›Bin ich der Hüter meines Bruders?‹ Hatte sich in diesem kleinen englischen Nest vor etwa einem halben Jahr eine Variation des Kain-Abel-Dramas abgespielt? Barton schrie weiter: »Im übrigen ist überhaupt nicht erwiesen, daß Lauritz Whorf tot ist, Professor Zamorra!«
    »Er geistert durch Lynton!« behauptete der Professor.
    »Wer weiß, wer das in Wirklichkeit ist.«
    »Ich bin sicher, daß es sich um Whorf handelt.«
    Barton winkte ärgerlich ab. Er war um Fassung bemüht. Zamorra konnte seinen Wutanfall nicht verstehen. Wenn er ein reines Gewissen hatte, brauchte er ihn doch nicht so anzubrüllen.
    »Und selbst wenn dieser Spuk Lauritz Whorf wäre!« knurrte Barton. »Wendy und ich hätten von ihm nichts zu befürchten.«
    Zamorra erhob sich und lächelte Barton an. »Hoffentlich behalten Sie recht, Mr. Moffatt.« Der Mann wurde eine Spur blasser. Zamorra nickte ihm und Wendy zu und ging.
    ***
    Zu Mittag aßen Professor Zamorra und Carl Hexman Hamburger aus dem Tiefkühlschrank. Hinterher gab es aufgetaute Erdbeeren mit Schlagsahne und viel Zucker.
    Als sie beim Kaffee angelangt waren, wolle Carl hören, was Zamorra bei den Moffatts erreicht hatte. Er stellte das Geschirr in den Spülautomaten, während der Professor berichtete. Zamorra gab die seiner Meinung nach prägnantesten Sätze der Unterhaltung wortgetreu wieder. Den Rest streifte er mit wenigen Worten.
    Und dann fragte er: »Wer ist Gareth Lumley, Carl?«
    Die Frage kam so unvermittelt, daß Hexman den Professor erst mal verwirrt anschaute. »Lumley?«
    »Gareth Lumley«, nickte Zamorra. Carl musterte ihn. »Wie kommst du denn zu diesem Namen?«
    Zamorra klärte ihn auf. »Barton machte auf mich einen äußerst nervösen Eindruck. Wenn nicht alle Leute im Ort sagen würden, daß er nichts mit Whorfs Verschwinden zu tun hat, ich würde behaupten, daß er sehr wohl etwas damit zu tun hat. Jedenfalls steht für mich fest, daß dieser

Weitere Kostenlose Bücher