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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Hexman fuhr sich nervös über die Lippen. »So schreit nur jemand, dem Whorf begegnet ist!« stieß er atemlos hervor.
    Zamorra sprintete sofort los. Carl folgte ihm. Keuchend erreichte er das Gebäude. Die furchtbaren Schreie nahmen kein Ende. Zamorra trommelte mit den Fäusten gegen die Tür.
    Wenn man ihm nicht aufmachte, wollte er die alte Tür eintreten. »Aufmachen!« brüllte er.
    Jemand kam mit schweren Schritten gelaufen. Die Tür flog auf, nachdem ein Riegel zur Seite geschleudert worden war.
    Ein Mann glotzte Zamorra mit entsetzensstarrem Blick an. Es war Abel Cool. Er wankte dem Professor händeringend entgegen. »Sie… sie hat den Verstand verloren…«
    »Ihre Frau?«
    »Vanessa«, nickte Cool. Die Frau schrie immer noch.
    »Wo ist sie?« wollt Zamorra wissen.
    »Oben. Im Schlafzimmer.«
    Er brauchte Zamorra den Weg nicht zu zeigen. Der Parapsychologe brauchte nur auf die langgezogenen Schreie zuzulaufen. Carl folgte ihm. Cool hatte nichts dagegen, Zamorra lief die Stufen hinauf, so schnell er konnte. Cool kam ihnen langsam nach. Obwohl er viel Alkohol im Blut hatte, wirkte er im Moment vollkommen nüchtern. Das war der Schock.
    Zamorra erreichte die Schlafzimmertür. Sie war halb offen. Der Professor machte sie ganz auf.
    Was er dann sah, nahm ihm den Atem.
    Vanessa Cool kniete auf dem Boden. Sie stieß unentweg gellende Schreie aus.
    Blut rann ihr über das verzerrte Gesicht. Zamorra gingen ihre Schreie durch Mark und Bein. Aber noch mehr erschütterte ihn das, was sie machte.
    Sie schlug ununterbrochen mit dem Kopf gegen die Wand. Das gab jedesmal einen dumpfen, wummernden Ton. Sie hörte nicht damit auf. Sie war nicht mehr bei Sinnen.
    Zamorra stürzte sich auf sie.
    Verrückte sind kräftig.
    Sie schüttelte den Professor mühelos ab und rammte den Schädel wieder gegen die Wand.
    »Carl!« keuchte Zamorra. »Hilf mir! Schnell!«
    Gemeinsam rissen sie die Frau von der Wand weg. Sie legten sie auf das Bett.
    »Nicht aufs Bett!« kreischte Vanessa in panischem Entsetzen. »Nicht aufs Bett!«
    Zamorra zerrte unter der Tobenden das Laken weg. Carl preßte sie nieder. Sie wand sich wie eine Schlange unter ihm.
    Er keuchte.
    Sie konnte sich von ihm befreien. Sofort zuckten ihre Finger zu seinem Gesicht hoch. Sie wollte ihm die Augen auskratzen. Zamorra verhinderte das, indem er sich auf die hochzuckende Hand warf und sie wieder nach unten drehte. Dann warf er der Frau das Laken über die Brust.
    Er kroch unter das Bett und zurrte das weiße Tuch fest. Außerdem fesselte er Vanessas Beine mit dem Bindegürtel eines Schlafrocks, der auf dem Boden lag.
    Das Laken preßte Vanessa fest aufs Bett. Man mußte sie vor sich selbst schützen, sonst hätte sie sich das Leben genommen.
    Das Fenster war offen.
    Cool wankte zur Tür herein.
    Erschüttert starrte er seine Frau an, die noch immer kreischte und tobte. Sie bot einen entsetzlichen Anblick.
    Zamorra sagte: »Ein Krankenwagen muß sie abholen.«
    Cool nickte. »Würden Sie für mich anrufen?«
    »Ja. Das mach’ ich. Wie kam es zu diesem… Anfall?« wollte Zamorra wissen.
    »Keine Ahnung«, sagte Cool. »Sie hat den Verstand verloren. Ganz plötzlich. Ich war unten. Sie hatte sich schon ins Bett gelegt. Auf einmal hat sie zu schreien angefangen. Ich weiß nicht, aus welchem Grund. Ich bin natürlich sofort hochgerannt, aber sie war allein.«
    Zamorra sog die Luft prüfend ein.
    Dann wußte er, daß Vanessa Cool nicht allein gewesen war.
    Die Frau hatte Besuch von Lauritz Whorf gehabt.
    Und darüber hatte sie den Verstand verloren.
    ***
    Professor Zamorra arrangierte es, daß Vanessa Cool von einem Krankenwagen abgeholt wurde.
    Er schaute sich das Fenster an, durch das Whorf seiner Meinung nach das Schlafzimmer verlassen hatte, kurz bevor Abel Cool den Raum betrat. Keine Spuren. Zamorra wollte sich mit Cool unten im Wohnraum zusammensetzen und mit ihm reden, aber er paßte nicht gut genug auf ihn auf. Und als er dann merkte, daß der Mann pausenlos Whisky in sich hineinschüttete, hatte er keine Möglichkeit mehr, ihn vor dem Umfallen zu bewahren.
    Er sackte einfach zusammen und war mit nichts mehr wachzukriegen. Zamorra und Hexman brachten den Mann ins Bett. Dann gingen sie nach Hause und legten sich ebenfalls hin.
    Zamorra konnte lange Zeit nicht einschlafen, denn ihn beschäftigte die Frage, was Whorf in dieser Nacht noch alles anstellen würde.
    Es passierte zum Glück nichts mehr.
    Am nächsten Morgen nahm Zamorra ein erfrischendes Bad. Er überlegte,

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