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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Mann Probleme am Hals hat.«
    »Barton Moffatt?« fragte Hexman mit ungläubiger Stimme. »Hör mal«, -Carl lachte, als wäre Zamorra nicht ganz richtig im Kopf - »da bist du aber ganz gewaltig auf dem Holzweg. Barton kann keiner Fliege etas zuleide tun. Jeder in Lynton wird dir das bestätigen…«
    »Ich will jetzt nicht auf den Stuhl - steigen und eine Lobeshymne auf mich anstimmen, aber eines mußt du mir schon zugestehen, daß ich ein bißchen mehr Menschenkenntnis habe als du und die Leute von Lynton, okay? Ich habe seit Jahren mit Menschen zu tun, die irgend etwas ausgefressen haben. Ich kenne diesen speziellen Blick, mit dem sie dir begegnen, wenn sie kein reines Gewissen haben, wenn sie dich belügen und hinters Licht führen wollen. Tut mir leid, Carl, aber diesen Blick habe ich auch bei Barton Moffatt entdeckt…«
    »Und was hat das alles mit Gareth Lumley zu tun?«
    Das konnte Zamorra leicht erklären. »Bartons Verhalten war nicht so, daß ich mich einfach von ihm verabschieden und ihn vergessen konnte. Ich blieb am Ball. Und ich brauchte nicht lange zu warten, da trat Moffatt ziemlich nervös aus seinem Haus. Er blickte sich um, wie ein kleiner Junge, der ein Fenster eingeworfen hat. Dann eilte er durch das Dorf. Ich folgte ihm. Er bemerkte mich nicht. Er betrat das Haus von Gareth Lumley. Ich schlich mich an eines der offenen Fenster heran. Barton hatte mit Lumley bereits alles besprochen. Er verabschiedete sich schon wieder. Ich hörte ihn sagen: ›Also dann bis heute abend. Neun Uhr.‹ Dann verließ er Lumleys Haus und begab sich in die nächste Kneipe. Deshalb stelle ich meine Frage jetzt noch einmal: Wer ist Gareth Lumley?«
    Hexman zündete sich eine Zigarete an. »Lumley führt viele Bezeichnungen…«
    »Zum Beispiel?«
    »Magier. Spiritist. Geisterbeschwörer. Er hält hin und wieder Seancen in seinem Haus ab. Er ist ein Medium, sagt man. Er kann mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen. Leute, die mit ihren verstorbenen Angehörigen oder Freunden in Verbindung treten möchten, gehen zu Lumley, der diesen Kontakt für sie herstellt.«
    »Dann möchte Barton Moffatt heute abend also mit Lauritz Whorf in Verbindung treten! Interessant. Weißt du was, Carl?«
    »Hm?«
    »Wir werden heute abend in der Nähe dieses Hauses sein. Möglich, daß uns Whorf über den Weg läuft…«
    Carl schluckte. Zamorra merkte, daß etwas mit ihm nicht stimmte und fragte: »Was ist?«
    Hexman seufzte: »Glaubst du wirklich, daß es uns gelingen wird, Whorf unschädlich zu machen?«
    Dämonen sind unberechenbar. Man weiß bis zuletzt nicht, wie man mit ihnen dran ist. Das behielt Zamorra natürlich für sich. Zu Hexman sagte er: »Du wirst sehen, Carl! Er ist uns nicht gewachsen!«
    »Wollen wir jetzt auf den Friedhof gehen?« fragte Carl.
    »Okay, sehen wir uns auf dem Friedhof um.«
    Der Friedhof war ein kleiner Gottesacker gleich hinter der Kirche von Lynton. Die Männer sahen sich eine Gruft nach der anderen an.
    Plötzlich - Zamorra und Hexman waren gerade wieder die schwarzen Marmorstufen einer prächtigen Familiengruft hinabgestiegen - schob sich ein Schatten vor den Eingang.
    Carl zuckte mit einem krächzenden Laut herum. Auch Zamorra wandte sich um.
    Da stand ein häßlicher Kerl, er hatte einen Spaten in beiden Händen, und diesen Spaten hielt er so, als wollte er den beiden damit den Schädel spalten.
    »Grabschänder, was? Heraus!« knurrte er mit einer seltsamen hohlen Stimme. »Heraus! Sofort herauskommen!«
    Zamorra verließ die Gruft zuerst, denn wenn der Kerl mit dem Spaten zuschlug, sollte der Hieb nicht Carl treffen.
    Der Häßliche wich zwei Schritte zurück.
    Er hatte hohe Schuhe an den Füßen, mit zolldicken Sohlen. Der Kies knirschte unter seinen Schritten. Seine Kleider waren abgetragen, schwarz und schäbig. Sein Kopf war schmal und lang. Er hatte nur noch wenig Haare. Sie waren seidig dünn und stellten sich im Wind immer wieder auf.
    Die Nase sprang wie ein gefährlicher Schnabel aus seinem Gesicht hervor. Seine Augen lagen in tiefen, grau umrandeten Höhlen, die bleichen Wangen fielen ein. Trotzdem wirkte dieser Mann ungemein zäh und kräftig. Zamorra schätzte ihn auf sechzig.
    »Wer sind Sie?« fragte der Professsor ihn, obwohl ihm diese Frage eigentlich nicht zustand.
    »Robert Goldstone!« sagte er. Zamorra roch den billigen Fusel, den er getrunken hatte. »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Professor Zamorra. Und das ist Carl Hexman. Er hat Whorfs Haus gekauft. Sie müßten ihn eigentlich

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