0147 - Amoklauf der Maschinen
überzugehen. Das war auch erst in zweiter Linie wichtig.
Dr. Bryant zielte sorgfältig und schoß. Einer der beiden Roboter kippte zur Seite, drehte sich um seine eigene Achse und begann zurück in die Senke zu rutschen. Bryant lächelte grimmig.
Der zweite Posbi feuerte seine Waffe auf den Verletzten ab.
Obwohl der Schutzschirm die Wirkung des Treffers fast völlig absorbierte, wurde Bryant von den Ellenbogen gerissen und fiel schwer auf seinen Rücken. Der Schmerz raubte ihm fast seine Sinne. Er hörte sich etwas Sinnloses schreien, aber dann war er schon wieder auf den Ellenbogen und schoß. Doch seine Hand zitterte so stark, daß er nicht treffen konnte. Der Posbi kam näher.
Er ging genau zwischen den Metallkugeln, als verfüge er über eine automatische Bahnregulierung. Bryant schoß noch zweimal, bis er wiederum getroffen wurde. Diesmal richtete er sich nicht wieder auf. Er besaß einfach nicht die Kraft dazu. Ruhig lag er auf dem Rücken und blickte in den wolkenlosen Himmel hinauf.
Gleich würde der Posbi bei ihm sein, um ihn endgültig zu vernichten. Dr. Bryant schloß die Augen. Er wollte den Tod nicht über sich sehen. Plötzlich hörte er ein Poltern, als stieße Metall gegen Metall. Er öffnete die Augen. Der Posbi war nicht in seiner Nähe. Mit neuem Mut hob Dr. Bryant seinen Kopf. Der Roboter war verschwunden. Dafür näherten sich zwei andere Gestalten seinem Platz. „Hallo, Doc!" rief Marshall und steckte seinen Desintegrator zurück in den Gürtel. „Ich sehe, Sie schnappen nach frischer Luft."
Bryants Lächeln wurde zu einer schmerzlichen Grimasse.
„Sie sind genau im richtigen Augenblick zurückgekehrt", flüsterte er. „Haben Sie den Burschen erwischt, der auf mich losging?"
„Er liegt dort unten", antwortete Yokida für den Telepathen. „Ich habe ihn in die Senke hinabgeworfen."
Diese Gelassenheit wirkte befreiend und wohltuend.
„Leider ist damit das Problem der Posbis noch nicht aus der Welt geschafft", fügte Marshall hinzu. „Die ganze Truppe kommt aus der Stadt zurück und befindet sich auf dem Marsch hierher."
Aufseufzend sank Dr. Bryant zurück. „Was sollen wir tun?" fragte er. „Van Moders und Riesenhaft sind noch im Schiff. Sie suchen nach dem Hypersender." Marshall schaute ins Tal. Er wurde ernst.
„Wenn sie sich nicht beeilen, müssen wir versuchen, die Roboter irgendwie aufzuhalten", sagte er. „Wo steckt Tschubai?" erkundigte Dr. Bryant sich mühsam. Marshall entgegnete: „Er ist noch in der Stadt, um den Eingeborenen zu helfen." Er nickte Yokida zu.
„Bleiben Sie bei Dr. Bryant, Tama. Ich werde versuchen, Van Moders und Riesenhaft bei ihrer Suche zu helfen. Rufen Sie uns sofort über Helmfunk, wenn die Posbis näherkommen."
„Gut, Sir", bestätigte der Telekinet. „Vielleicht taucht auch Ras inzwischen hier auf." Marshall entfernte sich rasch. „Wie fühlen Sie sich, Doc?"
erkundigte Yokida sich freundlich. Bryant sah die Zuversicht in den dunklen Augen des Japaners. „Besser", sagte er mit rauer Stimme.
Yokida lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der Metallkegel, schaute in das Tal und wartete auf die Posbis.
*
Van Moders hatte zwar feste Vorstellungen von dem Aussehen eines Hypersenders der Posbis, aber es war reiner Zufall, daß er ihn entdeckte. Sie gingen durch einen der unzähligen Gänge, als Dr. Riesenhaft das Loch in der Wand fand.
„Sehen Sie", rief er Van Moders zu. „Durch den Aufprall hat sich hier ein Riß gebildet." Er ging darauf zu und blickte hinein. „Man kann einen großen Raum einsehen", erklärte er. Van Moders trat neben ihn und schob seinen Kopf in die gewaltsam geschaffene Öffnung. „Nebenan ist es hell", stellte er fest. Er schaute sich um und entdeckte die Sendeanlage am gegenüberliegenden Ende des Raumes. „Wir müssen irgendwie hinein", erklärte er. „Ich glaube, daß der Sender dort auf gebaut ist."
„Das Loch ist zu eng", sagte Riesenhaft skeptisch. „Wir müssen den richtigen Eingang suchen."
„Der ist bestimmt im oberen Stockwerk", knurrte Van Moders.
„Treten Sie etwas zurück, Doc, ich werde den Eingang vergrößern." Sie zogen sich in den Gang zurück. Van Moders zog seine Thermowaffe und legte auf die beschädigte Stelle an. Der weißglühende Strahl traf auf das Metall, das nach wenigen Sekunden unter der extremen Hitze zu glühen begann.
Zerschmolzene Teile tropften auf den Boden. „Ich schweiße uns eine Öffnung", sagte Van Moders. „Das erspart uns die Suche nach einer
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