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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Funkanlage durch.
    Beide Ergebnisse waren negativ. Die Maschine ließ sich von Menschenhand nicht mehr lenken, und der Autopilot war ebenfalls ausgefallen.
    »Kurs West«, murmelte Brittan. »Der wird genau eingehalten.« Er schaute auf die Borduhr. »In der Zeit sind wir auch. Seltsam, seltsam. Ich begreife das nicht.«
    Wir flogen also weiter. Und immer noch begleitete uns der dicke, kaum mit Blicken zu durchdringende Nebel. Er hüllte die Maschine ein wie ein gewaltiges Tuch.
    Die Teufelsfratze hatte ich bisher nicht wieder gesehen. Wahrscheinlich hatte sie nur ein Beweis für unerklärliche Existenz dieses Horror-Nebels sein sollen.
    »Meine Güte, da macht man was mit«, murmelte der Kapitän und griff zur Zigarettenschachtel. Wir alle nahmen ein Stäbchen und rauchten schweigend.
    »Soll ich Kaffee kommen lassen?« fragte Brittan.
    »Das wäre gut.«
    »Okay.« Der Flugzeugführer rief die Pantry. Eine der Stewardessen hob ab. Es war Judy.
    »Können Sie vier Tassen Kaffee bringen, Judy?« fragte der Captain.
    »Gern, Sir. Ich habe gerade frischen gemacht. Wie sieht es aus? Wir sinken ja nicht mehr.«
    »Den Umständen entsprechend. Wenn wir uns halten, ist es ja gut.«
    »Eine Erklärung für die Existenz des Nebels haben Sie noch immer nicht?«
    »Nein.« Brittan legte das Sprechgerät weg und drehte sich in seinem Pilotensitz. »Irgendwann müßten wir uns etwas einfallen lassen«, wandte er sich an mich.
    »Ja.« Ich ließ mir auch etwas einfallen. Bisher hatte ich das Kreuz nicht offen getragen. Nun zog ich es aus dem Hemdausschnitt und ließ es offen vor meiner Brust baumeln.
    Drei Augenpaare starrten das Kruzifix an. Der sonst so schweigsame Funker fragte: »… was hat das zu bedeuten, Mr. Sinclair?«
    »Es ist ein Schutz.«
    »Wovor?«
    »Vielleicht vor dem Nebel.«
    Für diese Antwort erntete ich ein Lächeln, aber ich wußte es besser. Schon einmal hatte mich das Kreuz beschützt, als ich vor der Kirche in Grynexxa gegen die Zombies kämpfte. Der Nebel hatte das Kreuz gemieden, als hätte er Angst davor, und um mich herum war damals ein regelrechts Loch in der Nebelsuppe entstanden.
    »Einen abergläubischen Polizisten habe ich auch noch nicht gesehen«, meinte der Co-Pilot.
    »Das hat mit Aberglauben nichts zu tun.«
    »Ich weiß nicht.«
    Plötzlich sprang der Bordingenieur auf. »Verdammt!« fluchte er.
    »Der Nebel dringt in das Cockpit!«
    Diese Meldung alarmierte uns. Ich hatte gehofft, daß er draußen bleiben würde, aber das war nicht der Fall. In langen Schlieren drang der Nebel ein, als bestünde überhaupt kein Hindernis für ihn.
    Teufelswerk!
    Ich packte den Funker an der Schulter und schob ihn zur Seite.
    Jetzt mußte sich zeigen, ob das Kreuz dem Nebel noch immer widerstand. »Gehen Sie bis zur Tür zurück!« fuhr ich die drei Männer an. »Machen Sie schon, schnell!«
    »Ja, aber…«
    Ich sah die erstaunten Gesichter. Niemand wußte so recht, was das zu bedeuten hatte.
    »Gehen Sie!« Meine Stimme klang scharf. Ich war auch nervös, denn wenn der Nebel ins Cockpit eindrang, was sollte ihn daran hindern, auch in den Passagierraum zu gelangen?
    Deshalb meine überempfindliche Reaktion.
    Die Männer hatten eingesehen, daß es besser war, wenn sie mir die Initiative überließen. Sie waren für die technischen Checks im Cockpit verantwortlich, was nun kam, das begriffen sie nicht.
    Der Nebel quoll am Boden der Kanzel hervor. Er stieg schnell höher und breitete sich aus. Ebenso schnell hielt ich mein Kreuz in der Hand, ging in die Knie und hielt es gegen den hereinquellenden Nebel.
    Die Masse und das Kreuz berührten sich.
    Plötzlich gab es ein zischendes Geräusch. Gleichzeitig flog eine kleine Funkenbahn hoch und verlöschte noch in der Luft stehend.
    Mir war es, als würde ich in der Ferne ein leises, gequältes Wimmern hören. Ich konnte mir auch denken, wieso. Dieser Nebel setzte sich aus zahlreichen Seelen zusammen, die früher in Menschenkörpern gelebt hatten und deshalb nicht in das Reich des Spuks eingegangen waren. Was keiner außer mir für möglich gehalten hatte, geschah.
    Der Nebel zog sich zurück!
    Die Kraft des Kreuzes war einfach stärker als er. Die Reste der Todeswolke verschwanden.
    Ich erhob mich und nickte den anderen zu. »Vorerst sind wir ihn los«, sagte ich.
    Die drei Männer schauten mich an. »Mein Gott«, flüsterte Brittan.
    »Sie haben es tatsächlich geschafft?«
    »Sieht so aus.« Mir gelang sogar ein Lächeln.
    »Mann, Sinclair, ich will ja

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