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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so bleibt, können wir ja beruhigt sein.«
    Er vergaß dabei leider die Landung. Sollte uns die Wolke nämlich bis New York in ihren Krallen halten, kamen wir sehr schwer dem Boden entgegen, dann mußte eine Blindlandung versucht werden.
    Das waren Probleme der Zukunft, und wahrscheinlich würden wir mit ihnen gar nicht konfrontiert werden.
    Der Nebel war da. Ich sah das Hin- und Herquellen der langen Nebelschlieren, Dinge, die ich kannte, und es bildeten sich auch Gestalten heraus, die mich nur entfernt an menschliche Formen erinnerten und dem Vergleich mit Monstern durchaus standhielten.
    Ja, das waren die Nebelgeister, entstanden aus den Seelen der Menschen, die Dr. Tod seiner verdammten Wolke zugeführt hatte, damit sie stärker und kräftiger wurde.
    Die Mannschaft im Cockpit schien die Gestalten nicht zu sehen, jedenfalls sagte niemand etwas.
    Es klopfte an die Tür.
    Wir sahen uns kurz an. Ich nickte, und der Captain fragte: »Wer ist da?«
    »Judy, Sir.«
    An der Stimme erkannte ich die Stewardeß, die mich bei der Ankunft eingewiesen hatte.
    »Kommen Sie rein.«
    Vorsichtig wurde die Tür aufgestoßen.
    Judy erschien. Unter dem braunen Haar war ihr Gesicht blaß. Sie schluckte und schloß die Tür.
    »Was ist geschehen?« fragte Brittan.
    »Die Passagiere werden unruhig wegen der Nebelwolke«, erklärte Judy. »Es wäre vielleicht besser, wenn Sie etwas sagen, Sir.«
    Brittan nickte.
    »Ja, tun Sie das«, sagte auch ich, wofür ich von der Stewardeß einen dankbaren Blick auffing.
    Der Flugzeugführer griff zum Mikrophon, schaltete es ein und sprach: »Ladies and Gentlemen. Es besteht überhaupt kein Grund zur Beunruhigung. Wir durchfliegen soeben ein Schlechtwettergebiet, das sich leider ziemlich weit ausgebreitet hat. Deshalb müssen wir damit rechnen, daß uns dieser Nebel bis dicht vor die amerikanische Küste begleitet. Diese Information habe ich bereits vom New-York-Tower erhalten. Dort ist die Sicht klar. Behalten Sie die Ruhe und nehmen Sie einen Drink. Meine Mitarbeiter und ich werden versuchen, Ihnen den Flug trotz des schlechten Wetters so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.«
    Brittan nickte und hängte das Mikro wieder ein. »Zufrieden?« fragte er die Stewardeß.
    »Natürlich, Sir. Aber was ist denn nun wirklich passiert? Ich kenne Schlechtwettergebiete.«
    Der Chefpilot hob die Schultern. »Das kann ich Ihnen auch nicht genau sagen. Da müßten Sie schon Mr. Sinclair fragen.«
    Jetzt hatte ich den Schwarzen Peter.
    »Nein, es ist kein Schlechtwettergebiet«, gab auch ich zur Antwort.
    »Wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, das man mit dem Begriff unerklärlich umschreiben kann. Auf jeden Fall birgt dieser Nebel eine Gefahr.«
    »Für alle?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und welche Gefahr ist das?« Judy war in den letzten Sekunden etwas blasser geworden.
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Sie schaute mich an, und ich bemerkte, daß sie grüne Augen hatte.
    »Können Sie nicht, oder wollen Sie nicht?«
    Captain Brittan mischte sich ein. »Am besten, Sie gehen jetzt wieder zu den Passagieren zurück, Judy. Dort ist schließlich Ihr Arbeitsplatz. Überlassen Sie alles weitere uns.«
    »Ich habe verstanden.« Judy machte kehrt und verließ das Cockpit mit hochrotem Kopf.
    Ein wenig schuldbewußt schaute Brittan mich an. »Was hätte ich sagen sollen?«
    Ich nickte. »Sie habe das richtige getan. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Danke. Und wie geht es weiter?«
    »Wir müssen warten, Captain.«
    Brittan verzog das Gesicht. »Das paßt mir nicht«, murmelte er.
    »Ich werde versuchen, mit New York Kontakt aufzunehmen. Mal sehen, was sich da tut.« Er wandte sich an den Bordingenieur.
    »Stellen Sie eine Verbindung her.«
    »Okay.«
    Wir warteten so lange. Ich stand so, daß ich den Rücken des Mannes sehen konnte.
    Der Funker schüttelte den Kopf. »Das gibt es doch nicht«, schimpfte er.
    »Was ist los?« fragt Brittan.
    »Ich bekomme keine Verbindung.«
    »Wieso?«
    »Die Leitung ist tot. Kein Kontakt mit New York.«
    »Vielleicht sind wir noch zu weit weg.«
    »Nein, unsere Anlage ist ausgezeichnet.« Er kippte noch ein paar Schalter herum, rief New York an, aber die Verbindung kam nicht zustande. »Es tut mir leid, Sir. Nichts zu machen.«
    Brittan strich mit zwei Fingern die Gesichtsfalten an seinem Nasenrücken nach. »So sieht die Sache also aus«, murmelte er. »Der Nebel scheint ein stärkerer Feind zu sein, als ich dachte. Verdammt,

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