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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeigte.
    »Wissen Sie nun, warum ich vor dem Nebel solch eine Angst hatte?« fragte ich ihn.
    Er nickte.
    Es hatte keinen Zweck, vor der Wahrheit jetzt die Augen zu verschließen. Da mußten wir durch. Deshalb sagte ich: »Wir müssen damit rechnen, daß der Todesnebel auch in den Passagierraum eingedrungen ist, Mr. Brittan.«
    »Meinen Sie… meinen Sie, daß …«
    »Ja, es ist möglich.«
    Er focht einen inneren Kampf aus. Ich ahnte, worum es dabei ging und schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Captain, ich werde zu den Passagieren gehen.«
    »Danke.«
    Der Co-Pilot weinte. Er war mit seinen Nerven am Ende. Judy hatte ihm viel bedeutet. Die letzten Minuten mußten für ihn grauenhaft gewesen sein.
    Der Bordingenieur hatte sich wieder ein wenig gefangen. Er drehte sich auf seinem Stuhl herum. »Wie ist das möglich?« flüsterte er mit kaum zu verstehender Stimme.
    Ich hob die Schultern. Was sollte ich ihm auch groß erklären? Wir mußten die Tatsachen hinnehmen. Sollte ich ihm sagen, daß der Würfel des Unheils sich dafür verantwortlich zeigte? Daß er den Nebel produzierte. Der Würfel befand sich in Dr. Tods Hand. Durch seinen Besitz war dieser Mensch-Dämon sehr mächtig geworden, zu mächtig. Den Würfel konnte man manipulieren. Wenn ich ihn in meinen Händen gehabt hätte, wäre es mir möglich gewesen, ihn für die Zwecke des Guten einzusetzen. Da Dr. Tod ihn jedoch besaß, benutzte er ihn, um seine schändlichen Taten noch weiter auszubauen. Und dabei hatte ich auf der Bohrinsel den Würfel fast gehabt.
    »Sie sind also auch machtlos«, stellte der Flugkapitän fest.
    »Nicht ganz. Mein Kreuz kann den Nebel zurücktreiben, aber ich kann nicht überall sein, verstehen Sie?«
    »Ja, ja.«
    Ich fuhr fort. »Wenn ich nicht in der Kabine hier gewesen wäre, dann hätte er Sie getötet. Sie hätten dann als Skelett weiterexistiert, während Ihre Seele eins mit dem Nebel geworden wäre.«
    »Aha«, sagte er, und ich sah ihm an, daß er nichts verstand. Es war auch unbegreiflich, doch es hatte keinen Zweck, die Augen vor den schlimmen Tatsachen zu verschließen.
    »Und Sie wollen wirklich in den Passagierraum?« fragte er.
    »Ja.«
    »Aber wenn nun…«
    »Ich habe das Kreuz. Damit kann ich den Nebel durchqueren, Mr. Brittan. Es schützt mich.«
    »Natürlich.«
    »Außerdem muß ich mich noch um meinen Koffer kümmern. Er befindet sich auch noch dort.«
    »Es war also kein Zufall, daß der Nebel gerade diese Maschine angegriffen hat?«
    »Nein.«
    »Aber die Zusammenhänge behalten Sie lieber für sich.«
    »Das möchte ich gern. Zudem wäre es nicht der richtige Zeitpunkt, Ihnen jetzt alles zu erklären. Wir müssen handeln. Bleiben Sie hier, Sir. Ich gehe, und sollte der Nebel versuchen, in das Cockpit einzudringen, dann rufen Sie mich.«
    »Klar. Und viel Glück, Mr. Sinclair.«
    »Danke.« Glück konnte ich wirklich brauchen. Ich drehte mich um und ging auf die Tür zu. Es war ein schweres Los, das ich auf mich genommen hafte. Meine Hände zitterten, als ich sie auf die schmale Türklinke legte.
    Dann zog ich die Tür auf.
    Zwei Schritte später stand ich im Passagierraum. Sofort hielt ich den Atem an, mein Herz klopfte schneller, und das nackte Grauen sprang mich an.
    Eine dichte Nebelwolke lag innerhalb des Passagierraumes. Die einzelnen Fluggäste waren nur schwer zu erkennen, aber ich konnte deutlich sehen, daß ich keine Menschen, sondern nur noch Skelette vor mir hatte…
    ***
    Ich blieb stehen.
    Sofort drängten die dicken Schwaden auf mich zu, wollten mich ebenfalls umfangen und mir die Haut von meinen Knochen lösen.
    Doch da war noch das Kreuz.
    Wie damals vor der Kirche hatte ich es in die rechte Hand genommen und den Arm ausgestreckt. Und wie damals wiederholte sich auch hier die Reaktion.
    Der Nebel, der schon nach mir gegriffen hatte, teilte sich plötzlich einen Schritt vor mir, blieb stehen, quoll durcheinander und wich sogar zurück.
    Das Kreuz war stärker.
    Ich konnte durch den Mittelgang schreiten.
    Es war ein verflucht schwerer Gang. Überall wo ich hinkam, wich der Nebel zurück, machte mir Platz, damit ich weitergehen konnte, und ich sah rechts und links die Passagiere.
    Skelette!
    Jeder war zu einem Knochenmann geworden. Bei einigen war die Verwandlung noch nicht völlig beendet, sie befanden sich noch im letzten Stadium, und meinen Augen boten sich schlimme, makabre Szenen.
    Zudem hörte ich die erstickten Schreie das schlimme Röcheln, die wehklagenden Laute.
    Der Todesnebel hatte

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