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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Routinejob geben wollte. Sie brauchten nur einen Koffer aus einer bestimmten Wohnung zu stehlen. Wenn sie ihn hatten, sollten sie zum Flughafen Heathrow fahren und dort die erste Überseemaschine nach New York nehmen.
    Mehr hatte der Mann nicht gesagt. Als sie einverstanden waren, hatten sie 5000 Pfund Vorschuß bekommen und zwei Flugtickets.
    Rick Ramford zündete sich eine Zigarette an und schirmte die Glut in der hohlen Hand ab. Eine alte Gewohnheit aus dem Knast. Rauchend schlenderten sie weiter. In ihren blauen Mänteln sahen sie aus wie zwei Geschäftsleute. Den Vorschuß hatten sie schon geteilt. In den Brieftaschen knisterten die Scheine.
    »Mich würde wirklich interessieren, was in dem Koffer steckt«, meinte Ramford.
    Smith blieb stehen. Der Wind wühlte seine wenigen Haare hoch.
    »Mach dich nicht unglücklich, Junge. Dieser Glatzkopf hat verboten, den Koffer zu öffnen.«
    »Richtig. Aber wenn da nun eine Bombe drin ist?«
    »Kaum.«
    Rick lachte. »Das sagst du. Ich frage mich sowieso, wie wir durch die Kontrolle am Flughafen kommen sollen. Wenn die verlangen, daß wir den Koffer öffnen, sehen wir lecker aus.«
    »Das laß nur meine Sorge sein.«
    »Wieso? Weißt du mehr?«
    Roy Smith lächelte. »Vielleicht…«
    »Rede, Mensch.«
    »Nein.« Smith setzte seinen Weg fort, und Rick blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Manchmal ärgerte es ihn, daß Roy der Boß war, aber der hatte wirklich mehr auf dem Kasten und das gab Rick auch ohne weiteres zu.
    Roy Smith blieb hart. Er ließ sich auf keine Diskussion mehr ein, sondern eilte mit schnellen schritten dem nächsten Taxistand entgegen. Dort standen immer Wagen, besonders nach Mitternacht.
    »Wohin, Sir?« fragte ein Fahrer, als er Roy die Tür aufhielt.
    »Heathrow!«
    »All right, Sir.«
    Roy und Rick stiegen ein. Sie waren zufrieden, ihre Aufgabe lag erfüllt hinter ihnen, und sie gestatteten sich sogar ein kleines Nickerchen. Denn Nerven besaßen die beiden Einbrecher, die hatten sie sich im Knast zugelegt.
    Allerdings hätte sich der Driver gern muntere Gäste vorgestellt.
    Wenn er das Schnarchen hörte, wurde er selbst müde. Als die Lichterkette des Flughafens in der Ferne auftauchte, weckte er seine beiden Fahrgäste.
    »Sie haben ja herrlich geschlafen.«
    »Das brauchten wir auch.«
    Der Fahrer lachte. »So gut möchte ich es auch mal haben, aber ich muß nachts fahren.« Er ließ den Wagen auf einem der großen Parkstreifen ausrollen.
    Roy Smith zahlte den Preis, stieg aus und nahm den Koffer mit.
    Das Licht machte hier die Nacht zum Tag. Über die großen Rollfelder trieben Dunststreifen, die von Wind erfaßt wurden und als skurille Gebilde davonsegelten.
    »Wo sollen wir hin?« fragte Ramford.
    Smith schaute sich um. »Wir gehen an die Bar und trinken ‘ne Kanne Kaffee.«
    »Wann startet denn die Maschine?«
    »In drei Stunden.«
    »Shit. Eine verdammt lange Zeit.« Rick Ramford schlug wütend mit der Faust in seine Handfläche. »Was sollen wir solange anstellen?«
    »Kaffee trinken, mein Lieber, was sonst?«
    »Du hast vielleicht Humor«, knurrte Ramford. »Leider nur den falschen.«
    ***
    Ich trank das Wasser in langen, durstigen Zügen, und es schmeckte mir köstlicher als teurer Sekt. Shao hatte mir ein feuchtes Tuch in den Nacken gelegt, das die Schmerzen linderte. Jetzt hockte sie und Suko vor mir.
    Beide schauten mich besorgt an.
    Ich verzog das Gesicht und stellte das Glas zur Seite. »Was seht ihr mich so an? Bin ich ein Aussätziger? Das kann ja schließlich jedem passieren, daß er einen über den Schädel bekommt.«
    Shao raffte ihren Morgenrock über die wohlgeformten Knie. »Wir machen uns nur Sorgen.«
    Ich winkte ab. »Mir geht es schon wieder besser.« Gleichzeitig verzog ich das Gesicht, weil ein erneuter Schmerzstich durch meinen Schädel zuckte.
    »Siehst du.« Sukos Stimme klang vorwurfsvoll.
    »Gib mir lieber das Telefon.«
    »Du brauchst einen Arzt«, stellte Shao fest und hielt Suko zurück, der sich schon auf den Weg gemacht hatte.
    »Nein, ich brauche keinen Arzt.«
    »Wie du willst.« Shao stand auf und verließ beleidigt das Zimmer.
    »Ja, ja, die Frauen«, stöhnte der Chinese und stellte mir den Apparat hin. »Hier, ruf an.«
    Ich wählte die Nummer unserer Fahndungsabteilung, die Tag und Nacht besetzt ist.
    Als man dort meine Stimme hörte, stöhnte der Kollege auf. »Ausgerechnet Sinclair. Was ist los?«
    »Es geht um Einbrecher. In meiner Wohnung ist eingebrochen worden. Es waren zwei

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