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0147 - Invasion der Vampire

0147 - Invasion der Vampire

Titel: 0147 - Invasion der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fast zu groß. Zamorra war sicherer, geschützter, wenn er allein war. Es mußte sein.
    Er lächelte ihr zu und konzentrierte sich auf den Zeitsprung in die Vergangenheit. Daß dabei eine örtliche Versetzung vorgenommen wurde, erhöhte zwar den Energieaufwand, aber Zamorra war nicht gewillt, weitere Stunden zu verlieren, in denen er den nächstliegenden Flughafen anfahren, auf die Maschine warten und dann den Ozean überqueren mußte, um dann immer noch nicht an Ort und Stelle zu sein. Zwar spielte durch die Zeitreise diese Verzögerung keine große Rolle, aber ein Sprung noch weiter in die Vergangenheit kostete mehr Kraft, die der magische Vorgang schlußendlich zum Teil auch von seinem Erzeuger nehmen würde, und außerdem war es Nervensache. Zamorra war durch die Verdummungsgefahr und deren ständige Ausdehnung aufgepeitscht, übernervös. Er hielt die Wartezeit nicht aus, mußte etwas tun. Deshalb sprang er mit dem Amulett diesmal nicht nur durch die Zeit, sondern überwand auch die riesige Distanz. Daß es möglich war, hatte er einmal vor langer Zeit experimentiert.
    Nicole sah, wie seine Konturen plötzlich unscharf wurden, verwischten. Sekundenlang wurde er transparent, war dann verschwunden. Fort, als hätte es ihn nie gegeben. In diesem Moment war er bereits in der Vergangenheit. Kommissar LaCourtine hatte ihm die Angaben telefonisch durchgegeben, die er benötigte.
    Nicole wandte sich ab. Irgendwo in ihr brütete das dumpfe Gefühl, daß nicht alles so glatt gehen würde wie früher. Etwas stimmte nicht. Ein sechster Sinn warnte sie. Gefahr drohte, doch sie konnte nicht erkennen, woher diese Gefahr kam - und wem sie drohte.
    Ihr, Nicole?
    Oder Zamorra?
    Verließ ihn diesmal das Glück? Würde er in der Vergangenheit den Tod finden? Nicole dachte an die Vampire, an die erschreckende Anzahl dieser Ungeheuer und ihr Morden in aller Welt. Ihre Raumschiffe und die seltsamen Strahlwaffen…
    Komm zurück, dachte sie, und ihre Angst um den Mann, den sie liebte, wurde immer größer.
    ***
    Lesly Donnel lehnte sich an die Bretterwand, fischte nach seiner Zigarettenpackung und nahm eines der Stäbchen heraus, um es dann gemütlich in Brand zu setzen.
    »Man sollte meinen, es ginge um ein neues Projekt der NASA oder eine geheime Entwicklung der Army«, brummte er. »So etwas… Die spinnen, die Filmemacher!«
    Pat Hughes nickte. »Stimmt, bloß stört’s mich nicht. Mir ist es egal, ob mein Auftraggeber Uncle Sam oder irgendein Filmbonze ist. Hauptsache, die Kasse stimmt, und der Bursche zahlt ja verdammt gut.«
    Die beiden Männer gehörten zu der Wachgruppe eines privaten Sicherheitsdienstes, die beauftragt worden waren, jenes Gelände gegen unliebsame Besucher wirksam abzuschirmen, in welchem der Film »Vampire vom Planeten Dragon« gedreht wurde. Und unliebsamer Besucher war eigentlich jeder, der nicht direkt mit den Dreharbeiten zu tun hatte. Das Studio, in dem die Innenaufnahmen hergestellt wurden, und das Gelände, in dem die Außenkulissen aufgebaut worden waren, wurden fast schärfer bewacht als Fort Knox mit seinen Goldvorräten. Nicht einmal Hubschrauber wurden über dem Gelände geduldet.
    Im Laufe der Jahrzehnte hatte sich die Filmbranche in ihren Methoden stark gewandelt. Jeder Filmproduzent will das Milliardengeschäft machen, nachdem er zunächst Millionen investiert. Nach dem Motto »Nur was teuer ist, ist gut« werden Unsummen in Filmprojekte gesteckt, welche früher mit weniger aufwendigen Mitteln ebenso gut durchgeführt wurden. Die Konkurrenz ist jedoch scharf, und wenn ein anderer mit einer ähnlichen Filmidee schneller ist und seinen Film früher in die Kinos bringt, kassiert er ab, und der andere sieht seine investierten Millionen nie wieder. Aus diesem Grunde blühte in den letzten Jahren neben der Staats- und Industriespionage auch die Filmspionage auf.
    Donnel und Hughes gehörten zu den Männern, die dafür zu sorgen hatten, daß kein Spion, kein Reporter, kein Neugieriger ohne Sondergenehmigung auch nur in die entfernte Nähe der Kulissen kam. Riesige Zäune, die allein Zehntausende von Dollars gekostet hatten, sorgten dafür, daß niemand zufällig auf das Gelände schielen konnte.
    »Kennst du den Boß überhaupt?« fragte Donnel nach ein paar Zügen an seinem Feuerbestatter. Hughes zuckte die Schultern. »Du weißt doch, daß wir über eine Agentur bezahlt werden. Ich glaube, wer die ›Vampire vom Planeten Dragon‹ produziert, wissen nur zehn oder zwölf Leute wirklich. Man munkelt

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