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0147 - Invasion der Vampire

0147 - Invasion der Vampire

Titel: 0147 - Invasion der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zahlensymbole wurden eingeblendet.
    Doch der Kommandant verzichtete darauf, die Bordwaffen auszulösen und den Jumbo-Jet zu vernichten. Es war seine Aufgabe, das Wesen neben ihm zu einem bestimmten Punkt der Erdoberfläche zu bringen, nicht aber, Beute zu zerstören. Denn alles Leben, das sich auf der Erde regte, war als Beute erklärt worden. Es’chatons Befehle ließen dafür Freiraum.
    Auch die Gestalt neben dem Kommandanten hatte den Flug des Passagierflugzeuges verfolgt. »Wir sind nicht mehr weit«, sagte er schließlich. »Dort unten muß es sein.«
    Er streckte die Hand aus und deutete auf eine Stelle des Schirmes. Sofort wurde der Ausschnit vergrößert und zeigte die Landschaft, als sei sie nur ein paar hundert Meter entfernt.
    Frankreich, Loire-Tal, ein Schloß…
    »Château de Montagne«, murmelte das Wesen neben dem Kommandanten. Es war groß, schlank und wirkte wie ein Leistungssportler oder Filmschauspieler. Graue Augen blitzten. Vor der Brust des Mannes hing ein silbernes Amulett.
    Der Mann, der ruhig zwischen den Vampiren in der Zentrale des Raumschiffes stand und jetzt seine Kursanweisungen gab, um Château Montagne zu erreichen, war - Professor Zamorra!
    ***
    Hollywood! Vom vielgerühmten Zauber der Filmstadt bekam Zamorra kaum etwas mit. Sein Zeitsprung in die Vergangenheit brachte ihn genau dorthin, wohin er wollte - auf das Gelände, auf dem die Dreharbeiten für den Horror-Weltraumfilm stattfanden. Er materialisierte direkt in der Nähe des Bretterzaunes und sah sich blitzschnell um.
    Er mußte sofort handlungsbereit sein, durfte keine Sekunde verlieren. Darauf hatte er sich schon bei Beginn seiner Reise in die Vergangenheit seelisch vorbereitet. Denn es mochte sein, daß er inmitten einer Gruppe von Menschen erschien - oder inmitten einer Horde Vampire…
    Deshalb war er im Moment seiner Ankunft hochkonzentriert. Es dauerte nur Sekunden, bis er in zwei Kilometern Entfernung den hoch aufragenden Turm entdeckte, der sich nahe dem Zentrum des abgesperrten Geländes befinden mußte.
    Beobachtungsmöglichkeit! schrie es in ihm.
    Und Zamorra handelte blitzschnell. Von einem Moment zum anderen verschwammen seine Konturen, verblaßten, wurden eins mit dem Hintergrund. Wie ein Chamäleon. Die magische Mimikry funktionierte.
    Denn Zamorra war nicht nur ein Theoretiker. Er beherrschte die Weiße Magie, vermochte sie anzuwenden wie wenige andere seines Fachgebietes. Denn er besaß nicht nur eine der umfangreichsten Bibliotheken über okkulte, magische und parapsychologische Phänomene, sondern hatte sich einen großen Teil des darin niedergeschriebenen Wissens auch angeeignet und konnte so manchen Zauberspruch aufsagen, der erstaunliche Wirkung erzielen konnte. Doch was hier geschah, war im Grunde nicht einmal Magie, zehrte nicht an seiner Substanz wie alles, was über menschliche Verstandeskräfte hinausging und in den Bereich des eigentlich Unmöglichen überging. Zamorra wandte ein Verfahren der Parapsychologie an, das tibetische Mönche schon seit Jahrtausenden praktizierten. Menschen, denen es möglich war, selbst durch dichteste Menschenmengen zu schreiten, ohne dabei gesehen zu werden.
    Auf diese einfache Weise, die lediglich eine Frage der Konzentration war, entzog er sich vorsorglich jeder Beobachtung, ohne zu ahnen, daß man in jenem Turm, in der zusätzlichen Kontrolle, sein plötzliches Erscheinen entdeckt hatte, es aber nicht zu deuten wußte, weil er jetzt plötzlich spurlos verschwunden war.
    Zamorra setzte sich in Bewegung. Er ging in Richtung des Turmes, weil er dort das Zentrum vermutete, von welchem aus er sich eher orientieren konnte. Zwar würden längst nicht alle Dreharbeiten im Studio oder auf dem Gelände durchgeführt werden; es war üblich, daß - unter ähnlich scharfen Geheimhaltungsbedingungen - auch Aufnahmen an allen möglichen Orten der Welt gedreht wurden. Es bestand also durchaus die Möglichkeit, daß der Meister des Übersinnlichen zu diesem Zeitpunkt ins Leere stieß.
    achte auf die Zeit!
    Er konnte nur vermuten, in die richtige Zeit gesprungen zu sein. Hatten die Arbeiten noch nicht begonnen, waren sie schon vorüber - oder befand er sich im richtigen Zeitraum? Er konnte es noch nicht mit Gewißheit sagen, da der Kommissar ihm über die Zeit der Dreharbeiten weniger exakte Daten als über den Ort des Geschehens hatte liefern können.
    Zamorra war erst ein paar hundert Meter gegangen, als er laute Rufe hörte. Er wandte sich um und sah zwei Männer am Zaun

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