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0147 - Invasion der Vampire

0147 - Invasion der Vampire

Titel: 0147 - Invasion der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der alles gleichzeitig ablief und von den verschiedenen Kameras aufgenommen wurde. Wahrscheinlich würde man hinterher zusammenschneiden, was die beste Wirkung erzielte, und durch die Folge einzelner Szenen eine Dynamik in den Aufbaucharakter dieses Geschehens bringen.
    Doch ehe Zamorra dazu kam, die Handlung näher zu begutachten, ertönten hinter ihm Stimmen.
    »Sollte er das sein?«
    Er fuhr herum und sah drei Männer, die sich ihm rasch näherten.
    War er aufgefallen?
    Wodurch?
    Seine Gedanken überschlugen sich. Dann gewann ein Impuls die Überhand: Misch dich in die Szene! Du bist ein Schauspieler! Die Szene läuft, sie dürfen dich nicht aufhalten!
    Er setzte sich in Bewegung.
    Doch die drei Männer des Wachdienstes schienen seine Überlegungen nicht zu teilen. Sie näherten sich ihm rasch.
    »Stehenbleiben!« rief einer.
    Zamorra ging weiter.
    »Stehenbleiben. Ausweiskontrolle! Warten Sie, oder ich muß von der Waffe Gebrauch machen! Sicherheitsdienst!«
    Zamorra blieb stehen. Hatte er sein Spiel verloren? Seine Hand tastete wie hilfesuchend nach seinem Amulett, doch er konnte es nicht erreichen. Es hing unter der schwarzen Kombination, die er nicht rasch genug öffnen konnte.
    Im gleichen Moment sah er, wie sich an einem der Raumschiffe etwas bewegte. Eine spiralartige Antennenkonstruktion der fliegenden Untertasse drehte sich und zeigte mit ihrer Spitze direkt auf ihn!
    ***
    So kurz der Impuls auch war, er reichte aus. Trotz seiner unerträglichen Helligkeit vermochten menschliche Augen ihn nicht wahrzunehmen, und doch hatte er genügt, etwas aus dem Raumschiff in das Château de Montagne zu transportieren.
    Der hochgewachsene Mann, den es in der Zentrale nicht mehr gab, zuckte in wilden Krämpfen. Die magischen Sperren und Dämonenbanner machten ihm zu schaffen, weil sie den Transportstrahl gestört hatten. Er war dunkler Art, und die weißmagischen Abschirmungen schufen gefährliche Störfelder. Es dauerte ein paar Minuten, bis sich der Mann mit dem Amulett so weit erholt hatte, daß er wieder ganz er selbst war und seine Umgebung wahrnehmen konnte.
    Er dachte an das UFO und an seine Aufgabe. Er würde sie erfüllen, soweit es in seiner Macht stand. Das UFO würde noch eine Weile über dem Loire-Tal verharren und dann zurückkehren.
    Er erkannte die Umgebung, in der er sich befand. Die Erinnerung setzte ein. Er befand sich in seinem Arbeitszimmer im Westflügel. An einer Wand befand sich der eingelassene Spezialtresor, in welchem er das Amulett zu deponieren pflegte, wenn er es nicht trug. Er nahm die silberne Scheibe ab und öffnete den Tresor durch Fingerdruck auf die Sensortaste. Dann legte er das Amulett des Leonardo de Montagne hinein.
    Er brauchte es nicht mehr. Es war werlos. Seine Erinnerung sagte ihm, daß es früher zu ihm gesprochen hatte, doch es war tot. Es gab keine Impulse ab. Warum sollte er sich mit überflüssigem Ballast behängen?
    Die Automatik schloß den Tresor nach drei Sekunden; eine Sicherheitsschaltung, die jedem Dieb, der mehr als drei Sekunden brauchen mußte, allein um den Inhalt des Tresors zu erkennen, die Hand âbtrennen würde. Zamorra lächelte dünn; menschliche Diebe würde es im Château de Montagne nie geben, die Tresor-Falle war nur auf die Diebe aus den Kreisen der dämonischen Geschöpfe angesetzt.
    Eine Weile blieb der große Mann vor dem Panorama-Fenster stehen und sah nach draußen. Dann kam wieder Bewegung in ihn. Er mußte handeln, wie seine Mission es von ihm verlangte, konnte sich nicht in seinem Arbeitszimmer verkriechen.
    Er trat hinaus auf den weiten Flur und entsann sich an Nicole Duval, seine Sekretärin. Sie mußte sich irgendwo aufhalten.
    An Merlin, den Zauberer, dachte der Heimgekehrte nie.
    ***
    Sein untrüglicher Instinkt, der ihn noch nie im Stich gelassen hatte, warnte ihn. Der Gefahrenimpuls peitschte seinen Körper. Professor Zamorra wußte, kaum daß er die Bewegung erkannte, daß der Tod nach ihm griff.
    Er schrie auf. Hinter ihm die Wachmänner, vor ihm die dämonische Gefahr - er entschied sich blitzschnell. Er spurtete los, sprang zur Seite und stürzte. Ein Schuß peitschte. Die Kugel verfehlte ihn um Meter.
    Gleichzeitig kam das helle Singen, das in seiner Tonhöhe nervenzerfetzend wirkte. Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, wie ein weißlicher Energiefinger die aufglühende Antennenspitze verließ, blitzschnell ausfächerte und zu einem engmaschigen leuchtenden Netz wurde, das ihn nur um Zentimeter verfehlte, um dann wirkungslos zu

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