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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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Fingerspitzen, die er mit seinem Taschentuch verhüllt hatte, am äußersten Ende der Klinke die Tür und tappte in den Wohnwagen hinein.
    Er blieb etwa zehn Minuten lang drin. Repurn, Mellaine, der alte Tom, Phil und ich standen inzwischen wartend an der Tür, während die zwei Dutzend Männer, die sich Peters mitgebracht hatte, vorn auf dem Hauptweg warteten.
    Gerade als Peters wieder aus dem Wohnwagen herauskam, erschien der Reporter Words auf der Bildfläche. Er machte einen unausgeschlafenen Eindruck. Kein Wunder, da er ja genau wie wir die Nacht über auf dem Campinggelände herumgeschlichen war, um den Mörder zu erwischen, hinter dem auch wir her waren, und der uns hier ein so grausiges Schnippchen geschlagen hatte.
    »Lassen Sie mich mal sehen, ja?«, fragte Words und wartete die Antwort des Lieutenants gar nicht erst ab, sondern ging schon auf den Wohnwagen zu.
    Aber er hatte sich in Peters verrechnet.
    Mit einem scharfen Griff riss ihn der Lieutenant zurück und fauchte ihn an: »Was wollen Sie sehen?«
    »Die Tote! Ich bin Reporter…«
    Weiter kam er nicht. Peters hatte ihn am Jackenaufschlag gepackt und ihn ganz dicht zu sich herangezogen. Mit einer gefährlich sanften Stimme, die mich an das unheilvolle, leise Grollen einer Raubkatze erinnerte, sagte er: »Nummer eins: Alles, was hier am Tatort geschieht, bestimme ich. Nummei; zwei: Kein Mensch betritt den Tatort ohne meine Anordnung. Nummer drei: Wer sich meinen Anordnungen widersetzt, wird sofort in Handschellen wegen Behinderung der Ermittlungsarbeiten und damit wegen indirekter Beihilfe von Verbrechen abgeführt. Nummer vier: Das gilt auch und gerade für Reporter, Mister! Klar?«
    Words machte sich mit einer ärgerlichen Bewegung frei und fauchte: »Ich werde mich über Sie beschweren! Bilden Sie sich nur nicht ein, dass Sie allmächtig sind! Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf sachliche Informationen.«
    »Sobald unsere Arbeit hier abgeschlossen und der Tatort freigegeben ist, können Sie herumschnüffeln, solange Sie Lust haben. Jetzt halten Sie mich um Gottes willen nicht in meiner Arbeit auf, sonst werde ich saugrob!«
    Damit drehte sich Peters um und winkte seine Leute heran. Dieser entschlossene junge Police-Officer schien mir genau der Richtige für unseren Fall zu sein. Er gab mit energischer, zielbewusster Stimme knapp und präzise ein paar Anweisungen, und schon löste sich der Trupp seiner Leute zu einem fleißigen Ameisenhaufen auf.
    »Kommen Sie, Words«, sagte ich. »Sie dürfen ihm das nicht übel nehmen. Bedenken Sie, dass es nicht um irgendeinen gewöhnlichen Mörder geht.«
    »Halten Sie den Camping-Mörder nicht für einen gewöhnlichen Mörder?«, erkundigte sich Words sofort interessiert.
    »In einem gewissen Sinne ist er das nicht, weil er über die Masse der gewöhnlichen Mörder hinausragt. Er muss sich durch zwei Fähigkeiten auszeichnen: durch eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz und durch eine außergewöhnliche Kaltblütigkeit.«
    »Das ehrt den Camping-Mörder«, sagte Words. »So etwas von dem berühmten Cotton bestätigt zu bekommen!«
    Phil trat heran und fragte: »Was wollen wir tun? Nur hier herumzustehen, das ist ganz und gar nicht mein Fall.«
    »Meiner auch nicht«, sagte ich. »Aber wir können auch nichts anderes tun. Peters’ Leute sind ausgebildete Spezialisten in den verschiedenen Fächern, die bei der Arbeit einer Mordkommission Vorkommen können. Sie können alles besser tun, als wir es machen könnten. Lassen wir sie also ungestört arbeiten. Ich schlage vor, wir gehen zu unserem Zelt zurück und frühstücken.«
    »Pfui Teufel, wie pietätlos«, grinste Words. »Hier liegt ein Opfer des Camping-Mörders, und Sie wollen frühstücken!«
    »Mein lieber Words«, sagte ich ernst, »ich bin ziemlich sicher, dass einer von uns einmal diesem Mörder gegenübertreten wird. In dieser Stunde wird Tod und Leben für beide davon abhängen, wer besser in Form ist. Ich habe die Absicht, in Form zu sein.«
    Kurz nach dem Bekanntwerden des in der Nacht geschehenen Mordes erschienen in Toms Bude die ersten verängstigten Campinggäste und wollten die Gebühren für die bisherige Benutzung ihrer Parzelle bezahlen. Etwa ein Drittel der auf dem Platz anwesenden Leute reiste Hals über Kopf ab.
    Phil, die beiden Kollegen, die uns die Zentrale geschickt hatte, und ich teilten uns in eine sehr langweilige Arbeit: Wir befragten alle Abfahrenden genau nach dem nächsten Ziel und der voraussichtlichen Reiseroute, die

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