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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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Männerstimme am anderen Ende der Leitung. »Ich verbinde Sie mit dem Detective-Lieutenant Harry Peters, dem Leiter der Mordkommission. Bleiben Sie am Apparat.«
    »Ja, natürlich.«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann sagte eine straffe, jugendliche Stimme: »Peters! Sind Sie das berühmte Tier aus New York, Cotton?«
    »Weiß ich nicht«, erwiderte ich. »Jedenfalls brauchen wir Ihre Anwesenheit hier oben, Lieutenant.«
    »Der Camping-Mörder?«
    »Nach meiner Meinung und nach den Tatumständen: ja.«
    »Okay. Ich brause mit meinen Leuten sofort los. Wann wir bei Ihnen da oben eintreffen, kann ich nicht Voraussagen. Es hängt von den Straßenverhältnissen ab. Wir fahren so schnell, wie wir können.«
    »In Ordnung, Lieutenant. So long.«
    »So long, Cotton. Passen Sie auf, dass niemand an den Tatort kommt, ja?«
    »Selbstverständlich.«
    »Okay Bis nachher.«
    Es knackte. Peters hatte bereits aufgelegt. Die wohltuende Kürze, die sein Gespräch auszeichnete, machte ihn mir sympathisch. Ich ließ den Hörer zurück auf die Gabel gleiten und verließ langsam Toms Bude. Nun hatten wir die Bescherung, die zu vermeiden einhundertsechzig G-men ausgeschickt worden waren. Allerdings in ein Gebiet, das sicher so groß war wie mancher europäische Staat.
    Zuerst wollte ich sofort zurück zum Wohnwagen der Ermordeten, aber dann fiel mir ein, dass ich Phil Bescheid geben musste. Er würde sich beunruhigen, wenn er mich bei seiner Rückkehr nicht im Zelt fand.
    Also schlug ich den Weg zu unserer Behausung ein. Als ich dicht davor war, hörte ich ein herzhaftes Männerlachen aus unserem Zelt dringen. Was war denn da los?
    Ich schob mich durch den Eingang und starrte verdutzt auf zwei fremde Männer, die Pistolen in der Hand hatten, aber mit Phil in einem Lachanfall wetteiferten.
    »Wenn du wieder zu dir gekommen bist«, sagte ich, »kannst du mir vielleicht mal erklären, was für eine fröhliche Party hier gefeiert wird?«
    Phil brauchte, genau wie die beiden anderen, noch eine Weile, bis er sich beruhigt hatte. Dann wischte er sich die Lachtränen aus den Augen und sagte: »Das sind zwei Leute, die mich für einen Gangster hielten, Jerry! Umgedreht dachte ich das Gleiche von ihnen. Und weißt du, was sich herausgestellt hat?«
    »Dass sie vom Mond kommen«, brummte ich bissig.
    »No. Dass es Kollegen von unserem Verein sind. Das ist Anthony Repurn, G-man aus Frisco. Das ist Robert Mellaine, G-man aus Detroit. Die Zentrale hat sie losgehetzt, weil wir uns heute Nacht nicht gemeldet haben.«
    Ich schüttelte den beiden unerwarteten Kollegen herzlich die Hand.
    »Ihr kommt gerade im richtigen Augenblick«, sagte ich. »Der Camping-Mörder ist hier auf dem Platz. Ich habe gerade sein fünftes Opfer gefunden…«
    Das Lachen war aus ihren Gesichtern wie weggeweht. Totenstille kehrte bei uns ein.
    ***
    Phil ging mit den beiden Kollegen hinunter zu dem Wohnwagen der Ermordeten, um dort die Wache zu übernehmen. Ich wollte mich noch so lange hinlegen, bis die Mordkommission eintraf, um meinen Kopf zu schonen.
    Die Mordkommission brauchte für die 53 Meilen von Utica herauf bis zum See knapp eine Stunde. Sie musste ein sehr zügiges Tempo gefahren sein. Gegen neun Uhr traf sie ein. Phil weckte mich, denn ich war inzwischen eingeschlafen.
    Ich hatte das Gefühl, mich gerade erst hingelegt zu haben, als er mich wachrüttelte.
    »Die Mordkommission ist da«, sagte er, als ich ihn schlaftrunken ansah. »Im ganzen Lager herrscht eine unbeschreibliche Aufregung.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte ich gähnend und stand auf.
    Ich nahm noch zwei Tabletten, diesmal die aus Toms Röhrchen, die noch in meiner Manteltasche lagen, und machte mich dann mit Phil auf den Weg.
    Lieutenant Peters war ein forscher Police-Officer von etwa dreißig Jahren, der uns freundlich die Hand schüttelte. Was ihm in seinen jungen Jahren an Erfahrung fehlen musste, würde er mit seiner Intelligenz ausgleichen, davon war ich schon nach den ersten wenigen Sätzen, die wir miteinander gesprochen hatten, überzeugt.
    »Die Briefmarken haben Sie als Ersatz für ein Polizeisiegel über den Türspalt geklebt?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Das war gut so«, meinte er. »Bei der schlechten Gummierung unserer Briefmarken ist es unmöglich, eine Marke abzulösen und mit dem gleichen Klebstoff noch einmal irgendwo festzukleben. Missbrauch ist also völlig ausgeschlossen. Na, ich will mir die Sache erst einmal ansehen.«
    Er öffnete genau wie ich mit den

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