0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom
sich zufällig so ergeben, dass Phil auf die Seite gekommen war, wo sich das Steuer befand, und so blieb er dort auch sitzen.
Wir hatten es nicht ganz einfach, den Wagen auf den Weg zu rangieren, denn von der Schießerei waren natürlich aus allen Zelten und Wohnwagen Neugierige herausgelockt worden, die die Wege versperrten.
Ich kannte ein sehr wirksames Mittel für solche Fälle, zog meine Dienstpistole aus dem Schulterhalfter und hielt den Arm zum Seitenfenster hinaus. Dann jagte ich eine Kugel in die Luft.
Die Neugierigen spritzten auseinander, wie wir vorher auseinandergejagt waren. Phil fluchte und steuerte den Wagen, so gut es ging, durch die Kurven der Wege, an Neugierigen vorbei, die es nicht so eilig hatten, und geriet so schließlich auf den Hauptweg.
Von da ab begann die verrückteste Autofahrt dieses ganzen Falles. Phil fuhr wie der Teufel, und ich begriff, warum er manchmal die Augen schloss, wenn ich in solchen Situationen am Steuer saß. Es ist eine andere Sache, ob man hundert Meilen selbst fährt oder als Beifahrer mitzuerleben hat.
Die Burschen nahmen die Straße Nr. 10, die ziemlich genau nach Süden führte. Das Gelände wurde hügelig, rechts und links ragten die Gipfel einiger recht ansehnlicher Berge in den Himmel, und vor uns wand sich die Straße.
Auf den geraden Abschnitten sahen wir den Fairlane der Gangster ungefähr achthundert Yards vor uns, und Phil fuhr so, dass diese Entfernung zwar nur langsam, aber unaufhaltsam kleiner wurde.
Als wir sie auf achtzig Yards heran hatten, mochten inzwischen etwa zehn Meilen hinter uns liegen, die wir in einem Höllentempo hinter uns gebracht hatten.
Ich nahm meine Pistole fester und rutschte ganz eng an die Tür. Dann gab ich zwei Schüsse auf den Wagen der Gangster ab.
Eine Wirkung war nicht festzustellen. Dafür rief Phil auf einmal: »Peters oder die Kollegen sind hinter uns. Die Burschen können uns nicht mehr entkommen.«
Ich warf einen kurzen Blick zurück. Tatsächlich kamen drei Wagen in einem Tempo hinter uns her,‘dass sie nur zu unserer Verfolgerkolonne gehören konnten.
Die Straße wand sich in einer ziemlich scharfen Kurve nach links. Phil nahm die Kurve so geschickt, dass er weitere zwanzig Yards Vorsprung aufholte.
Ich versuchte es noch einmal. Natürlich war es nur Glück, denn bei einer solchen Geschwindigkeit können Sie aus einem fahrenden Wagen heraus die Reifen eines anderen, ebenso schnell fahrenden Wagens überhaupt nur durch einen glücklichen Zufall treffen, aber ich hatte eben dieses Glück an jenem Tag.
Mein Schuss war noch nicht richtig heraus, da fing der Wagen der Gangster vor uns gefährlich an zu schlingern. Er verlor rasch an Geschwindigkeit, sodass auch Phil auf die Bremse steigen musste, und gleichzeitig sah ich, dass der rechte Hinterreifen schnell Luft verlor.
»Wir haben sie!«, schrie Phil.
»Halt an, du Idiot!«, brüllte ich ihn an. »Die empfangen uns doch mit Kugeln, wenn du ihnen dicht auf die Pelle rückst.«
Phil trat stärker auf die Bremse. Ich hatte schon mein Magazin herausgerissen und schob das Ersatzmagazin hinein. Wenn wir die Burschen jetzt stellten, musste ich eine vollgeladene Waffe in der Hand haben.
Etwa fünfzig Yards hinter ihnen brachte Phil den Wagen zum Stehen. Wir sprangen heraus und liefen schnell hinter die Büsche, die es am Rande der Straße gab.
Von da aus beobachteten wir zunächst die Situation. Hinter uns hörten wir die Bremsen der anderen Wagen quietschen, aber wir kümmerten uns nicht darum.
Die Gangster vorn stiegen aus und liefen geduckt in die Büsche. Ich sah mich rasch in der Landschaft um. Sie hatten keine Möglichkeit, ungesehen zu entkommen, denn rechts und links stieg die Straße mit kahlen Hängen an, nur unten, direkt neben der Straße, gab es Büsche, in denen man sich verbergen konnte.
»Sie laufen in der Richtung weiter, in der wir sie am Fahren gehindert haben!«, rief Phil, der seine Deckung verlassen hatte und ein Stück den kahlen Hang hinaufgeklettert war.
»Komm runter!«, rief ich.
In diesem Augenblick peitschte auch schon ein Schuss, und Phil zog den Kopf hastig ein.
»Das war ziemlich dicht«, grinste er, als er neben mir im Gebüsch stand. »Ich spürte den Luftzug.«
»Es war leichtsinnig von dir, die Deckung zu verlassen!«, schimpfte ich. Phil verdrehte die Augen.
»Und das musst ausgerechnet du mir sagen.«
»Los«, sagte ich, »wir wollen ihnen nach!«
»Okay!«
»Stop, ihr beiden!«, rief Peters in diesem Augenblick und
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