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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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sie nehmen wollten. Immerhin konnte der Camping-Mörder unter diesen Leuten sein, die sich plötzlich zur Abreise entschlossen hatten.
    Abwechselnd gab immer einer von uns über den Sprechfunk die Namen der Abreisenden an das Hauptquartier durch. Dort sollte eine zentrale Kontrollstelle für sämtliche Campingplätze dieses Gebietes eingerichtet werden. Wenn es nicht anders möglich war, musste es eines Tages gelingen, den Camping-Mörder allein aufgrund der Namenskontrolle zu fassen. Man brauchte die Leute schließlich nur so lange zu sieben, bis man die wenigen herausgefunden hatte, die in den Mordnächten immer auf dem Platz gewesen waren, wo der Mörder sein Unwesen getrieben hatte.
    ***
    Erst gegen Mittag flaute der Betrieb der Abreisenden ab, und um halb zwei erschien mit einer Schar von sechs Kindern das letzte Ehepaar, das sich sofort nach Bekanntwerden des Mordes zur Abreise entschlossen hatte, aber mit dem Packen nicht früher fertig geworden war.
    Der Mann empfand es als Zumutung, dass ich von ihm Reiseziel und -route wissen wollte. Ich musste meine ganze Geduld aufwenden, um ihn den Zweck meiner Fragen zu erklären, und als er das endlich verstanden hatte, empfand er es wieder als eine persönliche Beleidigung, dass er überhaupt von uns aufgeschrieben wurde. Er, so erklärte er wütend, sei doch nun bestimmt nicht der Camping-Mörder. Ich glaubte es ihm ja, aber da dasselbe der wirkliche Mörder vermutlich auch versichern würde, konnten wir keine Ausnahme machen. Nach einem harten Kampf hatte ich endlich meine Aufgaben, meinen Frieden, und war den Kerl los.
    Zusammen mit Phil und Anthony Repurn ging ich zu unserem Zelt zurück. Robert Mellaine wollte noch eine Weile in Toms Bude ausharren, falls doch noch Leute kommen sollten, die abreisen wollten.
    Als wir auf unserem Zeltplatz angekommen waren, setzte ich mich in den Wagen, mit dem Phil und ich gekommen waren, und rief Mr. High in New York an. Unser Districtchef interessierte sich natürlich dafür, was seine beiden G-men erlebten.
    »Ja, Jerry?«, meldete sich Mr. Highs warme, ruhige Stimme. »Was gibt es Neues?«
    »Wir sitzen mitten in der Höhle des Löwen, Chef«, sagte ich. »Heute Nacht war der Camping-Mörder hier auf unserem Gelände.«
    »Wo seid ihr denn eigentlich?«
    »Ach so, das habe ich Ihnen ja noch gar nicht gesagt: Piseco Lake. Mitten in einer herrlichen Landschaft.«
    »Viel Betrieb?«
    »Enorm. Aber jetzt ist es etwas abgeflaut. Sobald der Mord bekannt wurde, entschlossen sich ein Drittel der Campinggäste zu einer überstürzten Abreise.«
    »Das ist immer so.«
    »Ja, klar, es würde mich auch nicht weiter stören, aber unter diesen Leuten könnte ja auch der Mörder sein und das gefällt mir weniger. Ich würde diesen Kerl, den die Zeitungen schon das Phantom der Campingplätze nennen, gern einmal von Angesicht zu Angesicht sehen.«
    »Es kann doch sein, dass er nicht abgereist ist?«
    »Auch diese Möglichkeit besteht natürlich.«
    Ich schilderte dem Chef die Ereignisse der letzten Nacht bis zur Stunde dieses Gespräches. Er sprach sein Mitgefühl für meinen lädierten Kopf aus und ermahnte mich zu größerer Vorsicht.
    Danach sagte ich: »Übrigens Chef, ist uns hier gleich am Anfang ein Reporter über den Weg gelaufen, ein gewisser Bob Words. Er kannte uns und roch natürlich sofort, warum wir hier waren. Er versprach mir, dass er über meinen Unfall von heute Nacht nichts schreiben würde. Können Sie mal kontrollieren, ob er sein Versprechen hält? Ich möchte nicht, dass die ganze New Yorker Unterwelt darüber lacht, dass Cotton mal eins auf den Schädel bekam.«
    »Seit wann sind Sie denn so eitel, Jerry?«, sagte der Chef verwundert. »Natürlich kann ich das tun. Ich werde unserer Presseabteilung den Auftrag geben, das Blatt zu ermitteln, für das dieser Bob Words schreibt. Dann wird es von unserer Presseabteilung zeilenweise kontrolliert. Ich rufe Sie an, sobald etwas über Ihre Angelegenheit da oben erscheint.«
    »In Ordnung, Chef. Vielen Dank und viele Grüße von Phil.«
    »Grüßen Sie ihn auch von mir. Ihre Kollegen erwarten mit Sehnsucht Ihre Rückkehr.«
    »Wahrscheinlich, weil sie jetzt unsere Arbeit in New York mitmachen müssen«, sagte ich und verabschiedete mich vom Chef.
    Nachdem ich das Sprechfunkgerät wieder im Handschuhfach verstaut und abgeschlossen hatte, ging ich in unser Zelt, wo Phil damit beschäftigt war, zunächst einmal einen herzhaften Kaffee zu kochen.
    Wir schlürften gerade die erste

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