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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Weißen Stadt zurück zur Erde zu gelangen. Damals hatte die Lemurerin im Dimensionstunnel eine Abzweigung geschaffen, um sich wortlos von Zamorra und Nicole zu entfernen und die Erde an einer völlig anderen Stelle zu erreichen.
    Das aber war der einzige Fall gewesen, den Zamorra in dieser Hinsicht erlebt hatte. Und Ansu Tanaar verfügte immerhin über ein unglaublich starkes magisches Potential, das dieser Doppelgänger aber niemals besitzen konnte. Dennoch behauptete er, im Dimensionstunnel nach Durchschreiten des Weltentors eine Kursänderung vorgenommen zu haben, die ihn nicht nur an ein anderes als das ursprünglich geplante Ziel, sondern auch wieder zurück in die Dimension brachte, die er verlassen hatte!
    Das aber war praktisch eine Unmöglichkeit!
    Zamorra hatte sich einmal mit Weltentoren befaßt, die es zu Unzähligen auf der Erde gab. Stellen, an denen das Raum-Zeitgefüge leicht instabil war und den Übergang in eine andere Welt ermöglichten. Teilweise handelte es sich um natürliche Übergänge, zum Teil jedoch wurden sie durch Magie erschaffen und aufrechterhalten. Diese Weltentore schufen Verbindungen zwischen den Dimensionen und existierten nur durch das Spannungsgefälle innerhalb dieser Daseins-Ebenen. Aber ein Korridor, der u-förmig in seine Ausgangswelt zurückführte, mußte in dem Moment in sich zusammenbrechen, in welchem er an beiden Enden den gleichpoligen Kontakt erhielt, weil dann das Spannungsgefälle nicht mehr existierte!
    Hier aber mußte die Unmöglichkeit Wirklichkeit geworden sein, wenn die Behauptung des Doppelgängers stimmte. Dann aber hatte Zamorra II einen im Universum einmaligen Vorgang durchgeführt.
    Es’chaton mußte das ebenfalls erfaßt haben, als er sich leicht vorbeugte und aus seinen seltsamen Augen ein noch seltsameres Leuchten abstrahlte, das Zamorra II einhüllte und nach Augenblicken wieder erlosch.
    »Narr!« stieß er hervor. »Das kann auch nur ein Stümper wie du glauben! Du hast dieses Raumschiff erreicht, bevor wir in die Erd-Dimension vorstießen, bloß hat dir die erzwungene Kursänderung für einige Zeit das Bewußtsein geraubt, so daß du erst jetzt wieder erwachtest! Narr, nichtsnutziger!«
    Der Doppelgänger reagierte auf die Abwürdigungen nicht. Aber er reagierte, als Es’chaton ihn aufforderte, zu berichten, was ihn hergeführt hatte. »Dein Aufgabenbereich liegt an anderer Stelle! Warum bist du unbotmäßig?«
    »Herrscher, ich bin nicht unbotmäßig«, sagte der Doppelgänger scharf, »aber meine Existenzbedingungen waren negativ. Die Partnerin des Parapsychologen durchschaute mich. Sie hätte ebenfalls verdoppelt werden müssen!«
    Es’chaton knurrte. »Das ist nicht deine Entscheidung, da du meine Pläne nicht kennst. Sie reichen erheblich über deinen eingeschränkten Horizont hinaus. Sie hat dich durchschaut, soso. Und was hast du dagegen unternommen?«
    Höhnisch klang die Stimme des Dämons. Zamorra I lächelte verhalten. Nicole hatte sich also nicht täuschen lassen! Sie war eben doch ein Prachtmädchen, das durch nichts zu ersetzen war.
    »Ich konnte nichts tun«, erklärte Zamorra II hastig. »Sie lockte mich in eine Falle, wollte mich vernichten. Ich konnte nur durch einen Zufall entkommen.« Er berichtete über die näheren Umstände dieser Aktion und über seine Flucht. Auf diese Weise erfuhr Zamorra I, was sich in der Zwischenzeit im Château Montagne abgespielt hatte.
    Es’chaton, der Drei-Meter-Riese, schien noch weiter zu wachsen. Drohend ragte er vor dem Doppelgänger auf.
    »Sie lockte dich in eine Falle«, wiederholte er. »Nur durch einen Zufall konntest du entkommen!«
    Er machte eine kurze Pause. »Sehr schön«, fuhr er dann fort. »Im Klartext heißt das: Du hast jämmerlich versagt. Du hast die Falle erst erkannt, als du dich darin befandest. Und aus eigener Kraft wärest du nicht entkommen, sondern von einer Sterblichen vernichtet, worden. Ist es so?«
    Zamorra II reagierte, wie sein Original in diesem Fall es auch getan hätte.
    »Herrscher, dir als Mächtigem fällt es leicht, über mich zu urteilen, weil du nicht in der gleichen Situation warst und man mich bei der Verdoppelung nicht mit größerer Macht ausstattete, deshalb ist es nicht mein Fehler, in die Falle geraten zu sein!«
    Es’chaton grinste wölfisch.
    »Es sieht dir ähnlich, die Schuld bei anderen zu suchen. Aber finden wirst du nichts. Dein Fehler besteht in deiner Dummheit. Du hast die geistigen Gaben, die dir verliehen wurden, nicht ausgenutzt.

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