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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole in einen der hart gepolsterten Sessel fallen. »Muß nicht erst um Starterlaubnis gebeten werden?«
    Odinssons Augen funkelten.
    »Der Tower kann froh sein, wenn er bei uns nicht anzufragen braucht, ob andere Maschinen in diesem Augenblick landen oder starten dürfen«, sagte er kalt. »Zugegeben, es ist eine etwas diktatorisch wirkende Angelegenheit, aber meine Vollmachten reichen aus, diesen Flughafen tagelang stillzulegen, wenn es sein muß. Es geht um Sekunden und um unsere Nation, da können ein paar Zivilmaschinen ruhig ein wenig warten.«
    Nicole sah ihn an.
    »Colonel, können Sie mit den Machtbefugnissen, die der Präsident Ihnen gegeben hat, überhaupt noch ruhig schlafen?«
    Odinsson lachte bitter auf.
    »Ich wäre froh, wenn ich einen anderen Job hätte und diese Vollmachten niemals ausschöpfen müßte. Nicole, wissen Sie, daß Macht eine unglaubliche Belastung sein kann? Man ist ständig in Versuchung, die geradezu gigantischen Befugnisse zu den eigenen Gunsten auszulegen und muß sich stets von Neuem besiegen. Schön ist es wahrlich nicht, obgleich ich nur dem Präsidenten Rechenschaft schuldig bin. Meine Güte, wie oft habe ich schon dagestanden und gedacht: Die und die Angelegenheit läßt sich doch blitzschnell zu meinem Vorteil ändern, wenn ich meinen Sonderausweis präsentiere, und dann habe ich es doch gelassen, weil es den anderen gegenüber unfair wäre. Auch in diesem Fall mache ich nur ungern von meinen Vollmachten Gebrauch, aber wir können es uns nicht leisten, auf eine Starterlaubnis zu warten, die bei dem hiesigen Betrieb vielleicht in einer halben Stunde erfolgen kann. Nicole, in diesem Augenblick ist eine Bomberstaffel nach Carlsbad unterwegs, die Atom-Raks an Bord trägt, um das UFO zu vernichten, falls die Gegebenheiten das erfordern. Viel lieber würde es die Regierung natürlich sehen, wenn wir das Ding kapern würden und die technischen Errungenschaften der Anderen für unseren Staat ausnützen würden. Aber, verdammt, dann wird das Gleichgewicht zwischen den Machtblöcken verschoben, und wer garantiert uns, daß dann die Kollegen von der anderen Feldpostnummer nicht in Panik geraten und auf die roten Knöpfe drücken?«
    Er schwieg ein paar Sekunden und sah starr aus dem Fenster. »Kennen Sie die Geschichte vom Bananenschalenkrieg?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Ein Deutscher, Scheer hieß er, wenn ich mich recht entsinne, hat vor etlichen Jahren mal einen Roman geschrieben, in dem es um die Spannungsverhältnisse zwischen den beiden großen Machtblöcken ging. Ein General rutschte auf einer Bananenschale aus, was man als Attentat der feindlichen Macht wertete. Und bumms, war der Atomkrieg da. Durch eine primitive Bananenschale. Und dieses verdammte UFO ist noch erheblich brisanter als ein Stück Affenfutter.«
    Nicole nickte. »Ich verstehe. Sie möchten das UFO also auch zerstört sehen.«
    »Ich hoffe, daß es sich zerstören läßt«, murmelte Odinsson. »Bloß habe ich auch jemandem Rechenschaft abzulegen, und dieser Jemand möchte eventuelle wissenschaftliche Erkenntnisse für unser Land sichern. Ich muß also handfeste Beweise für die Notwendigkeit einer Zerstörung bringen. Deshalb habe ich Sie gebeten, als Beraterin herzukommen. Von Ihren Informationen hängt vielleicht das Schicksal dieser Welt ab.«
    »Es sind Vampire«, sagte sie dumpf. »Das muß genügen.«
    Doch der Colonel schüttelte den Kopf.
    »Das genügt nicht. Sie wissen, daß es Vampire gibt, ich weiß, daß es Vampire gibt. Der Präsident weiß es nicht, also gibt es keine Vampire. Es muß eine andere Begründung geben. Ansonsten können wir nichts unternehmen.«
    Nicole hob die Schultern. »Das ist teuflisch…« murmelte sie. »Satan zieht seine Fäden, und wir können nichts unternehmen…«
    ***
    Satan kam an Bord!
    Satan in Verkörperung einer Gestalt, der Zamorra in diesem Moment am wenigsten zu begegnen geglaubt hätte.
    Die Bildschirme zeigten den schwarzen Cadillac, der bis an das gelandete UFO heranrollte und direkt davor abstoppte. Eine Frau stieg aus und blieb außerhalb des Erfässungsbereiches stehen.
    »Er kommt«, stellte Es’chaton trocken fest und dachte nicht mehr an den Doppelgänger, den er soeben vernichtet hatte. »Das hat uns gerade noch gefehlt, doch ich muß ihn an Bord lassen. Chroo, öffne das Schiff!«
    Der Vampir-Kommandant gehorchte der Aufforderung und betätigte eine Reihe von Steuerschaltern, um damit Zamorras Ahnung zu bestätigen, daß die Flüchtlinge aus

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