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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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längst nicht mehr auf der Straße. In dieser Gegend benötigte man auch keinen Geländewagen, wenn man einmal abseits fahren wollte. Der Boden war hart und trocken und heiß. Die Räder des flach liegenden, schweren Wagens sanken nicht ein, der sich bedächtig auf sein Ziel zubewegte. Irgendwo vor ihm lag es auf seinen kurzen Teleskopbeinen in der Wüste, am Fuß der Sacramento Mountains. Flach und silbrig schimmernd.
    Dem Fahrer des Cadillac tat das Silber nicht in den Augen weh. Er konnte die Farbe gut vertragen, weil er erstens über eine besonders starke Kondition verfügte, die ihn gegen normale Mittel immun machte, zum anderen aber, weil es nicht wirklich Silber war, sondern nur ein Farbton, der unter dem Licht der Sonne wie Silber wirkte, auf jener Welt, auf der er auf den diskusförmigen Körper aufgetragen worden war, in Wirklichkeit völlig anders wirkte.
    Wenn man es genau besah, so war der Fahrer eine Fahrerin. Zwar war das Haar ziemlich kurz, aber bei näherem Hinsehen erkannte man durch die schwach getönten Scheiben des Wagens das weiblich wirkende Gesicht.
    »Donnikowski«, murmelte Corporal Tate und bremste seinen Jeep leicht ab, mit dem er hinter einem leichten Hügel hervorgeschossen kam. »Fahrzeug stoppen und Fahrer einer Kontrolle unterziehen«, hatte der Befehl gelautet.
    Tate schaltete das Rotlicht seines Jeeps ein, das auf einer hohen Stange an der Windschutzscheibe montiert war. Das flackernde Licht war weithin zu sehen. Sein Beifahrer schwenkte die Stop-Kelle, während Tate den Jeep auf den Cadillac zulenkte und quer vor ihm abstoppte.
    Die Fahrerin des Cadillac stoppte nun tatsächlich ab. Auf einen Knopfdruck glitt die Seitenscheibe herunter. »He, Mister, was soll das?« schrie sie. »Warum stoppen Sie mich in dieser öden Prärie ab? Haben Sie nichts Besseres zu tun? Verteidigen Sie gefälligst unser Land, dafür werden Sie von meinen Steuern bezahlt!«
    Tate und zwei Gis sprangen vom Jeep herunter. Der Corporal ging langsam auf den Caddy zu, in dem eine Klimaanlage auf Hochtouren arbeitete, um die Hitze im Innern zu mildern. Die texanische Sonne brannte glühend auf die schwarze Limousine herab.
    »Genau das, Miß, tue ich in diesem Moment«, lächelte Tate und schob den Stahlhelm ins Genick. Das Ding wurde ihm bei diesem Klima geradezu teuflisch lästig. »Ich muß Sie bitten, auszusteigen. Personen- und Fahrzeugkontrolle.«
    Die Tür des Caddy öffnete sich, und die Fahrerin stieg aus. Sie sah aus wie die Tochter eines Ölmillionärs. Tate holte tief Luft. Sein Blick fiel auf ihre Augen.
    Schwarz wie Kohle wirkten sie!
    Gab es denn einen Menschen mit derart schwarzen Augen?
    »Bitte, weisen Sie sich aus, Miß«, verlangte Tate. »Was tun Sie hier in dieser Gegend? Die Straße befindet sich etwa vierzehn Meilen hinter Ihnen.«
    »Ich bin Ihnen keine Rechenschaft darüber schuldig«, begehrte die Frau auf. »Geben Sie den Weg frei, oder ich werde mich bei Ihrem zuständigen Kommandeur beschweren.«
    Da grinste Tate. »Viel Spaß. Der Befehl, Sie zu kontrollieren, kam von Pentagon. Was wollen Sie hier? Etwa das UFO besichtigen, das hier…«
    Diese Augen, durchfuhr es ihn. Was ist mit diesen verfluchten schwarzen Augen los? Ich… ich drehe durch…
    Die Augen der Frau tanzten plötzlich einen wilden Reigen. Tate spürte, wie eine unfaßbare Macht nach ihm griff, sein Gehirn leerzublasen begann. Er keuchte entsetzt, seine Hand fuhr zur Pistolentasche. Doch er bekam sie nicht mehr auf. Kraftlos sank er auf den harten, sonnendurchglühten Boden. Im Moment des Aufschlags floß auch der letzte Rest von Leben aus seinem Körper.
    Und wie ihm, so erging es auch den beiden Gis, die ihn begleitet hatten. Ehe sie zu reagieren vermochten, starben auch sie.
    Lediglich der Mann, der im Jeep zurückgeblieben war, konnte noch reagieren. Vorsichtshalber hatte er von Anfang an seine MPi entsichert. Eine Frau, die allein in einem riesigen Wagen durch die Wüste schaukelte, war nichts Normales. Da war was faul.
    In dem Moment, in dem er Tate und seine beiden Kameraden aus unerklärlichen Gründen zusammenbrechen sah, riß er die MPi hoch und zog durch. Eine feurige Garbe zog ihre Bahn auf die Frau zu. Hinter ihr schlugen die Geschosse in den Wagen ein, stanzten Löcher in das Blech und zerschmetterten die Scheiben.
    Der GI schrie.
    Er schrie immer noch, als er sich nach rückwärts aus dem Jeep fallen ließ und die leergeschossene Maschinenpistole seiner Hand entfiel. Vor dem Wagen stand die Frau, die

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