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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem im Atombrand verglühenden Palast die neben ihm einzigen lebenden Wesen an Bord waren.
    Chroo, der Kommandant, beobachtete seine Instrumente. »An Bord«, sagte er. »Soll die Schleuse geschlossen werden?«
    »Narr«, zischte Es’chaton. »Sollen Sterbliche das offene Schiff betreten? Wie ich ihn kenne, war er dumm genug, seine Spuren nicht zu verwischen.«
    Offene Verachtung sprach aus seinen Worten. Die Frau, die Zamorra auf dem Bildschirm gesehen hatte, mußte damit eine einflußreiche Persönlichkeit sein, um die Es’chaton nicht herum konnte, von deren geistigen Fähigkeiten der Endzeit-Dämon allerdings recht wenig hielt. Überraschend dabei war, daß Es’chaton von der Frau als männlicher Wesenheit gesprochen hatte.
    Wer war sie?
    Minuten vergingen, in denen Zamorra in seinem Versteck die wildesten Spekulationen durchkalkulierte. Dann aber öffnete sich das Eingangsschott der Zentrale erneut.
    Die Frau trat ein.
    »Hallo«, sagte sie mit rauchiger Stimme.
    Zamorra starrte sie gebannt an.
    Es’chaton rührte sich nicht. Seine Stimme klang ausgehöhlt, als er erwiderte: »Willkommen an Bord.«
    »Quatschkopf«, sagte die Frau. »Ich bin hier, um Rechenschaft von dir zu verlangen!«
    Zamorra hob unwillkürlich die Brauen. Die Worte der Frau besagten, daß sie über größere Macht als Es’chaton verfügte - und daß er in ihrem Auftrag gehandelt haben mußte.
    Im gleichen Moment zerflossen ihre Konturen.
    Veränderten sich, formten sich um zu einer Gestalt, die Zamorra erkannte.
    »Nein«, flüsterte er leise. Das hatte er nicht erwartet.
    Er kannte das unheimliche Wesen!
    Es war sein Erzfeind, sein größter Gegner!
    In der Zentrale des Vampir-Raumers stand der Fürst der Finsternis.
    Asmodis, der Herrscher der Schwarzen Familie, war erschienen!
    ***
    Odinsson erhob sich plötzlich von seinem Sitz und bewegte sich ins Vorderteil des Hubschraubers. Mit einem raschen Handgriff öffnete er die Zwischentür zum Cockpit und zwängte sich hindurch.
    »Hi, Chef«, murmelte er und tippte dem Piloten, der auf seinen zweiten Mann verzichtet hatte, auf die Schulter. »Kann ich mal Ihr Funkgerät benutzen?«
    Der Pilot mit den Rangabzeichen eines Air-Force-Sublieutenants nickte. Odinsson ließ sich auf den Cositz fallen und griff nach dem Mikrofon. Er rief die Radarstelle Houston und verlangte nach Lieutenant Haskins.
    »Neuigkeiten über das UFO?«
    Haskins’ Stimme klang heiser und aufgeregt.
    »Es liegt nach wie vor am gleichen Platz, hat aber Besuch bekommen. Ein schwarzer Cadillac mit einer Frau an Bord, wie es heißt. Eine Streife der Bodentruppe wollte den Wagen stoppen, aber bis auf einen Mann wurden sie alle auf rätselhafte Weise getötet. Der Überlebende ist ins Lazarett gebracht worden. Er faselt ständig etwas von einem Dämon. Schockwirkung…«
    »Dämon?« fragte Odinsson blitzschnell nach. Er war hellwach. Die Ereignisse begannen sich immer mehr zuzuspitzen, das spürte er mit jeder Faser seines Körpers. »Ich muß mit dem Mann sprechen. In welches Lazarett ist er gebracht worden?«
    Das konnte ihm Haskins nicht sagen, der nur von einem Hubschraubertransport wußte. »Aber das können Sie sicher bei der Kommandostelle der Bodenbeobachter erfahren. Warten Sie, ich lasse Ihnen die Frequenz geben…«
    Sie kam. Odinsson dankte und schaltete um. Er rief die Kommandostelle, die man provisorisch in UFO-Nähe eingerichtet hatte.
    In Houston massierte Haksins nervös sein Genick. »Verdammt«, murmelte er. »Wissen möchte ich bloß, warum der Colonel so hektisch reagierte, als der Begriff Dämon fiel. Das sind doch Fantasieprodukte…«
    Keiner widersprach, aber in allen Anwesenden im Radar-Raum breitete sich mehr und mehr ein ungutes Gefühl aus.
    Warum hatte der Mann vom Pentagon so eigentümlich reagiert?
    War an der Dämonengeschichte vielleicht doch etwas dran?
    »Wenn«, murmelte Haskins und beobachtete weiter. Doch außer den Echos einer Gruppe von Jagdbombern zeichnete sich nichts im beobachteten Gebiet ab.
    ***
    Zamorra wußte, daß Asmodis ein Gestaltwandler war. Der Fürst der Finsternis besaß etliche Tarnidentitäten, unter denen er sich unter die Menschen mischte, um seine unheilvollen Fäden zu ziehen. Das war das Teuflische an diesem Super-Dämon. Er war nicht greifbar, niemand wußte, in welcher Gestalt er sich gerade wo aufhielt.
    Zamorra wußte aber auch, daß er jetzt den schwersten Kampf seines Lebens auszufechten haben würde. Denn Asmodis war ein womöglich noch stärkerer

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