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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vielleicht um Sekunden. Er dachte an die Apathie-Strahlung in Europa. Ein Vorgang wie dieser mußte hier auf jeden Fall unterbunden werden.
    Unter normalen Umständen hätte den Piloten für das Überbrücken der Sicherungen ein scharfes Disziplinarverfahren erwartet. Aber diese Umstände waren eben nicht normal…
    Odinsson verzog sich wieder nach hinten. Nicole sah ihn fragend an. Der hünenhafte Mann zupfte an seinem Rollkragenpullover herum.
    »Wir wissen jetzt entscheidend mehr«, sagte er grimmig. »Ein Dämon hat das UFO besucht. Bloß um welchen Dämon es sich dabei handelt, will mir keiner sagen können, und der einzige Zeuge liegt unter ärztlicher Aufsicht im Lazarett und wird vom Chefarzt besser abgeschirmt als die Goldvorräte in Fort Knox.«
    Nicole hob die Schultern.
    »Ich habe es geahnt«, sagte sie. »Ich habe es geahnt, daß die Vampire mit den irdischen Dämonen paktieren. Es ist furchtbar. Balder, lassen Sie das verdammte Ding vernichten!«
    »Das möchte ich gerne«, brummte Odinsson. »Es ist zum Mäusemelken. Ich muß mich erst vergewissern, daß es keine andere Möglichkeit gibt. Die Regierung will das UFO als Forschungsobjekt unbeschädigt einnehmen.«
    »Und wie«, fragte Nicole trocken, »soll das geschehen?«
    »Ganz einfach«, murmelte Odinsson. »Wir nehmen uns eine Handvoll Rangers oder Ledernacken und nehmen das UFO im Handstreich ein. Ich rechne dabei mit einer Verlustquote von etwa achtundneunzig Prozent auf unserer Seite, mehr nicht.«
    »Mehr nicht…« echote Nicole leise. Sie hatte verstanden, wie der Colonel seine Worte gemeint hatte. Beißender Sarkasmus hatte daraus gesprochen, ätzende Kritik an den Kollegen vom Militär, die von ihren Untergebenen nur als von Menschenmaterial und im Kriegsfall von Megatoten sprachen.
    Der Hubschrauber donnerte seinem Ziel entgegen.
    ***
    Die beiden Dämonen standen sich gegenüber, starrten sich abschätzend an. Niemand außer Zamorra sah in diesem Augenblick auf die großen Bildschirme, nicht einmal die Vampire. Niemand außer Zamorra erkannte den Pulk von Jagdbombern, die über dem UFO weite Kreise zu ziehen begonnen hatten.
    Dem Meister des Übersinnlichen brach der Schweiß aus. Das Auftauchen des Bomberpulks konnte nur bedeuten, daß man beschlossen hatte, das UFO zu vernichten. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die tödlichen Waffen ausgeklinkt wurden.
    Wann würde der Befehl kommen?
    In ein paar Sekunden?
    In ein paar Minuten?
    Lange würden die Maschinen mit Sicherheit nicht kreisen. Irgendwann mußte der Einsatzleiter Rücksicht auf die Treibstoffvorräte der Flugapparate nehmen. Er konnte sie nicht für ewige Zeiten am Himmel Schleifen ziehen lassen.
    Eine Stunde vielleicht… zwei, wenn die Tanks voll und die Heimatbasis nah war. Es blieben also maximal zwei Stunden bis zum Weltuntergang.
    Das zwang den Meister des Übersinnlichen zum Handeln. Er mußte das verdammte UFO verlassen, mußte 'raus aus dieser Todesfälle, die in Kürze zuschnappte. Er sah sich plötzlich zwischen zwei Feuern.
    Vor sich die beiden Dämonen, und hinter sich die Bomber, die nur darauf warteten, ihre Waffen ausklinken zu können - ohne zu wissen, daß sich ein Mensch an Bord des zu zerstörenden Objektes befand…
    Immer noch standen die beiden bizarren Dämonen sich gegenüber. Zamorra spürte die überstarke Aura des Bösen, die von ihnen ausging.
    »Rechenschaft? Von mir?« fragte Es’chaton.
    Asmodis nickte finster. »Du handeltest in meinem Auftrag. Aber du hast den Bogen überspannt!«
    Es’chaton grinste höhnisch.
    »Ich gab dir den Auftrag, jenen Sterblichen, der Zamorra heißt, unschädlich zu machen«, erklärte Asmodis.
    »Er ist unschädlich gemacht worden«, sagte Es’chaton siegessicher. »Er verglühte in meiner Dimension in einem atomaren Feuer.«
    Asmodis schüttelte langsam den Kopf.
    »Das soll ich dir glauben? Dir, der seinem Fürsten nicht einmal einen Stuhl anbietet?«
    »Das ist mein Schiff und mein Reich, Asmodis«, versetzte der Endzeit-Dämon. »Ich habe dich nicht zum Fürsten gewählt. In meinem Schiff bist du nichts anderes als jeder andere Dämon auch, und als solcher kannst du stehen.«
    Asmodis ging darauf nicht weiter ein. Er merkte sehr wohl, daß Es’chaton irgend etwas plante. Seine Worte waren schon mehr als nur offene Rebellion gegen den Fürsten. Doch Asmodis war sich seiner Sache sicher. Nicht umsonst hatte er seine Stellung über Jahrtausende hinweg behaupten

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