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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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ausgehoben. Hoffentlich ist das Kind dort.«
    Ich hatte wenig Hoffnung.
    Ehe ich weiterfragen konnte, kam einer unserer - Unterbeamten in den Raum und unterhielt sich leise mit dem Chef.
    Mister High kam gleich darauf zu mir ans Bett.
    »Schlechte Nachricht, Jerry und Phil. Ich höre eben, daß das Kind auch nicht im Ausweichquartier der Bande war. Wenn wir in Blooms Privatwohnung keinen Hinweis finden, weiß ich auch nicht mehr, was wir noch unternehmen sollen.«
    Ich richtete mich langsam auf. »War da nicht noch eine Schwester Nat Bloomes?«
    Phil nickte. »Stimmt, diese Manuela. Sie ist vor zehn Jahren verschwunden. Sie lebte in Princeton.«
    »In welchem Princeton?«
    »Staat New Jersey.«
    »Hm, das ist doch ganz in der Nähe von Cobham. Kann man nichts machen!«
    Ich hatte plötzlich eine Idee und sprang aus dem Bett.
    »Der geheimnisvolle Mann im Hintergrund wird in jedem Fall versuchen, trotz allem an Drobbs Geld zu kommen. Und wenn das so ist, haben wir eine winzige Chance, ihm Dana lebend abzunehmen. Er weiß natürlich so gut wie Nat Bloome, wer ich in Wirklichkeit bin. Kehre ich also jetzt als Chauffeur nach Red House zurück, dann bin ich im Wege, und er wird versuchen, mich zu beseitigen.«
    Phil verstand mich sofort. »Weißt du auch, was du tust? Du spielst die Rolle des Köders in der Tigerfalle!«
    Ich grinste. »Wenn schon! Ich sehe keinen anderen Weg! Was meinen Sie, Mr. High?«
    Der Chef nickte. »Einverstanden, Jerry, aber ich bitte Sie, vorsichtig zu sein.«
    Ich lächelte. »Es wird schon nichts passieren, Chef. Lassen Sie aber bitte Erkundigungen über Manuela Bloome einziehen. Ich habe das Gefühl, daß wir da noch Überraschungen erleben werden.«
    Mr. High hob die Schultern.
    »Ich kann mir's zwar kaum vorstellen, daß aus dieser Richtung etwas zu erwarten ist, Jerry, aber ich werde auf Sie hören.«
    ***
    Phil brachte mich zu meiner Wohnung, wo ich mein Äußeres erst einmal gründlich überholte. Mit frischer Wäsche versehen, stieg ich schließlich in den Bus nach Cobham.
    In der Diele von Red House traf ich auf Mary Easters.
    »Was Neues über Dana gehört?« fragte ich.
    Sie schnitt eine wütende Grimasse. »Nein, aber der Gouverneur des Staates hat heute morgen über Fernsehen einen Appell an die Entführer gerichtet. Als ob das was nützen würde!«
    Als mir Mister Corry gegen zehn sagte, ich solle Pat Will abholen und nach New York fahren, paßte mir das absolut nicht. Trotzdem mußte ich gehorchen.
    Ich holte den Lincoln aus der Garage und fuhr zum Verwaltungsgebäude hinüber. In der Vorhalle bat ich das Mädchen am Empfang, Mister Will zu benachrichtigen.
    »Es ist etwas dazwischengekommen«, erwiderte die Angestellte. »Sie sollen oben in seinem Vorzimmer warten.«
    Das tat ich dann auch.
    Auch Wilma Crest war fast ein Schatten ihrer selbst. Ihr schien die Sache mit Dana nicht weniger nahezugehen als den Eltern. Das war auch zu verstehen, denn sie mochte sich indirekt an der Entführung Danas schuldig fühlen, so sehr auch alle Vernunftsgründe dagegen sprachen.
    »Setzen Sie sich, Jerry«, sagte sie mit einem eingefrorenen Lächeln um die Mundwinkel. »Mr. Will ist in etwa fünf Minuten fertig.«
    Ich setzte mich schweigend und sah mich um. Wilma saß an einer elektrischen Schreibmaschine neben dem Schreibtisch. Auf diesem standen zwei Mikrophone, ein Tonbandgerät und ein Kästchen, etwa so groß wie zwei Taschenlampen.
    Ich erhob mich und deutete darauf. »Hallo, Miß Crest, was haben Sie denn da?«
    Sie sprang auf, nahm das Kästchen und schob es schnell in die Schreibtischlade.
    Jetzt wußte ich auch, was es war: ein kleines Magnetofongerät. Sie wissen ja, wie ein solcher Apparat funktioniert: Sie tragen z. B. ein kleines Mikrophon unsichtbar unter der Krawatte; es ist durch eine unter dem Hemd verlaufende Leitung mit dem Tongerät in der Hosentasche verbunden und Sie nehmen unbemerkt vom Gesprächspartner alles auf, was er mit Ihnen und Sie mit ihm reden.
    Aber warum erschrack Miß Crest so über mein Interesse für das Ding? Ich konnte mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, da jetzt Pat Will aus seinem Büro stürmte.
    »Also, Jerry, fahren wir!«
    Schweigend saß er neben mir im Wägen, bis ich schließlich eine Frage an ihn richtete: »Hat man von den Kidnappern wieder was gehört.«
    »Nein, aber die Linie liegt fest. Heute ist der Neunte. Bis zum Zweiundzwanzigsten haben wir Zeit, das Geld aufzutreiben.«
    »Werden Sie das schaffen?«
    Er zuckte die Achseln

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